Journal Samstag, 27. Juni 2015 – Abschlussball revisited

Sonntag, 28. Juni 2015 um 9:15

Grau war dieser Samstagmorgen und mild. Diesmal hatte ich mich so sehr auf Freibadschwimmen eingestellt, dass mich das Wetter nicht abhielt. Auch nicht, dass mich bereits beim Radeln zum Schyrenbad ein paar Regentropfen anspritzten.

Die beiden Schwimmbahnen waren entsprechend übersichtlich belegt, ich entschied mich für die mit zwei Vollneoprenschwimmern und ohne Rückenschwimmerinnen. Einer der beiden Neoprenanzüge überrundete mich bereits auf meinen ersten 500 Metern drei Mal – ich gebe zu, das demoralisiert selbst mich trotz komplettem Fehlen von Ehrgeiz. Zumal der Herr dieses Tempo die folgende Stunde meiner Schwimmrunde fast durchhielt und danach weiterschwamm. Selbst war ich gelassen und kraftvoll unterwegs, ich genoss die Ruhe.

150627_Schyrenbad

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Von vergangener Woche waren viele Zeitungen ungelesen liegen geblieben, den Nachmittag nutzte ich zum Auflesen.

Abends begleitete ich Herrn Kaltmamsell zu einem Tanzkursabschlussball. Der Herr sorgt seit Jahren in der Schule, an der er unterrichtet, dafür, dass den achten Klassen Tanzkurse angeboten werden, und bis heute ist das Interesse daran rege.

Vieles ist wie vor 30 Jahren: Die Damen bekommen von ihren Herren Sträußchen überreicht, Eltern und erweiterte Verwandtschaft nehmen teil, die Kleidung ist festlich, ich bilde mir ein, dass auch der Nachwuchs Spaß an den Förmlichkeiten hat. Auch einen feierlichen Einzug der Paare in den Ballsaal gab es, allerdings war die Festmusik dazu Kirmestechno. Und die Plakate der ausrichtenden Tanzschule machten klar, dass deren Hauptgeschäft tänzerische Fitnessangebote sind, Gesellschaftstanz nur sehr am Rande – wahrscheinlich die einzige Chance, außerhalb von Großstädten zu überleben. Die Tanzeinlage bestätigten meinen Eindruck, den ich durch die Gespräche mit den FOS-Praktikanten und -Praktikantinnen im Job bekommen hatte: Wenn die jungen Leute (TM) heute “Tanzen” als Hobby angeben, meinen sie HipHop/Breakdance.

150627_Abschlussball

Wundervoller langer Spaziergang zurück zur S-Bahn über die Felder in kühler Sommernacht.

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Journal Samstag, 27. Juni 2015 – Abschlussball revisited“

  1. Gaga Nielsen meint:

    Wie hat denn das Kleid ausgeschaut?

  2. die Kaltmamsell meint:

    Meins war ein schlichtes Cocktailkleid aus Baumwoll-Chintz, Empireschnitt, ärmellos, Oberteil Kermit-grün, darunter lila.

  3. Gaga Nielsen meint:

    ..ich wollte schon fragen, ob das Kleid auch grün ist! Manchmal macht so ein Filter ein interessantes Ergebnis. Bißchen außerirdisch, orionmäßig.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Ah, Gaga, das ist der mechanische Filter der grünen Glaswände der Umkleide im Schyrenbad. Ich habe den Grünstich extra so gelassen, weil man in den Umkleiden wirklich so aussieht.

  5. Gaga Nielsen meint:

    Sagenhaft, dieser analoge Filter kann ja mit jedem digitalen mithalten.
    In meiner Phantasie war das jetzt das erste Foto aus dem Badezimmer (von dem wir meines Wissens noch keine Bilder gesehen haben), frisch geduscht und kurz vor dem Überstreifen des Ballkleides.

  6. arboretum meint:

    Vielleicht trainierte der Herr in Neopren ja für einen Triathlon oder sowas.

  7. Kai meint:

    Solch ein Schwimmbaderlebniss hatte ich auch mal, allerdings waren bei mir die Schwimmraketen auf der Nebenbahn. Später hab ich gelesen, dass das der damalige Triathlon-Weltmeister Chris McCormack und Ironmansiegerin Nicole Leder waren. Kein Wunder, dass ich mir lahm vorkam. :)

  8. Nina meint:

    …und in zwei Wochen startet ja auch der Roth Challenge, der weltgrößte Langdistanz-Triathlon, gleich nebenan in Roth bei Nürnberg. Ist gut möglich, dass Ihr Mit-Trainierer da seine letzten Vorbereitungsrunden für zog…

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