Journal Dienstag, 13. Januar 2015 – Lebensmittelpannen

Mittwoch, 14. Januar 2015 um 6:52

Da mit dem Januar ein neues Quartal begonnen hat, gab es im Gruppenkrafttraining mit Langhanteln “Hot Iron” ein neues Programm. Es enthielt keine Liegestütze, dafür eine Rückenübung, die der Vorturner “Dracula” nannte: Auf dem Rücken liegend winkelt man die Arme eng am Körper an und drückt den Oberkörper mit den Ellbogen hoch, ohne Baucheinsatz. Hihi.

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Unter blauem Morgenhimmel in die Arbeit geradelt, die Sonne schien den ganzen Tag.
Entsprechend beseelt mittags durch Frühlingsluft eine Runde am Viktualienmarkt eingekauft, es sollte abends Blut- und Leberwurst mit Sauerkraut, Kartoffeln und Apfelkompott geben (nord-südliche Fusionküche).

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Doch gestern war einer von diesen Tagen. Morgens kochte mir in der Büroküche Milch über und verstank die (ausnahmsweise voll besetzten) Räume gründlich, ich war eine ganze Zeit lang am Putzen.

Nachmittags kippte ich eine Maschine mit Locherfunktion so ungeschickt, dass sie Stanzschnipsel übers ganze Zimmer verstreute.

Abends stellte ich fest, dass der Topf mit Sauerkraut zu klein war, um die Würste darin zu erhitzen (wo ich noch so stolz gewesen war, dass ich tatsächlich nur ein Pfund gekauft hatte). Es schien mir eine gute Idee, die Leberwürste zu den garenden Kartoffeln zu werfen. Wo sie allerdings platzten und eine rundum unattraktive Variante Kartoffelsuppe erzeugten.
Dafür fiel mir bei Tisch dann die Fernbedienung des Fernsehers ins Apfelkompott.

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Fürs Techniktagebuch aufgeschrieben, wie ich am Vortag Klammern für die Renz-Bindemaschine gejagt hatte.

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Ich grusle mich ein wenig, wenn von allem, was in der Schule vermittelt wird, Nützlichkeit (für die Leistungsgesellschaft?) verlangt wird.
Zwei Atemzüge später gilt Bildung als der Schlüssel für eine bessere Gesellschaft.
Könnten wir bitte mal darüber sprechen, wie das zusammenhängt?

@luebue hat sich zu einem aktuellen Anlass Gedanken gemacht:
“Bildungsfernes Schichten”.

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Nicht nur ich verspürte Unbehagen beim Anblick all der Staatsoberhäupter, die anlässlich der Morde in Paris Pressefreiheit vor sich her tragen. @DanielWickham93 hat zusammengetragen, in welcher Weise welches von ihnen kürzlich die Pressefreiheit bedroht oder genommen hat:
“#CharlieHebdo: Heuchlerparade in Paris”.

die Kaltmamsell

12 Kommentare zu „Journal Dienstag, 13. Januar 2015 – Lebensmittelpannen“

  1. Micha meint:

    Erst mir lächelnd die Fernbedienung im Apfelmus vorgestellt, dann mich erfreut zum knappen Gedanken zur Bildung und zu guter letzt: Merci fürs Verlinken auf den letzten Artikel. Man darf gespannt sein, welche Gesetze im Zuge dessen nun durchgeboxt werden – für unsere Sicherheit…

  2. iv meint:

    Ich hab ja immer Probleme beim Visualisieren verbal beschriebener Bewegungsabläufe: Wo kommt denn bei Dracula die Langhantel zum Einsatz?

    Das Gruseln aus dem vorletzten Absatz hingegen kann ich voll und ganz nachvollziehen. Eines meiner Hauptargumente gegen das Kinderhaben wäre immer noch, dass man wahrscheinlich gar nicht ahnt, welchen Bildungsprämissen man sie in Zukunft wird aussetzen müssen.

  3. Julia meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

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  4. Tanja meint:

    Nicht ganz ernst gemeint – schon mal auf das Tagesdatum geschaut? Es war zwar kein Freitag, aber der 13.
    Womöglich lag es daran. ;o)

    Ansonsten – mein Mitgefühl, ich hoffe der heutige Tag läuft besser.

  5. die Kaltmamsell meint:

    Verzeih, iv, ich bin schon zu betriebsblind: Diese Trainingsform umfasst 2/3 Übungen mit der Langhantel, zu einem Drittel wird (meist im Liegen) ohne oder mit Kurzhanteln trainiert. Dazu gehören Liegestütz, Bankstütz, Seitstütz, Fliegende (so schöne Wörter!).

  6. ilse meint:

    Ist es gemein, dass ich spätestens bei der Fernsehbedienung im Apfelkompott laut prustete?

  7. Susann meint:

    Sie Arme – aber damit dürften Sie Ihre Pechserie erst mal abgearbeitet haben, rein statistisch. Wie viel kann denn an einem Tag schief gehen? :-)

  8. Trippmadam meint:

    “Dafür fiel mir bei Tisch dann die Fernbedienung des Fernsehers ins Apfelkompott.”

    Das ist also der Grund, warum man beim Essen nicht fernsehen soll. (Allerdings gab es, als ich diesen Grundsatz der Etiquette lernte, zwar schon Fernseher, aber noch keine Fernbedienungen.)

    Und noch eine Frage, wenn’s genehm ist: Was ist an der Fusionsküche jetzt Nord und was Süd? Ich dachte, alle verwendeten Lebensmittel gebe es sowohl im Norden als auch im Süden des Landes.

  9. die Kaltmamsell meint:

    Das Apfelkompott, Trippmadam, gehört im Süden sicher nicht zum Blut- und Leberwurst, das habe ich aus Himmel und Erde hinunterintegriert.

  10. Trippmadam meint:

    Ach so, ich dachte, das Apfelkompott sei der Nachtisch.

  11. Ulla meint:

    Durch deinen interessanten blog, finde ich immer wieder andere interessante blogger und Anregungen. Danke!

  12. juniwelt meint:

    “Dracula” kenne ich…und auch die Auswirkungen am Tag danach ;-)

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