Der Plan fürs Wochenende war gewesen:
Samstag Sport, Geschenke kaufen, Schwägerinnengeburtstagsfeier in Geburtsstadt, Übernachten bei Eltern, großes Sonntagsfrühstück mit Eltern anlässlich eines weiteren Geburtstags. Doch am Freitagabend blinkte der Anrufbeantworter mit einer Nachricht der Schwägerin: Sie war erkrankt und sagte die Feier ab. Also kein Partyhopping.
Ich begann den Morgen mit der Herstellung einer neuen Portion Banuschoko-Knuspermüsli nach Nicky Stichs Rezept aus Sweets, demnächst im hiesigen Rezeptteil.
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Wie mir am Montag die freundliche Dame an der Theaterkasse geraten hatte, wollte ich die Kammerspielkarte für meinen nächsten Termin wegen Urlaubsverhinderung telefonisch umtauschen. Nach 20 Minuten gab ich wegen kein Durchkommen auf – ich wollte eh an den Friedensengel zum Laufen radeln, da konnte ich ja über die Kammerspielkasse fahren.
Das tat ich also. Und besichtigte kurz die ca. 70 Meter lange Schlange auf der Maximilanstraße, die an dieser Kammerspielkasse anstand. Das erklärte natürlich die Unmöglichkeit des Telefonierens.
Auf dem Rückweg vom Lauf, 15 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten, reichte die Schlange nur noch bis kurz auf den Gehweg (der große Kassenraum, so viel sah ich durch die Glasfront, war berstend voll). Das werde ich anders regeln müssen.
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Isarlauf erst ungewohnt leichtfüßig und schnell (ich laufe immer mit derselben subjektiven Anstrengung, je nach Verfassung führt das zu mehr oder weniger Tempo und Vergnügen) doch schon nach 30 Minuten begannen Wadenschmerzen. Da ich noch mehr als eine Stunde vor mir hatte, ignorierte ich diese und ließ sie wachsen. Erst in den letzten 20 Minuten beeinträchtigte das mein Vergnügen deutlich, daheim konnte ich nach Duschen und Ausruhen schier nicht mehr vom Frühstückstisch aufstehen.
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Um ins Kino und in den Film Kingsman zu kommen, musste ich auf einen hochkomischen Bewegungsablauf zurückgreifen. Aber ich schaffte es und genoss den Film sehr. Schon der Vorspann mit aus einer beschossenen Festung herauspurzelnden Buchstaben setzte den komischen Ton (geradezu Monty-Python-Ästhetik), dann wurde beherzt mit allen Topoi und Klischees der Agentenfilmgeschichte gespielt. Colin Firth trägt einfach jede gute Kleidung besser als jeder andere, Michael Caine spielte hinreißend Michael Caine, der Darsteller des jungen Protagonisten, Taron Egerton, war mir leider unsympathisch, dafür kann er ja nichts. Samuel L. Jackson konnte alle Agenten und Bösewichte durchblitzen lassen, die er in seiner Karriere bereits gespielt hat.
Wirklich übel nehme ich dem Film die schon wieder sehr wenigen Frauen (und das, wo das Spiel mit Agentenfilmklischees diese Tür weit aufhielt) und die letzte Hundeszene; ich bin sicher, wir hätten alle stimmiger gefunden, wäre sie in eine Anerkennung für Verweigerung blinden Befehlsgehorsams gedreht worden.
Ein wenig irritiert war ich, dass Stanley Tucci gar nicht Stanley Tucci war, sondern Merlin laut Abspann von einem Mark Strong gespielt wurde. Doch das sind tatsächlich zwei Verschiedene (via @frauxirah).
Davor bewarb die Kinowerbung sogar Autos mit Zombieapokalypse. Ich hoffe sehr, dass diese Werbemode bald zu Ende ist – wenn auch Babynahrung mit Zombies verkauft wird, sollte sie durchgespielt sein.
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Zum Nachtmahl gab es nach langer Pause mal wieder Tom Kha Gai und schmeckte köstlich.