Journal Sonntag, 8. März 2015 – Bussarde an der Isar

Montag, 9. März 2015 um 6:22

Kokosmakronen nach David Lebovitz gebacken – ist mein Standardrezept zur Eiweißverwertung geworden. Ich friere übrige Eiweiße in kleinen Schraubgläsern ein, beschrifte sie mit Anzahl und Gesamtgewicht der Eiweiße. Letzteres nicht immer, was ich jedes Mal bereue.
Hier ist das Rezept; wer Kokos mag, wird diese Makronen lieben – näher an Bounty kommen keine.

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Isarlauf: Wittelsbacherbrücke – Großhesseloher Brücke und zurück. Bemerkt, dass eine Läuferin immer wieder etwas ratlos stehen blieb, sich ein wenig an mir orientierte. Als sie mich ein weiteres Mal überholte, sprach sie mich lachend an: Wir würden uns wahrscheinlich noch mehrfach so begegnen, sie kenne sich nämlich hier nicht aus. Ich fragte sie, wohin sie denn wolle und empfahl ihr ein paar schöne Routen. Laufend tauschten wir noch unsere Freude über das wundervolle Wetter aus und trabten jede ihrer Wege. Schöne Begegnung.

Zwei Bussarde gesehen: Den ersten am Flugbild vermutet, den zweiten erst gehört, dann gesehen. Daheim am Ruf verifiziert, dass das Bussarde waren, keine Habichte.

Richtig mild war es auch heute nicht (ist ja auch völlig in Ordnung, nicht wieder von 2 auf 20 Grad springen, einfach langsam so weitermachen), ich staunte über die Läuferinnen in kurzen Hosen und ärmellosen Hemden.

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Am sonnigen Fenster Fred Vargas’ Im Schatten des Palazzo Farnese gelesen (übersetzt von Tobias Scheffel): Ziemlich überspannt geschrieben, doch der Krimi spielte in Rom, und dort fast ausschließlich an Orten, die ich kenne und liebe.

(Obwohl zwei Zeitungen und zwei Magazine aufzulesen gewesen wären. Ich kann nämlich auch mal mein Pflichtgefühl mit Füßen treten!)

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Abendessen von Germanabendbrot inspiriert: Empire Roast Chicken. (Das ich hartnäckig “Entire Roast Chicken” verlese.) Es war köstlich.

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“Is It Sexist to Judge a Cookbook by Its Pictures?”

Tatsächlich geht es nämlich um die Mechanismen von Kochbüchern: Wie funktionieren sie heutzutage tatsächlich und wie nicht. Nein, es der Schlüssel sind eben nicht in erster Linie gut nachkochbare Rezepte.

Their persistence as a form of media is tremendously interesting. The internet — and its staggering wealth of free recipes — has essentially obviated the need for anyone to pay to be told how to cook a chicken breast, so it’s up to a cookbook to be more.
(…)
In the age of the free internet recipe, in order for a cookbook to sell in the bookstore it has to sell something to the reader first; more often than not, what the reader is being sold is a fantasy. Those fantasies may be anchored in the recipes, but they’re compounded and expanded upon by the everything-else: the photography, the layout, the type, the paper weight, the headnotes, the sidebars, the narrative. Whether it’s telling a tale of a pristine domestic ideal (being an effortless, elegant weeknight cook in the mold of Ina Garten or Nigel Slater) or one of high-concept alternate reality (running a spotless professional kitchen staffed by a full brigade de cuisine; being a noodle vendor at the Bangkok night market), a successful cookbook is, first and foremost, a storybook, a spun yarn into which the reader can project himself.

Anlass des Essays ist ein Streit um die Bewertung zweier Kochbücher und die Frage, welcher Blick sexistisch ist. Ich habe tatsächlich selten sowas Kluges über Kochbücher gelesen.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Sonntag, 8. März 2015 – Bussarde an der Isar“

  1. Julia meint:

    Verehrte Kaltmamsell, da öffne ich schon das Kommentarfeld, um mich für den Vargas-Tipp zu bedanken (auch ich war exakt in dieser Ecke Roms unterwegs und schaute abends in die Fenster des Palazzo Farnese), da sehe ich, dass Sie mein Blog zum Empire Chicken inspiriert hat. Wie schön! Das freut mich immer sehr, wenn meine kleine Fressseite andere zum Nachkochen inspiriert :)

  2. doro meint:

    Vielen Dank für das link zu eater.com
    Ich fand den Artikel dort auch interessant, las dann auch noch die Vor- und Nachgeschichten etwas ausführlicher.
    Dort fand ich dann dies:
    http://www.lottieanddoof.com/2015/03/youre-boring/
    was noch einige weitere interessante Fragen aufwirft und mich zum weiterlesen angeregt hat.

  3. doro meint:

    Nachtrag/PS: wenn man in den Kommentaren bei lottianddoof etwas weiter liest kommt irgendwann der link zu diesem video:
    https://www.youtube.com/watch?v=4yr_etbfZtQ
    und dabei erkennt man wie schnell es gehen kann und man sich in den Untiefen des web verirrt…

  4. Sabine meint:

    Völlig vom Thema weg, aber die Kaltmamsell stand mir heute vor Augen, als ich mit dem ersten Eis des Jahres durch das sonnige Haidhausen spaziert bin, denn ganz in der Nähe des Muskeltempels gibt es dort den sehr kaltmamselligen Laden “Süßigkeiten Miksch”. Ich habe dort eine Schachtel hausgemachter Pralinen erstanden und rate zum baldigen Besuch. Gegenüber ist ein Briefmarkengeschäft…

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