Journal Sonntag, 26. April 2015 – Auer Dult
Montag, 27. April 2015 um 6:28Großen, herzlichen Dank für all Ihre Antworten auf meine Frage, wie Sie mich so finden – ich bin platt. Und es rührt mich, dass Leserinnen eigens dafür erstmals kommentiert haben, dass sich alle diese Mühe gemacht haben.
Gestern Morgen erstellte ich das Ergebnis als Tag Cloud:
Die fünf häufigsten Nennungen waren:
klug
kritisch
analytisch
interessiert
humorvoll
Dank an stattkatze: Die Idee mit dem T-Shirt habe ich umgesetzt. Da die Zeit für eine Bestellung bei den üblichen Online-Shops zu kurz war, erkundigte ich mich bei gut erreichbaren Textildruckereien in München – und erfuhr, dass ich auch hier mit drei bis fünf Arbeitstagen Bearbeitungszeit rechnen muss, Abholen am selben Tag ist auch mit Ankündigung nicht drin. Ein Vorteil gegenüber den Online-Druckereien erschließt sich mir nicht. Also griff ich auf das Angebot von Herrn Kaltmamsell zurück, der selbst bedruckbare Aufbügelfolie besitzt. Am Samstag kaufte ich mir eigens ein anständiges T-Shirt dafür, gestern druckte und bügelte ich mit einer Proberunde auf einem alten T-Shirt. Sieht gut aus. Selbstverständlich informiere ich Sie alle, wie das im Gespräch angekommen ist.
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Meine Eltern hatten sich angekündigt, weil meine Mutter auf der Auer Dult nach einem bestimmten Korbteil suchen wollte. Da das Wetter warm und sonnig war, ging ich vormittags mit ihnen zu Fuß das halbe Stündchen hinüber in die Au. In der Sonne brauchte man keine Jacke, sobald sie hinter Wolken verschwand, sehr wohl. Meine Mutter wurde an beiden Korbständen fündig, meine Vater äußerte den Plan, er könnte doch alle angebotenen Weißwurstschüsseln zerschmeißen und damit die Welt verbessern (so sehr dieser Spanier die deutsche Küche schätzt, Weißwürste verabscheut er; mein Vater behauptet, er bekomme Kopfweh schon vom Geruch), ich blieb an den beiden großen Ständen mit Töpferware hängen.
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Da ich eh schon beim T-Shirt-Bügeln war, bügelte ich auch den Rest weg (es wird wärmer, das merke ich allein schon am erhöhten Bügelaufkommen), las dann energisch in Brighton Rock, das ich bis zum nächsten Treffen meiner Leserunde durchbekommen möchte. Es ist zwar mein zweiter Durchgang, doch ich erinnere mich an erstaunlich wenig. Zum Nachtmahl bereitete Herr Kaltmamsell Schweinsbraten (Schulter) nach einem englischen Rezept mit Kartoffelscheiben im Braten und Yorkshire Pudding auf Apfelstücken. Schmeckte hervorragend, der Yorkshire Pudding ist mir allerdings schlicht am liebsten. Nachtrag (das hier hat ja für mich auch Merkzettelfunktion): Wir tranken dazu einen Bio-Retsina Tsantali, der sich bestens mit dem Schweinefett und vor allem dem Rosmarin verstand.
Nebenher ließen wir einen seltsamen Leipzig-Tatort laufen, in dem nicht mal die Radiomeldungen realistisch waren (“Leider gibt es immer noch keine Spur…” beginnt nicht mal im hinterletzten Lokalradio eine Nachricht).
die Kaltmamsell11 Kommentare zu „Journal Sonntag, 26. April 2015 – Auer Dult“
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27. April 2015 um 8:04
Ich selbst esse Weißwürscht grundsätzlich ohne Spezialschüssel und vermute daher, dass deren allgemeines Verschwinden den Konsum kaum beeinträchtigen würde. Der Plan zur Verbesserung der Welt scheint mir also noch nicht ganz ausgereift.
27. April 2015 um 9:13
Die Idee der stattkatze gefällt mir auch ausgesprochen gut. Bin sehr gespannt, wie das ankommt und hoffe natürlich auf den Bericht (mit Bild?). Genauer, auf einen positiven Bericht und dafür drücke ich die Daumen.
27. April 2015 um 10:38
Toi toi toi für Ihr Gespräch – ich drücke die Daumen!
27. April 2015 um 13:22
Drei bis fünf Tage Bearbeitungszeit? Da staun ich aber. In Berlin geht man mit der Vorlage (Stick, CD, egal) in den nächsten Copyshop und kommt – wenn kein großer Andrang ist – nach ein paar Minuten mit dem fertigen Shirt wieder raus.
27. April 2015 um 16:09
Spannend hätte ich ja auch gefunden, inwiefern sich die Wahrnehmung von Ihnen unterscheidet zwischen den Menschen, die Sie in echt kennen und jenen, denen Sie nur durch Ihr Blog bekannt sind… Mai bon, darum gings ja nich…
Viel Erfolg mit Ihrem Shirt!
27. April 2015 um 20:34
Ich nehme an, die tag cloud auf dem T-Shirt befindet sich in Brusthöhe. Was provoziert, dass die Zuschauer der Präsentation diesen Bereich fokussieren werden, schon aus Neugier, worum es sich bei den kleiner formatierten Eigenschaften handelt. Das kann man mögen oder schwierig finden. Oh là là. Große Herausforderung.
27. April 2015 um 22:28
*Grins* was @Gaga sagt. Darum hätte ich die Idee mit der Torte favorisiert, aber Torten backen könnte ich auch nicht!
28. April 2015 um 3:52
was @gaga sagt. andererseits: so kann man auch seinerseits das gegenüber schnell einschätzen. damit könnte man das auf nachfrage (oder auch gleich von vornherein) möglicherweise sogar begründen (mir wäre sowas übrigens glatt zuzutrauen); und für die, die sich nicht genau zu schauen trauen oder die brille daheim vergessen haben kann man ja farbige ausdrucke mitbringen und verteilen. ich meine: die fragestellung kam ja von der anderen seite, oder? und die umsetzung dieser idee ist deutlicher ausdruck all der eigenschaften, die sich da rot und blau finden.
28. April 2015 um 8:19
@ gaga nielsen: Ich hatte bislang nicht den Eindruck, dass dieser Körperteil der Kaltmamsell je gezwungen wurde, ein Schattendasein zu führen. Was dem optischen Gesamteindruck weder geschadet hat noch provozierend wirkte.
Und Botschaften in Augenhöhe zu platzieren ist logisch. Aber natürlich kann ich Ihre Aussage gut nachvollziehen – man muss es aushalten können.
Das alte Thema also, mit welchem Bewusstsein Frauen zu ihrem Körper stehen.
28. April 2015 um 8:21
In dem Fall starrt man ja nicht auf die Brüste, man starrt auf die Tag cloud.
Alles gut. :-)
28. April 2015 um 18:41
Die Kaltmamsell wird, wenn ich sie richtig kenne und einschätze, das mit dem T-Shirt schon richtig inszenieren. Tadaa! Das ist wie beim Folienvortrag. Manchmal drückt man B für Schwarze Folie/Black/Bedeckt/Blazer zu und manchmal macht man den Blazer eben auf. Niemand will/sollte längere Zeit auf Textfolien starren müssen oder auf Textbrüste. Besonders nicht auf welche in Hillary-Farben. Da wird einem leicht schwummrig.