Journal Montag, 21. September 2015 – Theresienwiese in Morgensonne

Dienstag, 22. September 2015 um 7:16

Ein strahlend sonniger Morgen. Ich war bereits Richtung Büro losgegangen, als mir einfiel: Nach Anzapfung des Oktoberfests könnte die Sperrung der Theresienwiese aufgehoben sein und mir einen Arbeitsweg auf Luftlinie ermöglichen. Tatsächlich: Zu Fuß konnte ich einfach quer rüberlaufen.

Das Gelände war alles andere als einsam: Im goldenen Sonnenlicht fuhren Lieferwagen, taten Menschen in Arbeitskleidung Dinge an Zelten und Fahrgeschäften, kreuzten Leute wie ich das Areal, trafen Schottenhammel-Bedienungen ein (erkennbar an schwarzer Kleidung mit weißer Schürze).

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Von den Rückseiten der Bierzelte roch es köstlich, hinterm Augustiner Schottenhammel zum Beispiel nach angeröstetem Wurzelgemüse inklusive der Zimtnote des Knollenselleries: Auf dem Oktoberfest wird nämlich wirklich und vor Ort frisch gekocht. Was auch immer man gegen diese Veranstaltung sagen kann – und Sie wissen, ich kann da einiges: Über die Speisen in den Bierzelten habe ich noch nie ein schlechtes Wort gehört, auch nicht von Esserinnen und Essern mit hohem Anspruch.

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Nach Feierabend nahm ich eine U-Bahn zum Ostbahnhof, um mal ein anderes Krafttraining in Gruppe auszuprobieren – ich suche eine Alternative zur Dienstagmorgenstunde: “Functional Training”. Aus Definitionen und Beschreibungen war ich nicht schlau geworden, las sich halt wie Gymnastik, die in Sportstudios mal die Fantasiebezeichnung “Total Body Conditioning” hat, mal “Body Styling”. Eine Mitturnerin hatte mir am Sonntag erzählt, dieses Functional Training sei anstrengend und man müsse mit vielen schnellen Körperhaltungswechseln und Sprüngen zurecht kommen. Genau so war es dann: Schnelle, ungewohnte Übungen ohne Detailerklärung (was wird gerade traininiert, worauf muss ich achten, was soll ich spüren?), anstrengend für Kraft und Kreislauf – ich hätte ein Stirnband zum Auffangen meines reichlich fließenden Schweißes gebraucht.
Werde ich mir schon nochmal ansehen, allein um die Bandbreite der Übungen kennenzulernen. Gestern wurden mir zum Beispiel zu wenig Oberkörper und Arme trainiert.

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Danach vom Fenster der Umkleide aus Blick auf wunderschönes Abendrot.

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In den SZ-Ausgaben, die ich am Sonntag auflas, fand ich einen großartigen Seite-3-Artikel von Roman Deininger über das Schönste an München: Über die Isar.
Dank Blendle kann ich Ihnen den jetzt auch drei Wochen nach Erscheinen ans Herz legen, denn er ist noch einzeln nachlesbar, für 0,79 Euro:
“Alles ist am Fluss”.

Um den Link zu bekommen, wurden mir schon mal 0,79 Euro von meinem geschenkten Einstiegsguthaben abgezogen. Die ganze Ausgabe, die ich auf Papier bereits gezahlt habe, kostet in digital 1,20 Euro. Die Kostenstruktur von Blendle ist noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Ja, ich könnte mir die 79 Cent wiederholen mit der Behauptung, mir hätte der Artikel nicht gefallen. Aber das wäre gelogen.

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Der Kurzgeschichtenzyklus Olive Kitteridge von Elizabeth Strout hat mich tief beeindruckt, und ich hatte mich mich sehr über die Nachricht gefreut, dass er mit der verehrten Frances McDormand in der Titelrolle verfilmt wird. Jetzt ist er als Vierteiler herausgekommen und scheint ausgesprochen gelungen zu sein.
“Olive Kitteridge”.

Wie komme ich da wohl ran?

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https://youtu.be/6znpZ5Ne1ZA

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Montag, 21. September 2015 – Theresienwiese in Morgensonne“

  1. marie.sophie meint:

    Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es Olive Kitteridge auch in englischer Originalfassung bei itunes zu erwerben.

  2. Sonja meint:

    Olive Kitteridge kann man mittlerweile hierzulande auch auf DVD/Blu-ray kaufen.

  3. Wiesel meint:

    Hm, der Film klingt so interessant, dass ich ihn gleich mal bestellt habe. Zum Preis von 1 ½ Kinokarten finde ich so eine DVD nicht zu teuer, man kann sie danach auch wieder verkaufen oder verleihen. Was mich allerdings wahnsinnig macht, ist: Fast immer kann man bei den deutschen Ausgaben die englische Originalsprache wählen, aber es gibt keine englischen Untertitel. Warum? (Das frage ich nicht Sie) (Danke für den Filmtipp)

  4. die Kaltmamsell meint:

    Vielen Dank für die Tipps! Ich hatte verkannt, dass es die Verfilmung von Olive Kitteridge schon länger gibt.

  5. susann meint:

    In der Stadtbibliothek im Gasteig gibt es das Ding als englisches Hörbuch – es hat mich so gelangweilt, dass es mir extragut im Gedächtnis geblieben ist. Sorry. :-)

  6. Sabine meint:

    Ich habe Blendle gleich mal als erstes geschrieben, dass ich die SZ schon abonniert habe – darauf kam zurück, dass sie daran arbeiten, dass man bestehende Abonnements angeben kann. Man kann ja auch bei den Gründen des Geld-Zurückhaben-Wollens angeben, dass man das Abo bereits besitzt.

    Die SZ ist aber auch schon raffgierig mit den 0,79 Euro. Der Tagesspiegel macht das zum Beispiel besser.

  7. maz meint:

    Lief glaube ich auf Sky Atlantic und die Geschichte hat uns unglaublich beeindruckt. Aber: wir schauen uns eh alles mit Frances McDormand an. Ich habe sie nie schwach erlebt.

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