Archiv für März 2015

Journal Dienstag, 17. März 2015 – Frühlingsbeweise

Mittwoch, 18. März 2015

Vielleicht wird es ja doch Frühling?
Beim Radeln zum Krafttraining brauchte ich noch Handschuhe, kurz vor neun beim sonnigen Radeln ins Büro schon nicht mehr, und den Weg zum 14-Uhr-Termin legte ich in eindeutiger Frühlingsbrise zurück. Nachmittags konnten die Fenster im Büro für eine Stunde offen stehen.

Auf dem Heimweg Ledermantel vom Schneider abgeholt. 90 Euro für ein neues Futter sind sicher durch den Aufwand gerechtfertigt, zudem habe ich jetzt einen anständigen Ledermantel, der neu deutlich mehr gekostet hätte.

Beim Heimkommen erschreckte mich Herr Kaltmamsell zur Salzsäule: “Du musst mich küssen! So erotisch! Mit Zunge und allem!” (Er hatte darauf hinweisen wollen, dass sein Mundinnenraum sich nach der professionellen Zahnreinigung sehr gut anfühlte. Und platzte fast vor Lachen angesichts meiner Konsternierung.)

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Fotograf Martin Gommel besucht Flüchtlinge in deutschen Aufnahmestellen, veröffentlicht in einem tumblr-Blog ihre Fotos und ihre Geschichten.

via Johnny Hausler in Wired

Journal Montag, 16. März 2015 – Kartentelefonieren

Dienstag, 17. März 2015

Morgens gebloggt, ins Büro gegangen, dort bis 16 Uhr pausenlos und heftig durchgearbeitet. Danach etwas lockerer.

Na gut, das ist überdramatisiert: Zwischendurch nahm ich mir die Zeit für Versuche, telefonisch beim Aboservice der Kammerspiele meine Aprilkarte umzutauschen. Kurz vor drei kam ich endlich durch, mit dem Ergebnis: Keine Chance, alle anderen Vorstellungen dieses Stücke sind ausverkauft.
Dann schicke ich halt meine Mutter.

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Auf dem Heimweg einen Stapel unlustiger Strumpfhosen gekauft und im Kaffeeladen ein Sportoberteil.

Daheim Bestürzung, dass ich eine berufliche Zukunftsmöglichkeit versemmelt habe. In einer Kombination von technischer Panne und Tölpeleien, die überhaupt nicht zu meinem beruflichen Selbstbild passen. Und mir so peinlich sind, dass ich hoffe, sie wollen mich nun doch nicht kennenlernen.

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Gestern hatte ich mich bei der Lektüre der Wochenend-SZ sehr über die Seite mit arabischen Süßigkeiten gefreut, genauer mit syrischen Süßigkeiten, die auch meinen arabischen Konditor Nawa in der Landwehrstraße ausführlich erwähnt.

Heute war die Freude gleich noch größer: Der Artikel steht frei lesbar online!
“Süßigkeiten aus dem Orient. Sieben süße Sünden”.

Jetzt weiß ich, dass diese Nicht-Marzipan-Leckerei aus Grießteig gemacht wird und Halwat Dschibn heißt.

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Stephan Greenblatt schreibt für die New York Review of Books:
“Shakespeare in Tehran”.

Er war auf die ersten iranischen Shakespearekonferenz eingeladen worden (wer sonst?) – und dachte erst mal über den wütenden Antisemitismus der Staatsdoktrin und nicht weniger Konferenzbeteiligter nach. Nicht nur als Jude.

Just after the revolution, the leader of the Iranian Jewish community, Habib Elghanian, was arrested on charges of “contacts with Israel and Zionism,” “friendship with the enemies of God,” and “warring with God and his emissaries.” Elghanian was executed by firing squad. Following this execution, large numbers of Iranian Jews emigrated, and those who stayed are mindful of the fact that “contacts with Israel and Zionism” remain a serious offense. Foreign travelers with any evidence in their passports of visiting Israel are denied admission to Iran. Yet in my case, Shakespeare, it seemed, somehow erased the offense and bridged the huge chasm between us.

(…)

What did it mean that Shakespeare was the magic carpet that had carried me to Iran? For more than four centuries now he has served as a crucial link across the boundaries that divide cultures, ideologies, religions, nations, and all the other ways in which humans define and demarcate their identities. The differences, of course, remain—Shakespeare cannot simply erase them—and yet he offers the opportunity for what he called “atonement.” He used the word in the special sense, no longer current, of “at-one-ment,” a bringing together in shared dialogue of those who have been for too long opposed and apart.

