Beifang aus dem Internet
Freitag, 16. September 2016 um 5:53Jetzt hat auch in Bayern das neue Schuljahr begonnen. Ich lese in kommerziellen Medien und in Blogs viel über den veränderten Tagesrhythmus, pädagogische Konzepte, Schulranzendesaster, andere Eltern (vor allem Elternabende), über die Einkaufslisten, die Schulen zum Schuljahresstart herausgeben.
Pia Ziefle befasst sich mit einem Aspekt, von dem ich sonst nicht lese: Was die Geldausgaben des Schulanfangs für Familien bedeuten, die finanziell gerade so über die Runden kommen. (Also wirklich gerade so, weit unter “Wir können uns dieses Jahr nur einmal drei Wochen Familienurlaub leisten.”)
An Elternabenden habe ich in den letzten Jahren drei Gruppen Eltern erlebt: die einen, bei denen Geld keine Rolle spielt, weil sie genug davon haben. Die anderen, bei denen Geld keine Rolle spielt, weil sie sowieso keins haben. Und die dritte Gruppe, bei denen jeder Euro zählt, weil sie keine Hilfen (wie das Bildungs- und Teilhabepaket BuT, siehe ganz unten) bekommen und sämtliche Kosten alleine tragen müssen.
Und dann rechnet Pia jeden Euro vor, den sie übers Jahr und am Schulanfang für den Schulbesuch ihrer drei Kinder ausgeben muss.
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Andrea Diener, Fridtjof Küchemann und Julia Bähr analysieren für faz.net
Nicht nur Helene Fischer feiert mit modernem Schlager Erfolge. Warum sind diese Lieder so beliebt? Und warum ähneln sie einander so frappierend?
Absolute Burner-Überschrift:
“Dein ist die ganze Terz”.
Wie immer mit Musikbeispielen, und auch die dazugehörigen offiziellen Videos werden verglichen. Für mich ein höchst interessanter Einblick in eine Musikwelt, die mir so fremd ist wie die des Speed Metalls.
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Die BBC zeigt alles Ernstes im Fernsehen die Obduktion einer sehr dicken Frau als Motivation fürs Abnehmen. Laurie Pennie macht deutlich, auf wie vielen Ebenen das verabscheuenswürdig ist und welche Mechanismen hinter der Diskriminierung dicker Menschen stecken.
“Obesity: The Post Mortem shows why fat is still a feminist issue”.
I’ve been shy to speak up for the same reason that many of us are shy to speak up. I’m afraid of fat. I’ve spent a lifetime internalising the message that fat is evidence of personal failure. I spent years in eating disorder hell, starving away any hint of softness on my body, because however awful it felt to be weak and hungry, it was surely worse to be fat. Fat, particularly female fat, represented for me what it represents for so many of us — weakness, unabashed desire, the cardinal sin of non-conformity to the narrowing ideal of beauty that is part of the pageantry of female coercion in this society.
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Es gibt viele bedrohliche Anzeichen, dass wir uns zu einer postfaktischen Gesellschaft entwickeln. In den Kampagnen für den Brexit (und im Ergebnis der Abstimmung) wurde das schwindelerregend deutlich, unbeabsichtigt auf den Punkt gebracht von Brexit-Befürworter Michael Grove (ausgerechnet ehemaliger Bildungsminister): “I think people in this country have had enough of experts.”
Tom Nichols (“a professor of national security affairs at the U.S. Naval War College and an adjunct at the Harvard Extension School”) legt dar, welche Haltungen und Gefühle die Basis dafür sind und worin das Verhängnis liegt.
“The Death Of Expertise”.
Rather, what I fear has died is any acknowledgement of expertise as anything that should alter our thoughts or change the way we live.
(…)
The death of expertise is a rejection not only of knowledge, but of the ways in which we gain knowledge and learn about things. Fundamentally, it’s a rejection of science and rationality, which are the foundations of Western civilization itself. Yes, I said “Western civilization”: that paternalistic, racist, ethnocentric approach to knowledge that created the nuclear bomb, the Edsel, and New Coke, but which also keeps diabetics alive, lands mammoth airliners in the dark, and writes documents like the Charter of the United Nations.
(…)
And competence is sorely lacking in the public arena. People with strong views on going to war in other countries can barely find their own nation on a map; people who want to punish Congress for this or that law can’t name their own member of the House.
(…)
1. We can all stipulate: the expert isn’t always right.
2. But an expert is far more likely to be right than you are. On a question of factual interpretation or evaluation, it shouldn’t engender insecurity or anxiety to think that an expert’s view is likely to be better-informed than yours. (Because, likely, it is.)
3. Experts come in many flavors. Education enables it, but practitioners in a field acquire expertise through experience; usually the combination of the two is the mark of a true expert in a field. But if you have neither education nor experience, you might want to consider exactly what it is you’re bringing to the argument.
4. In any discussion, you have a positive obligation to learn at least enough to make the conversation possible. The University of Google doesn’t count. Remember: having a strong opinion about something isn’t the same as knowing something.
5. And yes, your political opinions have value. Of course they do: you’re a member of a democracy and what you want is as important as what any other voter wants. As a layman, however, your political analysis, has far less value, and probably isn’t — indeed, almost certainly isn’t — as good as you think it is.
via @vinoroma auf Facebook
die Kaltmamsell6 Kommentare zu „Beifang aus dem Internet“
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16. September 2016 um 8:57
Man ist sich als Leser bei solchen kleinen Fehlern (Speed Metal) immer nicht so recht sicher, ob es “nur” ein Vertipper ist oder ein subtiler Witz, um zu zeigen, wie fremd es wirklich ist.
16. September 2016 um 9:23
Ehrlich, was ist “Speed Metal”? Bin ich wirklich schon so alt?
16. September 2016 um 9:42
Danke für den Schlager-Link! Ich kann zum Weiterschmunzeln den dort angesprochenen Artikel „Wenn die Heidschnucken sich in die Äuglein gucken. Politische Inhalte des volkstümlichen Schlagers“ von Mechthild von Schoenebeck wärmstens empfehlen. Der macht sogar Musikstudenten im Lektürekurs Spaß.
16. September 2016 um 14:27
@Joe Meiner Auffassung nach (31jahre) schon:
Speed Metal ist die Bezeichnung einer Unterart des Metal, die Anfang bis Mitte der 1980er Jahre in Kanada und Europa entstand und sich durch ihr hohes Tempo auszeichnet
16. September 2016 um 18:41
Ein Verschreiber, Usul, Verzeihung. Aber jetzt ist er mir ans Herz gewachsen und ich lasse ihn stehen.
Mein Bruder erklärte mir seinerzeit mit dieser Bezeichnung den apokalyptischen Lärm, der aus seinem Zimmer schallte.
16. September 2016 um 19:22
Das ist als Verschreiber nicht der Rede wert, aber manchmal steckt ja mehr dahinter. Hat ja auch einen gewissen Charme.
Beim Bund hatten wir auch einen auf der Stube, der sowas hörte (mit Kopfhörer), bei uns war es einfach “das Gescherbel” :)