Journal Sonntag, 25. Oktober 2015 – Musik im Freien

Montag, 26. Oktober 2015 um 6:58

Lange geschlafen, offensichtlich hatte ich nach der mittleren Migräneattacke in der Nacht auf Samstag noch Nachholbedarf.

Wir verabschiedeten den Besuch mit einem Frühstück und einem weiteren Ratsch.

Mittags machte ich mich auf einen ausführlichen Lauf an der Isar, fast 18 Kilometer, fast zwei Stunden.

Ich startete bei Tröpfelregen am Odeonsplatz. Als ich vom Hofgarten in den Englischen Garten kam, hörte ich entfernt, aber laut Hornmusik – ganz offensichtlich Jagdhorn. Bald sah ich das Bild dazu.

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Daheim schlug ich nach: Ich war Zeugin von “Jagd-/Jagdlicher Ausritt der Universitätsreitschule” geworden.

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Der Monopteros war nicht wiederzuerkennen. Also: gar nicht. Und das wird wohl noch fast ein Jahr so bleiben.

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Gerade an der Isar angekommen, hörte ich wieder Musik: Ein Flöte schallte übers Wasser (dass es auf Flüssen eine klasse Akustik hat, weiß ich noch von den Schlauchbootfahrten meiner Kindheit auf der Donau).

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Am Ende meiner Runde bekam ich sogar noch ein wenig Sonne.

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Die am Vorabend geknackten Haselnüsse aus Elterns Garten zu einem Nusszopf verarbeitet.

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So schön ist mir schon lange kein Hefeteig mehr aufgegangen. Das Knacken war gar nicht so einfach: Die meisten der Nüsse waren zu klein für den Nussknacker, den wir schon hatten. Wir kauften auf der Auer Dult extra einen zangenförmigen mit kleinerer Aussparung – doch auch hier fiel die Hälfte der Nüsse durch. Ich knackte sie mit einem dafür eigentlich nicht vorgesehenen Teil des Knackers, dem Verbindungsabschnitt zwischen den beiden Nussaussparungen, ging gut.

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Geflüchtete in Österreich:
“‘Hier schlafen alle Menschen schon so früh'”.

Vorurteile über Flüchtlinge gibt es viele. Doch wie sieht es umgekehrt aus? Was denken Syrer, Iraker oder Somalis über das Land, in das sie geflüchtet sind? “Die Presse am Sonntag” hat nachgefragt.

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Wunderschönes Beispiel für die Zuordnung von “typisch männlich” und wie wenig diese Äußerlichkeiten angeboren sind, statt dessen gesellschaftlich gebunden.

“Französische Mode-Revolution
Le style, c’est moi
Die Revolution von 1789 veränderte auch die Kleiderordnung: Fortan entsagten Männer Samt, Seide, Spitze und Schminke – und verloren so ihr erotisches Potential.”

Die Revolution von 1789 führt zu einem grundsätzlichen Umbruch in der Kleiderordnung. Bis dahin trennte die Mode die Stände streng, wie Schiller es sagte. Nach der Revolution teilt sie die Geschlechter.

(…)

Dem Bürger ist alles Schmückende suspekt, aller Glanz, alle Äußerlichkeit und der täuschende Schein, der von den inneren Werten ablenkt. Männliche Koketterie galt zunehmend als lächerlich. Es wurde unelegant, sich um Eleganz zu bemühen. Dass er es nicht nötig hat, durch seine Kleider zu glänzen und das anderen überlässt, denen sonst nichts bleibt, wird der Bürger zu demonstrieren nicht müde. Richtig angezogen zu sein heißt jetzt, in seinen Kleidern zum Ausdruck zu bringen, dass man Wichtigeres zu tun hat, als einen Gedanken darauf zu verschwenden, was man anhat. Indessen, auch die Kunst des Kunstlosen will gelernt sein und wird eine Wissenschaft für sich.

(…)

Vor der Mode der sogenannten sans ­culottes hatten die Männer des Ancien Régime ihre Beine aufreizend und selbst­bewusst ins rechte Licht gerückt. Bis zur Revolution galt, was heute Devise der Frauenmode geworden ist: Beine sind zum Zeigen da. Bein, noch mehr Bein, noch schönere, längere, wohlgeformtere Männerbeine zeigten die Bilder aus Mittelalter und Renaissance.

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Andrea Diener ist schon vor einiger Zeit Transsibirische Eisenbahn gefahren:
“Nichts passiert, und trotzdem verpasst man nichts”.

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Und noch ein bisschen Albernheit (durch die Bank kleidsam, finde ich übrigens):

World leaders and man buns

via @katjaberlin

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Sonntag, 25. Oktober 2015 – Musik im Freien“

  1. Croco meint:

    Diese Dutts sind der Brüller!
    Die Staatschefs als Maorihäuptlinge gefallen mir sehr gut.
    Hier auf dem Land ist die Mode noch nicht angekommen. Wir warten aber täglich drauf!

  2. Preißndirndl meint:

    Clinton mit Dreadlocks – DER Anblick versüßt mir den Nachmittag :-)

  3. Trulla meint:

    Nie hätte ich für möglich gehalten, dass ich George W. Bush etwas abgewinnen könnte. Aber mit der Frisur – rein optisch – wow!

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