Journal Freitag, 23. September 2016 – Flucht ins Buch
Samstag, 24. September 2016 um 8:14Kein guter Tag. Es schien zwar immer wieder die Sonne, ich hatte ausgeschlafen, doch ich bekam einfach die Schatten nicht vom Gemüt.
Vormittags kochte ich Lammragout mit karamellisiertem Knoblauch, um es zum Abendessen aufwärmen zu können. Funktionierte alles gut bis auf das Ausdrücken der gebackenen Knoblauchzehen aus der Haut: eine ausgesprochen klebrige Sauerei, überall Fitzelchen von Knoblauchhaut.
Ich hatte einfach keinen Appetit, gegen die Hungerbauchschmerzen aß ich mittags eine Tasse Haferflocken mit süßer Milch.
Friseurtermin. Meinen Plan, auf einen 80er-Popperhaarschnitt hinzuarbeiten, habe ich mittlerweile aufgegeben: Mein Haar legt sich immer nach vorne, ich müsste es durch eine ganze Reihe von Schäumen und Wachsen in die Gegenrichtung pappen. Der tägliche Aufwand ist mir zu viel. Also lieber wieder zurück zum Judie Dench-Pixie, bloß kürzer.
Nachmittags hätte ich endlich Gelegenheit gehabt, an der Führung durch die Hofbräumühle teilzunehmen; Herr Kaltmamsell hatte mich rechtzeitig daran erinnert. Doch mir war zu trübe, ich wollte heim und lesen. Zumindest hatte ich jetzt Appetit auf den Spinat aus Ernteanteil, den ich kurz gedünstet mit einer Kugel Büffelmozzarella aß.
Über den Nachmittag las ich Fred Vargas, Tobias Scheffel (Übers.), Flieghe weit und schnell aus; nach dem Komplettreinfall von Der vierzehnte Stein, den ich 2015 gelesen hatte, hatte ich diesmal wieder mein Vergnügen an einer gut konstruierten Geschichten und den gewohnten Parisskurrilitäten.
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Das Modeblog Advanced Style ist ja ohnehin ein einziges Plädoyer dafür, Menschen in jedem Alten bitteschön anziehen zu lassen, was sie wollen. (Und Massel tov an Ari und Eric zur kürzlichen Eheschließung!)
Doch selbst hier gibt offensichtlich Geläster darüber, welche Teile ihres Körpers nicht normschöne Frauen bittesehr mal besser bedecken sollten: Alte Arme zum Beispiel (ich kenne da jemanden, die Frauen über 70 das Ausziehen des Strickjäckchens am liebsten sogar bei privaten Freundinnentreffen verböte).
“Right to Bare Arms”.
Schaun Sie ruhig genau hin: So sehen die Arme alter Frauen aus.
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Journal Freitag, 23. September 2016 – Flucht ins Buch“
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24. September 2016 um 8:27
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24. September 2016 um 9:48
Die Poppertolle zu pflegen hat damals auch soviel Zeit (und Zubehör) gebraucht, woher haben wir die nur genommen?
24. September 2016 um 10:21
Wie toll, dass die alten Frauen (öh, wir alten Frauen) jetzt so unseren Platz einfordern. Alt ist anscheinend das neue ’68. Und Übrigens ist es “fliehe weit und schnell”… gez. die Oberlehrerin. Ich mochte das Buch auch gern – what a weirdo!
24. September 2016 um 13:08
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Gerne gelesen
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24. September 2016 um 14:48
Sorry für das Klebrige …. stimmt, ist mir aber nicht aufgefallen, weil ich so gerne herummatsche.
24. September 2016 um 21:02
Boah, ein Pfauenfedernrock!!
Ob man sich damit auch gut hinsetzen kann?
24. September 2016 um 21:37
Wie auch immer, leider ist es Tierquälerei. Die Federn stammen meist aus China, wo es den Pfauen zeitlebens schlecht ergeht. Sie werden mehrfach lebendig gerupft, bis sie wegen ihres Fleisches geschlachtet werden.
24. September 2016 um 22:29
Ich bin ganz erschüttert darüber, dass ich meine Arme bald nicht mehr zeigen soll. Sind das jetzt weibliche Attribute, die frau ab einem bestimmten Alter gefälligst wegpackt, weil sie eh nicht mehr sexuell attraktiv ist und das kein Mann sehen will? Neeee Leute, nicht mit mir. Meine faltigen, von Altersflecken bedeckten, flappigen Oberarme wird die Welt schon ertragen müssen. Weil sie nämlich schöne, starke Arme sind, die mir immer gute Dienste geleistet haben und die ich nicht verstecken werde.
Um es mal in Ruhrgebietsdeutsch zu sagen: Arschlecken!
26. September 2016 um 15:54
Arme bedecken, Schenkel bedecken, Falten weg…ach am besten frau kauft Burka *augenroll*