It was the project of many in my generation of Shakespeare scholars to treat this dialogue with relentless skepticism, to disclose the ideological interests it at once served and concealed, to burrow into works’ original settings, and to explore the very different settings in which they are now received.

Greenblatt entschied sich, in seiner Konferenz-Keynote vom oppressiven Gesellschaftssystem der Shakespearezeit zu erzählen – in Details, die alle auch auf den heutigen Iran zutreffen.

via @h0d3r – dessen Freilassung aus iranischer Gefangenschaft in den deutschen Medien nahezu unterging (ich hatte Hossein in der Jury zum Best of the Blogs der Deutschen Welle kennengelernt)

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Sehr viel Awww!
“Bist du normal? Oder hast du auch eine Behinderung? Ich seh das ja nicht.”
Ich habe mehrfach bei diesen Begegnungen gequietscht.

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https://youtu.be/gZFHK3OwzFM

via @NiniaLaGrande

Journal Sonntag, 15. Januar 2015 – Dantons Brunch

Montag, 16. März 2015

Den zweiten Teil des wochenendlichen Partyhoppings trat ich an: Frühstück bei meinen Eltern, vorgegriffene Geburtstagsfeier für meinen Vater im elterlichen Freundeskreis.

Da ich nicht geschafft hatte, meinen Journalblogpost vor der Abfahrt des Zuges fertig zu stellen, nahm ich mein Macbook mit. Ich würde schon einen Weg finden, unterwegs ins Internet zu kommen. Genau dieses stellte sich sogar als besonders einfach heraus: In der WLAN-Auswahl wurde mir mein eigenes iphone als passwortgeschützter Hotspot angeboten; ein Klick darauf brachte mich online.

Meine Mutter hatte enorm aufgekocht, diese Frühstücke heißen im elterlichen Freundeskreis Brunch und ziehen sich bis in den späten Nachmittag.

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Noch im Ofen war bei dieser Aufnahme der Lauchflan. Nachmittags gab es Käsesahnetorte und Eclairs.

Ich unterhielt mich vor allem mit einer Elternfreundin, die über ihren Managermann auf mehreren Kontinenten gelebt hat und vom Brotbacken in Brasilien (in ihrer deutschen Mangerfamilienenklave war die Zutatenbeschaffung kein Problem) und Eierkaufen im China der 80er (Eierkartons unbekannt) erzählen konnte.

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Obwohl ich ein Mittwochsabo habe, lag der jüngste Theatertermin am gestrigen Sonntagabend: Büchners Dantons Tod. Die dreieinviertel Stunden Dauer ließen mich ein wenig schwanken, doch am End ging ich hin. Von Büchner hatte ich ja durchaus Spannendes gesehen, Dantons Tod kannte ich noch nicht. Als gleich am Anfang ein Hund mit auf die Bühne kam (die Herrschaften hinter mir unterhielten sich darüber, dass es sich um Frau Paulmanns Hund handle, davor habe sie einen Berner Sennenhund gehabt), freute ich mich: Was kann schon in einer Inszenierung mit Hund schiefgehen?

Es wurde ein sehr anstrengender Theaterabend. Das lag aber ganz klar am Stück: Da passiert ja nichts, es wird nur geredet, diskutiert auf der Bühne. Natur und Veränderung, welchen Preis darf die Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft haben (ich fühlte mich an die späte Erklärung des Oberbösewichts in Kingsman erinnert), was haben Tugend und Verbrechen miteinander zu tun – wenn es sie überhaupt gibt, wo hört Revolution auf, wie weit darf man die eigenen Regeln zum höheren Gut dehnen. Alles interessante und wichtige Fragen, aber sie wären in einem Essay besser aufgehoben. Jaja, ich weiß: Das heißt Ideendrama und muss so. Aber ich ganz persönlich möchte von Theater etwas Anderes, vielleicht fehlt mir einfach das Germanistinnengen.

Und bei dreieinviertel Stunden hilft das sensationelle Ensemble auch nicht mehr. Sandra Hüller in ihrem kurzen Auftritt größtartig, Benny Claessens weckte mich mit seinen Ausführungen zur Guillotine kurz vor Ende nochmal richtig auf (er war nicht beim Verbeugen dabei, hoffentlich alles in Ordnung?).

Die Musik von Carl Friedrich Oesterhelt gefiel mir ganz ausgezeichnet (viele Anklänge an Michael Nyman), ich war immer erleichtert, wenn gespielt wurde. Der Hund tauchte leider gar nicht wirklich auf.

