Journal Samstag, 6. September 2014 – Floridanische Verwandtschaft
Sonntag, 7. September 2014 um 11:45Ausgeschlafen bis halb acht – was möglicherweise zu lange war, ich fühlte mich recht benommen.
Bei zwei gemütlichen Tassen Milchkaffee gebloggt und Internet gelesen.
Zwei Einkaufsrunden: Einmal zu Fuß Gemüse, Obst, Hähnchen und Käse am Klenzemarkt sowie Milchprodukte und Hefe beim Tengelmann. Dann mit dem Fahrrad zum Schreibwarenladen (Behältnisse für umgeräumte Inhalte Sekretär an neuem Aufbewahrungsort) und zum Müller (ja, genau, der mit dem Mehl) sowie zum Bäcker.
Semmeln von selbigem gefrühstückt.
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Bahnfahrt zur Mitbewohnerfamilie: Sein US-amerikanischer Cousin war mit Partner bei den Mitbewohnereltern zu Besuch. Er ist nur wenige Jahre älter als der Mitbewohner, der Mitbewohner war immer fasziniert von ihm und erzählte viel. Die beiden Besucher haben recht bewegte Lebensgeschichten (Cousin hat in der halben Welt gekellnert, darunter einige Jahre im Berlin der 80er), sein Partner war lange Jahre Koch auf einer Yacht und kam viel herum. Zusammen betreiben sie seit einigen Jahren ein Cateringunternehmen in Naples, Florida. Sie werden für zum Teil beeindruckende Veranstaltungen engagiert, hatten ein örtliches Society-Magazin dabei, das ein solches Ereignis auf sechs Seiten präsentierte.
Dazu gab es Torte vom Konditor; der Cousinpartner liebt deutsche Kuchen und Torten – allein die seien regelmäßige Deutschlandbesuche wert. Die wahre Gastfreundschaft bestand also darin, dass Frau Schwieger (eine ausgezeichnete Bäckerin) sich das Backen verkniff, weil ihre Gäste beim Konditor selbst aussuchen konnten und viele verschiedene Torten kosten.
Auf der Bahnfahrt großes Amüsement über die heutige Modefotografie am Beispiel des freitäglichen Magazins der Süddeutschen Zeitung.
Laut Bildtext ist zu sehen: “Georgettekleid von Alessandra Rich, Kette: Line & Jo”.
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Abends nach Langem mal wieder gekocht – und recht spektakulär gescheitert. (Kann es sein, dass der Mitbewohner mich so eifrig verköstigt, um mich das Kochen verlernen zu lassen?) Ziel war eine provenzalische Gemüsetarte gewesen, doch die Menge an Gemüse überstieg das Fassungsvermögen der Form weit.
Das Ergebnis war nur als Auflauf zu essen, mit einem großen Löffel serviert.
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Dritten Teil von Meet the Romans angesehen.
http://youtu.be/1UvG0LDeYBA
Und auch den kann ich empfehlen: Wie sah Familienleben in Rom aus? Wie war es, in Rom ein Kind zu sein? Eine Frau? Ein Sklave? Die Antworten auf diese Fragen enthielten wenige amüsante Anekdoten, ganz im Gegenteil. Was mir hier wie schon in den ersten beiden Folgen auffiel: Die Präsenz von Frauen. Sie kamen sowohl bei den besprochenen Epitaphen als auch als Expertinnen explizit vor. Dass ich sie überhaupt bemerkte, bedeutet wahrscheinlich, dass sie etwa ein Drittel der Geschichte einnahmen (ohne Nachzuzählen) – man hat je herausgefunden, dass jede weibliche Präsenz über einem Drittel als Frauendominanz empfunden wird (nicht auf Frauen beschränkt, das gilt für jede sonst wenig sichtbare Bevölkerungsgruppe).
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Meine Eltern hatten eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, dass sie meinen ausrangierten Sekretär Sonntagvormittag holen würden (und wie vereinbart einen Teil der diesjährigen Ernte vom besten Zwetschgenbaum der Welt mitbringen). Da ich vor ihrer Ankunft Brot gebacken haben wollte, an diesem Sonntagvormittag Wäsche waschen und Schwimmen gehen, wurde ich ein wenig unruhig, wann ich den Sekretär ausräumen sollte. Papierkram der vergangenen anderthalb Jahre hatte ich schon vergangene Woche abgelegt, doch die Inhalte der Schubladen wollten sortiert werden (in Kisten im dann ehemaligem Küchenmonster archivieren / in neu definiertem Büromaterialschränkchen griffbereit). Spät nachts fing ich schon mal an.
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Journal Samstag, 6. September 2014 – Floridanische Verwandtschaft“
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7. September 2014 um 20:30
Über diese Sorte Modefotografie kann ich mich auch immer herzhaft aufregen. (Fehlt nur noch die Erwähnung der Schuhe.) Muß ich mich als Betrachterin = Käuferin der Zeitschrift wirklich andauernd veralbert fühlen? Und sind die PR-treibenden = zahlenden Unternehmen wirklich mit dieser dümmlichen Art von “Präsentation” zufrieden?
7. September 2014 um 20:32
Und wie heißt eigentlich das Plugin, das mir dankenswerterweise das nachträgliche Korrigieren meines Kommentars erlaubt? Tolle Sache, möchte ich in meinem Blog auch haben…
7. September 2014 um 20:42
Das heißt “Ajax Edit Comments”, Uschi.
7. September 2014 um 21:28
Danke – das gucke ich mir an!