Ein Kaninchen gibt’s ja noch (das kranke habe ich nicht mehr gesehen, weiß aber jetzt durch Ihre Kommentare, dass ich das nächste Mal die Tierrettung anrufe), und es stört sich beim Grasen im Nebengrundstück nicht am Pause machenden Personal.
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Persönliche Anwesenheit beim diesjährigen Bachmannpreislesen gesichert (gestern wurden die Kandidaten und Kandidatinnen veröffentlicht): Künftige Chefin ist einverstanden, dass ich meinen neuen Job ein paar Tage später antrete, Zugticket ist besorgt, diesmal habe ich mich sogar offiziell akkreditiert und dabei dieses Blog als “Verlag/Medium” angegeben.
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Mittags über meiner Süddeutschen sehr gelacht: Roman Deininger schreibt eine Seite 3 über meine Geburtsstadt Ingolstadt:
“Zur Sonne”. (Online lesbar für nur 1,99 Euro!)
Der atmosphärische Einstieg kommt erst nach der Rechtfertigung für den Artikel: Der Fußballverein der Stadt, ein Zusammenschluss der zu meiner Zeit heftig konkurrierenden Vereine ESV und MTV, ist in die erste Fußballbundesliga aufgestiegen. Doch dann rein in die Athmo:
Kurz vor 21 Uhr, Dämmerung legt sich über den größten Tag in der Geschichte des Ingolstädter Sports.
In der Theresienstraße spürt man den Puls der Stadt. Sie ist fast leer.
Roman Deininger beschreibt den heutigen Hauptanziehungspunkt der Stadt:
Ingolstadt Village muss man sich vorstellen wie Disneyland ohne Tiere.
Er geht durchaus tiefer, unterhält sich mit dem Audi-(=Ingolstadt-)Werkleiter, beschreibt die charakteristischen Festungsbauten, hinter denen sich Ingolstadt bis heute verschanzt.
Früher hat man kaum sagen können, dass Ingolstadt mit einem Imageproblem kämpft. Es kämpfte ja niemand.
Ich kann der Stadt auch weiterhin nichts konkret vorwerfen, und sie hat sich seit meinem Wegzug vor bald 30 Jahren auch sehr verändert.
Aber für mich wird die Atmosphäre dort immer die sein, die Marieluise Fleißer in ihren Theaterstücken transportiert. Auch wenn das Stück heute nicht mehr Pioniere in Ingolstadt, sondern Autobauer in Ingolstadt hieße.
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Ich würde ja auch hierüber lachen, wüsste ich nicht, dass dieser Beweis für die völlige Willkür von Ernährungstipps in Medien (dazu zähle ich auch nicht-universitäre Bücher) keinerlei Konsequenzen haben wird.
“I Fooled Millions Into Thinking Chocolate Helps Weight Loss. Here’s How.”
The study was 100 percent authentic. My colleagues and I recruited actual human subjects in Germany. We ran an actual clinical trial, with subjects randomly assigned to different diet regimes. And the statistically significant benefits of chocolate that we reported are based on the actual data. It was, in fact, a fairly typical study for the field of diet research. Which is to say: It was terrible science. The results are meaningless, and the health claims that the media blasted out to millions of people around the world are utterly unfounded.
(…)
Here’s a dirty little science secret: If you measure a large number of things about a small number of people, you are almost guaranteed to get a “statistically significant” result. Our study included 18 different measurements—weight, cholesterol, sodium, blood protein levels, sleep quality, well-being, etc.—from 15 people. (One subject was dropped.) That study design is a recipe for false positives.
(Hervorhebung von mir.)
via @DonnerBella
Ich sehe immer bessere Chancen für meine Geschäftsidee Paläo-Brot (Details bekommen Sie kurz vor go life, dann werde ich eh meine Blogkontakte ausschlachten).
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Apropos unmoralisches Marketing: Abends ließ ich mich unter dem Einfluss von drei Gläsern Rosé dazu hinreißen, auf eine PR-Einladung zu einem “glutenfreien” Event mit einer C-Prominenz, die sich anscheinend durch dreifache Fortpflanzung zur Ökotrophologin qualifiziert hat, ernsthaft zu antworten. Unwahrscheinlich, dass meine Anregung, die Miete doch lieber mit einer anständigen Tätigkeit zu verdienen, bei der absendenden “Junior PR-Consultant” auf offene Ohren stoßen wird.