In der Pause ging ich hinauf in den Rang und machte Fotos aus einer für mich ungewohnten Bühnenperspektive.

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Aber jetzt kenne ich auch Dantons Tod.

Journal Samstag, 14. März 2015 – Agenten

Sonntag, 15. März 2015

Der Plan fürs Wochenende war gewesen:
Samstag Sport, Geschenke kaufen, Schwägerinnengeburtstagsfeier in Geburtsstadt, Übernachten bei Eltern, großes Sonntagsfrühstück mit Eltern anlässlich eines weiteren Geburtstags. Doch am Freitagabend blinkte der Anrufbeantworter mit einer Nachricht der Schwägerin: Sie war erkrankt und sagte die Feier ab. Also kein Partyhopping.

Ich begann den Morgen mit der Herstellung einer neuen Portion Banuschoko-Knuspermüsli nach Nicky Stichs Rezept aus Sweets, demnächst im hiesigen Rezeptteil.

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Wie mir am Montag die freundliche Dame an der Theaterkasse geraten hatte, wollte ich die Kammerspielkarte für meinen nächsten Termin wegen Urlaubsverhinderung telefonisch umtauschen. Nach 20 Minuten gab ich wegen kein Durchkommen auf – ich wollte eh an den Friedensengel zum Laufen radeln, da konnte ich ja über die Kammerspielkasse fahren.

Das tat ich also. Und besichtigte kurz die ca. 70 Meter lange Schlange auf der Maximilanstraße, die an dieser Kammerspielkasse anstand. Das erklärte natürlich die Unmöglichkeit des Telefonierens.

Auf dem Rückweg vom Lauf, 15 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten, reichte die Schlange nur noch bis kurz auf den Gehweg (der große Kassenraum, so viel sah ich durch die Glasfront, war berstend voll). Das werde ich anders regeln müssen.

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Isarlauf erst ungewohnt leichtfüßig und schnell (ich laufe immer mit derselben subjektiven Anstrengung, je nach Verfassung führt das zu mehr oder weniger Tempo und Vergnügen) doch schon nach 30 Minuten begannen Wadenschmerzen. Da ich noch mehr als eine Stunde vor mir hatte, ignorierte ich diese und ließ sie wachsen. Erst in den letzten 20 Minuten beeinträchtigte das mein Vergnügen deutlich, daheim konnte ich nach Duschen und Ausruhen schier nicht mehr vom Frühstückstisch aufstehen.

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Um ins Kino und in den Film Kingsman zu kommen, musste ich auf einen hochkomischen Bewegungsablauf zurückgreifen. Aber ich schaffte es und genoss den Film sehr. Schon der Vorspann mit aus einer beschossenen Festung herauspurzelnden Buchstaben setzte den komischen Ton (geradezu Monty-Python-Ästhetik), dann wurde beherzt mit allen Topoi und Klischees der Agentenfilmgeschichte gespielt. Colin Firth trägt einfach jede gute Kleidung besser als jeder andere, Michael Caine spielte hinreißend Michael Caine, der Darsteller des jungen Protagonisten, Taron Egerton, war mir leider unsympathisch, dafür kann er ja nichts. Samuel L. Jackson konnte alle Agenten und Bösewichte durchblitzen lassen, die er in seiner Karriere bereits gespielt hat.

Wirklich übel nehme ich dem Film die schon wieder sehr wenigen Frauen (und das, wo das Spiel mit Agentenfilmklischees diese Tür weit aufhielt) und die letzte Hundeszene; ich bin sicher, wir hätten alle stimmiger gefunden, wäre sie in eine Anerkennung für Verweigerung blinden Befehlsgehorsams gedreht worden.

Ein wenig irritiert war ich, dass Stanley Tucci gar nicht Stanley Tucci war, sondern Merlin laut Abspann von einem Mark Strong gespielt wurde. Doch das sind tatsächlich zwei Verschiedene (via @frauxirah).

Davor bewarb die Kinowerbung sogar Autos mit Zombieapokalypse. Ich hoffe sehr, dass diese Werbemode bald zu Ende ist – wenn auch Babynahrung mit Zombies verkauft wird, sollte sie durchgespielt sein.

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Zum Nachtmahl gab es nach langer Pause mal wieder Tom Kha Gai und schmeckte köstlich.

