Journal Mittwoch, 14. Januar 2015 – goldenes Wasmachendieda?
Donnerstag, 15. Januar 2015 um 11:12Crosstrainer, beim Abspülen Unterteller meiner Lieblingstasse aus der Kindheit zerdeppert, Arbeit, nach Hause in dichtem Graupenschauer (Nachtrag: Das lass ich jetzt so. Sollen Sie ruhig glauben, in München fiele Gerste vom Himmel), Feldsalat aus Ernteanteil, viel Schokolade.
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Ich freue mich sehr für Isa und Maximilian, dass ihr großartiges Projekt Was machen die da? den Goldenen Blogger 2014 geholt hat.
Die aktuelle Geschichte ist ganz besonders lesenswert:
“Susanne Dirkwinkel, Seekartenexpertin”.
Sen-sa-tio-nell! Gerade ich sehr Meer-ferne Bayerin lernte aus jedem Satz Unerwartetes. Ich fand ja schon in meinem früheren Berufleben die Handelsschifffahrt so spannend, diese völlig neue Welt: Wie fährt so ein Schiff, warum gibt es verschiedene Antriebe, wie rechnet sich so ein Schiff.
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Solidaritätskundgebung in Paris nach den Morden: Sie haben vielleicht mitbekommen, dass eine ultra-orthodox jüdische Zeitung in Israel mal kurz die Frauen aus dem Foto der Staatschefs wegretouchierte. Bescheuert genug. Interessanter ist allerdings der Gegenschlag des feministischen Mediums Waterford Whispers, alle Männer rauszunehmen. Entlarvend. (Aber mir geht nicht aus dem Kopf, dass mir erst vor Kurzem eine Frau erklärte, sie finde Feminismus überflüssig, und nein: Sie fühle sich keineswegs in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert. Vielfalt auch in Meinungen.)
“What if all the male political leaders had been removed from the Paris march?”
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Wie wunderschön:
“Superheroes Reimagined as 16th Century Paintings”.
via @writerer (hihi, was der Twitter-Account von A.L. Kennedy ist)
Möglicherweise will ich einen Druck vom Hulk zum Geburtstag.
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Emma Holten beschreibt und analysiert, wie es ist, wenn die privaten Nacktbilder einer Frau in der Öffentlichkeit landen:
“Consent”.
DO YOUR PARENTS KNOW THAT UR A SLUT?
DID U GET FIRED?
WHAT’S THE STORY BEHIND THIS?
WHO DID THIS TO YOU?
SEND ME MORE NUDES OR ILL SEND THE ONES I HAVE TO YOUR BOSS.
These messages were from men all over the world. Teen boys, university students, nuclear-family dads. The only thing they had in common was that they were all men. They knew it was against my will, that I didn’t want to be on those sites. The realisation that my humiliation turned them on felt like a noose around my neck. The absence of consent was erotic, they relished my suffering.
It’s one thing to be sexualised by people who are attracted to you, but it’s quite another thing when the lack of a ‘you’, when dehumanization, is the main factor. I realised that if I had been a model sexualising herself I would have been of little interest. My body was not the appealing factor. Furthermore, I saw that my loss of control legitimised the harrasment. I was a fallen woman, anyone’s game. What was I aside from a whore who had got what she deserved?
(…)
The danger is not in arousal or finding another person arousing, but in the idea that a sexually arousing situation in which two people take part, can exist without one of the party’s consent. Feminists are often singled out and ridiculed for our critique of catcalling, the suggestion is that we cannot handle it. Of course we can. Rather, our critique is directed at how it positions the female body in public spaces. It is an object, to be sexualised, even if the woman to whom the body belongs is working/shopping/picking up her kids/waiting for the bus. It is a notification that, whatever she is up to, a person is passing and sexualising her. Catcalling forcefully moves the female body from a non-sexual to a sexual situation.
Ich glaube, das war auch einer der Gründe, warum ich mich als junge Frau als Aktmodell hinstellte: Ich entkleidete mich. Doch ich tat das gezielt in einer Umgebung, in der diese Nacktheit nicht sexualisiert war. Ich war verletzlich und gleichtzeitig in Kontrolle. Das gefiel mir sehr gut, und meine Erfahrung damit war sehr gut. Ich fühlte mich in jeder Hinsicht respektiert, auch als ein Kollege von der Zeitung dabei war, der Fotos machte.
die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 14. Januar 2015 – goldenes Wasmachendieda?“
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15. Januar 2015 um 18:23
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15. Januar 2015 um 20:27
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16. Januar 2015 um 7:13
Zum Thema “16tes Jahrhundert Superhelden”: Ich bin ja dafür, dass George Lucas in allen Star Wars Teilen Lord Vader nachträglich, digital das abgebildete Kostüm verpassen sollte. Damit sieht er ein bisschen aus wie Blackadder II, was nie schlecht ist.
16. Januar 2015 um 10:19
Sehr gerne gelesen, danke fürs Hirnfutter.
17. Januar 2015 um 11:40
Ich habe viele Jahr (ausbildungsbedingt) sehr gerne Akt gezeichnet. Nicht ein Mal habe ich erlebt, dass dabei nicht eine äußerst angenehme Athmosphäre im Raum herrschte. Im Leben wäre ich nicht bereit gewesen, die Rollen zu tauschen. Obs mit der kritischen Haltung zur eigenen Figur zusammenhängt, vermag ich nicht zu sagen. Was nicht bedeutet, dass ich mit Nacktheit/ Sauna ect. ein Problem hätte. Aber FKK wiederum ist auch überhaupt nicht meine Welt.