Journal Dienstag, 27. September 2016 – Moselsteig Palzem-Nittel
Mittwoch, 28. September 2016 um 7:46Viiiel besser: In Nittel (das ich immer mit einem englischen silent k am Anfang schreiben möchte) gibt es nicht nur WLAN, sondern auch ganz unkompliziert offen.
Am Morgen traf ich in Schloss Thorn auf eine Zimmerwirtin, die mir nicht nur ein ausgesprochen liebevolles Frühstück in die Küche stellte, sondern auch jovial und kommunikativ war. Von ihr erfuhr ich unter anderem, dass die Weinlese im Moment erst beginnt – ich hatte mich schon gewundert, dass ich niemanden in den Weinbergen gesehen hatte.
Frühstücksappetit brachte ich dennoch nicht auf, ich belegte mir zwei Semmeln und nahm sie mit einem Ei zur Brotzeit für unterwegs mit. Den Tee aber genoss ich sehr.
Diesmal nahm ich den Weg an der Mosel, um zurück zur Wanderroute Moselsteig zu gelangen.
Das Wandern war bei allerschönstem Wetter wundervoll. Allein zu gehen heißt auch, dass ich noch mehr in Gedanken versinke als zu zweit – und wenn ich meine Umgebung dann wieder richtig wahrnehme, befürchte, etwas Aufregendes an Aussicht, Landschaftsdetail oder gar ein wildes Tier übersehen zu haben.
Blick auf die Helfanter Mühle.
Beim Wandern auf Helfant zu fiel mir die für den Ort doch etwas überdimensionierte Kirche auf – die wollte ich genauer sehen. Tatsächlich ist dieser Helfanter Dom gar nicht so alt.
Neben einem Birnbaum machte ich in der Wiese Pause und frühstückte. Hinter mir hörte ich Greifvögel schreien, hin und wieder sah ich einen losfliegen (Bussard? Habicht?).
Das erinnerte mich an ein ganz bestimmtes Gemälde – aber welches nur?
Am ersten Tag war ich fast allein auf der Strecke gewesen, wurde nur von einem Wanderer überholt, auf den ich später nochmal traf, und von einem Mountainbiker; entgegen kam mir nur eine Dreiergruppe. Gestern überholte ich zwei Wanderer, die zusammen gingen, die nach meiner längeren Pause wieder aufgeholt hatten. Sonst niemand. Ich genieße das sehr und merke, wie mir allein schon ein anderer Wanderer im Sichtfeld lästig ist.
Weitere Tiersichtungen: Drei Graureiher auf einer Wiese, die von Krähen vertrieben aufflogen. Im Zielort Nittel eine Schafstelze im Bächlein (klar musste ich die erst nachsehen, aber “Bachstelze, bloß mit gelbem Bauch” reichte).
Ich wohnte in einem Weingut mit Restaurant und Hotel (diesmal zum Glück nur 10 Minuten vom Moselsteig); auf deren Terrasse aß ich zu Abend.
Es wurde eine als lokal angepriesene Elblingsülze, zu der ich natürlich dann auch die alte Rebsorte Elbling trank.
Wieder als Nachtrag: In sechs Stunden mit zwei Pausen ging ich 24 Kilometer.
die Kaltmamsell16 Kommentare zu „Journal Dienstag, 27. September 2016 – Moselsteig Palzem-Nittel“
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28. September 2016 um 8:51
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Gerne gelesen
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28. September 2016 um 9:52
Sind es vielleicht die Kühe von van Gogh?
28. September 2016 um 10:12
lustig: ich dachte zuerst an Die Gelbe Kuh von Marc, allerdings stimmt da der Hintergrund nicht ganz ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_gelbe_Kuh
Bin es eigentlich nur ich, die auf dem ersten Bild ein Küsschen werfendes Gesicht sieht? (volle #Iseefaces Konditionierung)
Viel Wanderfreude weiterhin!
28. September 2016 um 10:51
Das liest sich doch schon deutlich besser, und auch die erste Unterkunft scheint ja im Nachhinein ganz nett zu sein, nur etwas arg abgelegen. Weiter frohe Wanderschaft!
28. September 2016 um 11:10
schafe? http://www.handgemalt24.de/Schafe-in-einer-umfassenden-Landschaft-von-Thomas-Sidney-Cooper-13122
28. September 2016 um 12:41
Vielleicht Emil Nolde’s “Ruhende Kühe” https://www.lempertz.com/uploads/tx_lempertzproject/Lempertz_859_913_Moderne_Kunst_Emil_Nolde_Ruhende_Kuehe.jpg oder auch Franz Marc’s gleichnamiges Bild?http://www.handgemalt24.de/media/images/product/popup/Ruhende-Kuehe-von-Franz-Marc-37518.jpg
28. September 2016 um 12:55
Dieser blaue Himmel – oooh! Dazu und zum Wandern fällt mir Konstantin Weckers Lied ein ” Einfach wieder schlendern ………nirgendwohin denken, in die Himmel seh’n” Viel Vergnügen weiterhin (ohja, alleine Wandern hat seine Qualtät).
28. September 2016 um 15:43
Am ehesten noch der Cooper von Hande, denn es war diese Situation liegende und stehende Tiere auf Anhöhe.
28. September 2016 um 16:18
Was für ein wunderbares Kuhfoto.
Vielleicht war es einer der bekannten Kuhmaler Heinrich von Zügel, Anton Braith oder Christian Mali
( ein Danke jetzt an meinen Kunstlehrer, Herrn S., der uns mit der Münchner Schule anhand der Tierbilder vertraut gemacht hat)
28. September 2016 um 17:53
Zügel könnte sein, Croco:
http://www.mutualart.com/Artwork/Kuhe/E3E9DF6610442E68
(Aber wo mag ich das gesehen haben?)
28. September 2016 um 18:06
Früher hingen welche in der Neuen Pinakothek, also in der alten Neuen.
Zum Rest maile ich Ihnen.
28. September 2016 um 18:49
Ich denke da an Wilhelm von Kobell, bin mir ziemlich sicher, dass von dem ein ähnliches Kuhbild in der Neuen Pinakothek ist.
Oder Corot?
28. September 2016 um 22:38
Der in Dresden ansässige Tier- und Landschaftsmaler Willy Tag (1886-1980) hat häufig Kühe gemalt, die hier, zum Beispiel.
Für wahrscheinlicher halte ich es aber, dass uns das Foto an ein Gemälde eines anderen Malers erinnert.
29. September 2016 um 5:56
“… merke, wie mir allein schon ein anderer Wanderer im Sichtfeld lästig ist.”
Ohja!
2. Oktober 2016 um 22:08
Es ist natürlich dieses Bild, Ihr Kuhbanausen
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Fr%C3%BChst%C3%BCck_im_Gr%C3%BCnen_(Manet)#/media/File:%C3%89douard_Manet_-_Le_D%C3%A9jeuner_sur_l%27herbe.jpg
23. Januar 2018 um 1:06
Hallo das ist tatsächlich die helfanter mühle! Das alte gemäuer bröselt vor sich hin. Ich konnte dort mehrere wochen helfen und die gastfreundschaft geniessen. Die gegend ist sehr schön! Herzliche grüsse aus rheinhessen! Anni