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Freitag, 13. März 2015 – das Gefühl verregneter Einfallsstraßen

Samstag, 14. März 2015

Ein hochgradig seltsamer Tag, an dem ich immer wieder emotionale Backflashes an Erinnerungen hatte, die gar nicht meine zu sein schienen, sondern aus Filmen und Träumen zu stammen. Gefühle von einsamer Großstadt mit gesichtslosen, verregneten Einfallstraßen.

Frühmorgens große Kaninchenshow, vor dem Balkon, vor dem Crosstrainerfenster, wieder vor dem Balkon.

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Mittelstressiges Arbeiten. Kurz Hochstress, weil ich mit mehreren Dokumenten gearbeitet hatte und beim Schließen des falschen auf “Änderungen nicht speichern” geklickt hatte.

Kurzes Feierabendgetränk mit einer vorbeiziehenden Bloggerin, die meinetwegen viel näher wohnen dürfte.

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Dieser Bericht ging mir sehr nahe (und erinnerte mich an Sex, Lies and Videotapes, sollte ich mal wieder anschaun)1:

“What I learned from a male sex surrogate”.

I’m a 44-year-old spinster. I hate that word – “spinster” – but it’s the most succinct way of describing me. I turned to Surrogate Partner Therapy (SPT) in a desperate attempt to change my life, because I could count the number of sexual encounters I’d had on one hand. Dating makes me extremely anxious. I haven’t experienced any obvious trauma, like rape or molestation. I have no physical handicap. The reasons for my anxiety are complex and nuanced, a combination of screwed-up circumstances and family dynamics, augmented by self-imposed physical obstacles along the way, like weight gain and scars.

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Dazu kann es gar nicht genug Argumentationshilfe geben:
“Mädchen, warum dürfen wir keine Witze über euch machen?”

Doch. D. O. C. H. Da ist noch ein Machtverhältnis, das ihr zementieren könnt.

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Richtig ist jetzt: “nach langem, schwerem Leiden”.
Die frühere Regel, dass in diesen Fällen beim Dativ Singular das zweite Adjektiv schwach gebeugt werden muss, gilt nicht mehr.
WATT?! WARUM HAT MIR DAS KEINER GESAGT!
“Sport fürs Wort – parallel beugen”.

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Technische Probleme, für deren Erfindung man eine Romanautorin wegen komplett an den Haaren herbeigezogen verdreschen würde:
Rückdatierung in tumblr.

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Angela Leinen hat wieder für das Deutschlandradio von der Leipziger Buchmesse geschrieben. Zum Beispiel (mit niedlichen Schuhen):
“In der großen Halle des Volkes – Messesplitter”.

Auf dem Weg zur Straßenbahn quert eine Ratte meinen Weg, bleibt kurz stehen, sieht mich an und läuft weiter. Wäre die Buchmesse ein Roman, wäre die Ratte ein Symbol. Für dieses Mal hat sie Glück gehabt.

  1. James Spader war mal richtig niedlich. Aber am lebendigsten habe ich diese Dialogzeile im Kopf: “Anyway, being happy isn’t all that great. I mean, the last time I was really happy… I got so fat. I must have put on 25 pounds. []

Journal Mittwoch/Donnerstag, 11./12. März 2015 – Alltagsroutine plus Kaninchen

Freitag, 13. März 2015

Zwei Tage, deren Erzählen mir das Gesicht einschlafen lässt.

Mittwochmorgen mit Crosstrainer (dabei vorm Fenster gesehen: Maus, Baumläufer, Eichhörnchen), zu Fuß in die Arbeit, Arbeit, nebenbei viel Spaß im Techniktagebuch-Redaktionschat, Wetter morgens nass, tagsüber gemischt, abends Posteleinsalat aus Ernteanteil, Sahnejoghurt angesetzt.

Donnerstagmorgen mit Basteln an Arbeitszukunft zur Sportpause, zwei Kaninchen vor dem Haus beobachtet (Verwunderung über den Haustechniker gegenüber, der von seinem Souterrainbüro aus die Kaninchen direkt vor der Nase hat, aber nach kurzem entdeckenden Blick woanders hinschaut), zu Fuß in die Arbeit, auf dem Weg dorthin Laugenzopf für die Brotzeit geholt, Arbeit mit nach fast drei Wochen verschieden verursachter Abwesenheit wieder anwesendem Chef, draußen kalt und grau, abends diverse Rüben aus Ernteanteil aus dem Ofen.

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Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie hier nicht lesen, worüber ich absichtlich nichts schreibe. Aber auf manches, das hier nicht auftaucht, bin ich ganz schön stolz.

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Terry Pratchett ist tot – auch wenn seine schwere Krankheit lange bekannt war, schmerzt das.

