Journal Mittwoch, 2. Dezember 2015 – Erinnerung an Skigymnastik
Donnerstag, 3. Dezember 2015 um 6:58Morgens stellte ich mich also zu derselben Folge Shred im Wohnzimmer vor den Fernseher, hüpfte und hob. Mit den 2-Kilo-Hanteln war die knappe halbe Stunde deutlich anstrengender, ich schwitzte so richtig.
Gleichzeitig hatte ich Erinnerungsflashs an die Skigymnastik vorm Fernseher mit meiner Familie in später Kindheit und früher Jugend: Das Bayerische Fernsehen bot Skigymnastik an (hier bereits mit Rosi Mittermaier – wir waren aber auch schon vorher dabei), und die Familie Kaltmamsell bereitete sich damit im Winter auf die anstehende Skisaison vor. Treibende Kraft war meine Mutter, die zurecht darauf hinwies, dass man damit Verletzungen vorbeugte, zu Unrecht der Überzeugung war, durch “gezielte Gymnastik” könne man jedes als unästhetisch empfundene Körperfett genau dort verschwinden lassen (weswegen sie umfangreiche Schenkel oder einen dicken Bauch als persönliche Schwäche ansah). Und so versammelten sich Samstagvormittag (?) meine Mutter, mein kleiner Bruder und ich vor dem Fernseher (meinem Vater war das meist zu doof) und taten, was die Menschen im Fernseher uns hießen. Am anstrengendsten war immer die Abfahrtshocke zum Schluss, die endlos schien und die Oberschenkel ordentlich brennen ließ.
Von meinen Kommentatorinnen erfuhr ich dann, dass Shred tatsächlich nur aus drei verschiedenen Abläufen besteht, die jeweils zehn Tage wiederholt werden – ich hatte erwartet, jeden Tag mit einem neuen Programm unterhalten zu werden. Das mindert zum einen die Spannung auf Shred erheblich, zum anderen ist mir das keine DVD wert.
Nach Feierabend hatte ich Lust auf Spaßsport und radelte zum Stepaerobic nach Giesing. Es war den ganzen Tag grau gewesen, aber trocken und mild – eine leichte Mütze trug ich nur vorsorglich.
Zum Nachtmahl gab es Salat (Postelein und Feldsalat) aus frischem Ernteanteil, dazu die lila Kartöffelchen aus dem Ofen vom letztwöchigen Ernteanteil.
Dazu lief nebenher der Fernseher: Arte zeigte Fitz Langs M – eine Stadt sucht einen Mörder in der restaurierten Fassung. Wenigstens aus dem Augenwinkel diese Bildungslücke verkleinert. Nachtrag: Sofort ins Auge stach mir ein Wimpel auf dem Stammtisch biertrinkender Herrn: Augustinerbräu München – sieht heute noch exakt so aus.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 2. Dezember 2015 – Erinnerung an Skigymnastik“
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3. Dezember 2015 um 7:24
Oh ja, an diese BR-Skigymnastik kann ich mich auch erinnern. Da hat meine Familie auch gerne mitgemacht. Und alle hatten am Ende immer den Ehrgeiz den Abfahrtslauf komplett durchzuhalten. Danke für diese Kindheitserinnerung!
3. Dezember 2015 um 15:57
Die Schilderung der vor dem TV stattfindende Turnstunde ist sehr großartig. Wirklich, ein Stück Kulturgeschichte. Meine Schwester bestreitet dies zwar heute völlig, aber eine ganze Weile lang dehnte und steckte sie sich nach oder mit Jane Fonda…
3. Dezember 2015 um 16:27
Es gibt im Bayrischen immer noch Mitturnsendungen, wochentags um 7.00 und 9.00 Uhr und am Wochenende nur um 9.00 Uhr. Die Oma meines Freundes turnt da nämlich nach Möglichkeit immer mit. Was meinen Sie, was los war, als bei uns der Empfang ausgefallen ist
3. Dezember 2015 um 17:14
Die Schigymnastik gehört auch zu meinen Kindheitserinnerungen, zumal mein Vater ein begeisterter (und exzellenter) Schifahrer war. Gesendet wurde sie allerdings sicher nicht Samstag am Vormittag, denn diese Sendezeit hätte Mitte der 70er keine Reichweite gehabt. Ich hab die Sendung als zum freitäglichen Vorabendprogramm gehörend in Erinnerung.
3. Dezember 2015 um 20:15
Ja, Skigymnastik vorm Fernseher :-)
Bei uns auch, und zwar alle miteinander: Papa, Mama, alle 3 Mädelein.
Die Abfahrshocke war der krönende Abschluß und musste unbedingt durchgehalten werden, wenn auch mit Gejammer.
Ich meine auch, das war Freitag Nachmittag. Am Samstag benötigte man das Training ja dann.
4. Dezember 2015 um 10:13
Tele-Gym! Das erinnere ich auch noch – insbesondere die Abfahrtshocke. Eine tolle Kindheitserinnerung. An den Wochentag erinnere ich mich allerdings nicht mehr.
Tele-Gym beim BR gibt es (zum Glück!) immer noch. Die Zeiten sind zwar nicht unbedingt arbeitnehmer-freundlich, aber mit der heutigen Technik kann man sich das ja evtl. aufzeichnen. Das QiGong am Samstag werde ich morgen mal ausprobieren:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/tele-gym/tele-gym110.html
Herzliche Grüße
Nicole
5. Dezember 2015 um 12:01
Die Mutter aller Mitturnsendungen steht nur noch in der Wikipedia, leider nicht auf youtube: https://de.wikipedia.org/wiki/10_Minuten_mit_Adalbert_Dickhut