Journal Montag, 29. Juni 2015 – Neue Pinakothek
Dienstag, 30. Juni 2015Wie doof, wenn die Wettervorhersage recht hat: Der Tag begann grau und kühl, nicht gerade ideal für meine Freibadschwimmpläne. Zudem gab mir dieser mein Körper durch anhaltende Schmerzen zu verstehen, dass Sport nicht in seinem Sinne war.
Gleichzeitig wollte ich aber während der vier Stunden außer Haus sein, die der Putzmann zur Wohnungsreinigung benötigen würde. Ratlos schilderte ich mein Dilemma dem auf dem Sprung in die Arbeit befindlichen Herrn Kaltmamsell – der wie aus der Pistole antwortete: “Neue Pinakothek.” Er hatte sich gemerkt, dass ich die ansehen wollte. Doch dann fiel mir ein, dass Montag war, und montags sind Museen bekanntlich geschlossen. Der Herr sah trotzdem einfach mal nach den Öffnungszeiten, und – Superglück! – die Neue Pinakothek ist das eine Museum, das nicht am Montag, sondern am Dienstag geschlossen ist. Tag gerettet!
Doch erst mal radelte ich für ein Frühstück ins Café Puck.
In der Neuen Pinakothek ließ ich mir einen Audio Guide geben: Wie der für die Alte Pinakothek erzählen darauf zu einigen Exponaten die Experten und Kuratoren des Museums, was sie sehen (mir kam es allerdings so vor, als hörte ich häufiger Erklärungen ohne sie als in der Alten Pinakothek). Ich mochte die Auswahl der Bilder, auch das Gebäude, das mich immer wieder über halbe Ebenen und Galerien in die Räume führte und mir dadurch interessante Perspektiven auf die Exponate verschaffte. Wenig überraschend: Zahlreiche “Ach, hier hängt das!”-Momente. Ich teilte mir meine Aufmerksamkeit ein, überflog im Mittelteil den einen oder anderen Saal lediglich (Idyllen, früher Realismus), so dass ich mich bis zum Schluss konzentrieren konnte und jeweils eine Weile vor zwei Bildern saß, die mich fingen:
Joseph Wenglein, Kalksteinsammlerinnen im Isarbett bei Tölz
Ferdinand Hodler, Die Lebensmüden
Danach noch ein wenig auf der Terrasse der Neuen Pinakothek ausgeruht (inzwischen war der Sommertag da, den mir der Vormittag verwehrt hatte), Kaffeebohnen bei delMocca eingekauft. Daheim für die Reise nach Klagenfurt gebügelt, Abendessen im Schnitzelgarten.
Vor dem zu Bett Gehen schon mal Koffer gefüllt (dann doch ausschließlich Sommerkleidung; wenn die Wettervorhersage sehr daneben liegt, bin ich aufgeschmissen), geschlossen wird er zur Knittervermeidung kurz vor Abreise.