Journal Samstag, 17. Oktober 2015 – Genesung bei A Royal Night Out
Sonntag, 18. Oktober 2015 um 10:35Mich den ganzen Vormittag gegrämt, dass ich im Bett lag, statt auf einer Leiter im Apfelbaum zu stehen: Was hatte ich mich seit Monaten auf die Apfelernte mit dem Kartoffelkombinat in Schönbrunn gefreut! Aber das stand gesundheitlich völlig außer Diskussion. Überm Morgenkaffee sah ich auch noch, dass der Himmel aufriss. Jetzt wurde ich wirklich ärgerlich, das Konzept Krankheit erschließt sich mir immer weniger.
Mit hängenden Flügeln kehrte ich zurück ins Bett – und stand 30 Minuten später darin senkrecht: Vor dem (geschlossenen) Schlafzimmerfenster fand ein Raudauwettbewerb zwischen mehreren Rasenmähern und Laubbläsern statt. Also erklärte ich die Bettruhe für beendet – mir ging es auch schon bedeutend besser. Ich duschte und kleidete mich an, aß viel Hühnersuppe.
Neil Gaimans Coraline ausgelesen – ich brauchte nach der unwilligen und anstrengenden Lektüre von Amos Oz’ Black Box (so ein überzeichneter, überkandidelter Schmarrn) dringend garantierten Lesegenuss. Funktionierte wunderbar.
Die beiden Balkonpflanzen hereingeholt.
Ich fühlte mich fit genug für ein wenig draußen und blätterte im Kinoprogramm: von A Royal Night Out hatte ich mal einen Trailer gesehen, der unterhaltsam wirkte, ich fuhr brav mit der Straßenbahn in die Museumslichtspiele (statt wie sonst mit dem Rad oder zu Fuß hinzukommen). Ein netter Film (die Bilder aus dem Trailer stammen übrigens zu 80% aus den letzten 10 Minuten des Films), zu einem etwas seltsamen Erzähltempo geschnitten. Hat jemand die deutsch synchronisierte Version gesehen und kann mir sagen, wie die überdeutliche Einordnung der Figuren durch ihre Akzente gerettet wurde? Im Englischen musste eine Figur ja nur den Mund aufzumachen und war klar working class oder middle class – die Prinzessinnen mussten praktisch nur husten, um sie als upper class zu markieren (plus Missverständnisse im Vokabular – “to go to the ladies”, hihi).
Auf dem (brav langsamen) Weg zurück zur Straßenbahnhaltestelle gesehen, dass die Isar überraschend wenig Wasser führt.
Zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell das Suppenhuhn in Geflügelsalat verwandelt (mit Fenchel aus dem Ernteanteil, Nachbars Walnüssen und Ananas aus der Dose).
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Es wird einen Schulfilm übers Bloggen geben, in dem ich etwas sage – und hinter mir sieht man vorm Fenster ein Eichhörnchen einen Ast entlangrennen. My work is done.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Samstag, 17. Oktober 2015 – Genesung bei A Royal Night Out“
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19. Oktober 2015 um 21:21
Da bin ich froh, wenn die Kaltmamsell wieder auf dem Damm ist. Und wenn die Isar wenig Wasser führt ist das wohl vor den Herbststürmen auch ganz gut. Auf den Schulfilm freu’ ich mich.
25. Oktober 2015 um 22:15
Schön, dass es Ihnen besser geht.
Gibt es zu dem Schulfilm einen Titel? Für welche Klassenstufe ist er vorgesehen?
25. Oktober 2015 um 22:18
Der Film ist noch in Produktion, Sigrid. Ich war nur eine Interviewte und weiß keine Details.