Journal Mittwoch, 21. Januar 2015 – Urlaubsbuchungen

Donnerstag, 22. Januar 2015 um 8:00

Am Dienstag hatte ich sichergestellt, dass ich zum diesjährigen Bachmannpreis in Klagenfurt Unterkunft habe – über airbnb gebucht.

Gestern Morgen sah ich die Antworten für meine Anfragen in Brighton zu Ostern durch: Auch hier hatte es bei airbnb die interessantesten Angebote gegeben. Ich entschied mich mit dem Reisebegleiter für ein kleines Häuschen in Kemptown, gleich um die Ecke meines Lieblingscafés Redroaster.

Nachdem ich vergangenes Jahr mit Blick auf möglichen Jobwechsel gar keine Urlaubsreise geplant hatte, auch Klagenfurt erst kurz vor knapp buchte, gehe ich dieses Jahr auf volles Risiko.
Nach Murphy’s Law müsste das meiner beruflichen Zukunft deutlichen Rückenwind verschaffen.

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Nach Arbeitstag mit viel Excel-Kalkulation (deren Absturz am Dienstag zu diesem Rettungseinsatz durch Second Screen geführt hatte) abends Verabredung zu “Historische Filme zum NSDAP-Parteizentrum am Königsplatz und zur Großen Deutschen Kunstausstellung 1937”. Gezeigt wurden fünf Filme, teils mit, teils ohne Ton. Mir war neu, dass es sogar zu deutscher Kunst Tschingderassabum-Umzüge gegeben hat – nicht allerdings, wie stark sich die NS-Ästhetik beim CI-Erfolgsmodell christlicher Religionen bediente. Wieder die Bestürzung, welche Verheerung auf allen Ebenen, von menschlich bis gesellschaftlich und politisch bis kulturell, nur zwölf Jahre deutsche Geschichte verursacht haben (selbst wenn man ein paar Jahre davor hinzunimmt).

Anschließend spazierten wir 100 Meter nach Süden und besahen die Sockel der beiden “Ehrentempel”, deren Aufbau (1935) und Sprengung (1947) wir eben im ehemaligen Verwaltungsbau der NSDAP gesehen hatten.

Ich bin schon ungeheuer gespannt auf das neue NS-Dokumentationszentrum, das im April eröffnet wird.

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Die nächste Runde Absagen im Posteingang.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 21. Januar 2015 – Urlaubsbuchungen“

  1. Indica meint:

    Übrigens ebenfalls sehr wirksam, ähnlich wie Ihre Urlaubsbuchungen: Sich neu am selben (oder anderen) Ort glücklich verlieben. Führt garantiert dazu, dass Sie am anderen (oder am selben) Ort eine Stelle finden.

    Nennt man, glaube ich, auch “Zigarette-an-Bushaltestelle-Effekt”.

  2. Sebastian meint:

    Ich bin verwirrt bis erfreut, dass man Murphy’s Law auch so anwenden kann. (Oder hieße es eher “ihm folgen” oder “daraus schließen”?) Und würde Indicas “Verlieben” einfach etwas weiter fassen, man kann sich ja auch in eine Stadt verlieben. (Brighton? Tel Aviv?) Und natürlich auch ins Busfahren oder ins Rauchen.

    Man kann’s aber auch ohne Titel und Theorie einfach “was machen” nennen, und dann das nächste machen. Kann auch helfen, wenn man was macht, was man eigentlich gar nicht machen wollte oder sollte.

    Ich bin ja immer noch für Hund zulegen. Der macht dann schon.

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