Andrea Diener ruft ihm im FAZnet nach:
“Zum Tod von Terry Pratchett. KOMMEN SIE BITTE MIT, SIR”.

Neil Gaiman verweist auf Twitter auf den Artikel, den er vergangenen September über Pratchett geschrieben hatte:
“Neil Gaiman: ‘Terry Pratchett isn’t jolly. He’s angry’”.

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Pruuust! Klar haben Sie als Impffeindin und Wissenschaftsleugner alle Möglichkeiten der Meinungsfreiheit. Aber: Don’t mess with deutsche Bürokratie.
“Masern-Prozess: Impfgegner muss 100 000 Euro zahlen”.

Das Verfahren vor dem Ravensburger Landgericht dreht sich um die Frage, ob das Masern-Virus überhaupt existiert. Der Biologe Stefan Lanka hatte im Internet demjenigen ein Preisgeld versprochen, der die Existenz des Erregers nachweist. Das Gericht entschied, dass der Beweis geführt worden sei.

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Habe wieder einen vor Stolz roten Kopf: Der Freitag schreibt über das Techniktagebuchbuch.
“Avant la lettre. Wie Kathrin Passigs E-Book ‘Techniktagebuch’ die alte Bücherlogik auf den Kopf stellt”.

(Jetzt werden Sie darauf hinweisen, dass ich doch selbst zugegeben habe, an der Erstellung des Buchbuches selbst überhaupt keinen Anteil gehabt zu haben. Das ist völlig richtig. Stolzesröte ist eine seltsame Sache.)

Wir nicken immer voller Respekt, wenn der Name „Kathrin Passig“ fällt. Wir lesen ihre Texte, wir hören ihre Vorträge und verfolgen ihre Projekte, wenn wir auf klare und kluge Weise über den Stand der Dinge in der Netzkultur belehrt werden wollen. Allein an ihrer Performance lässt sich lernen, was es heißt, unter den medialen Bedingungen der Gegenwart intellektuell zu sein.

Es ist nicht das schlechteste Freizeitvergnügen, anhimmelnd zu Kathrin Passigs Füssen herumzulungern.

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Warum man für einen Job in einer Pariser Konditorei Japanisch braucht.
“Kitchen Rhythm. A Year in a Parisian Pâtisserie”.

Sound is so important in baking. White chocolate squares clink like Scrabble tiles. Properly tempered chocolate makes a slight crack when you bite through the shell to a yielding ganache, as all the molecules have been neatly lined up — a different guilty pleasure altogether from the cottony thunk of a cheap candy bar. There is a perfect word in Japanese for the thin chocolate sheets we use for decoration, pakipaki, the sound they make when snapped into shards.

Journal Dienstag, 10. März 2015 – Heimat aufgemischt

Mittwoch, 11. März 2015

Radeln in den Anfang des Sonnenaufgangs, doch noch ganz schön frostig. Vor allem roch das Draußen noch deutlich nach Winter.

Beim morgendlichen Langhanteltraining störte der Muskelkater in den Oberschenkeln (vom Laufen am Sonntag?) nur kurz. Jetzt kommt wieder die Zeit, in der mir die übers Quartal selbe Musik danach den ganzen Tag im Kopf dudelt.

Vormittags kam der externe Sys-Admin ins Büro – ging mit einer deutlich längeren Arbeitsliste raus als er hereingekommen war.

Der Wirt des Lokals unterm Büro hat sofort wieder seine Rolle als Wetterfrosch eingenommen: Wenn er draußen deckt, wird der Nachmittag sonnig. Und also geschah es. Ab 11 Uhr war der Biergarten bestens besucht (brrrr).

Abendessen mal wieder beim Uiguren, wieder mal ausgezeichnet und umgeben von buntestem Volk und fernen Sprachen.

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Ich wohne schon arg gerne im südlichen Bahnhofsviertel (wie die Münchner Verwaltung es wohl zusammenfasst). Möglicherweise kann das Vertraute mir nur Heimat sein, wenn es regelmäßig aufgemischt wird, wenn es mir immer etwas zu entdecken bietet.

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Sehr viel Liebe für diesen Herrn: Auch dieses Jahr verbrachte der britische Komiker Richard Herring den Weltfrauentag vor Twitter. Er informierte jeden und jede Quengleridioten, wann es denn bitte auch einen Weltmännertag gebe, dass es längst einen gibt: 19. November.
“Richard Herring tirelessly spends International Women’s Day fighting sexism”.