Journal Freitag, 9. September 2016 – Bonussommer und Blogblasen

Samstag, 10. September 2016 um 9:11

Da ich dieses Jahr nach dem schlechten Anlauf eigentlich gar keinen echten Sommer erwartet hatte, empfinde ich jeden sommerlichen Tag als Bonus. Jetzt im September als Bonus mit Schleifchen.

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Auf dem Fußweg in die Arbeit war es bereits überraschend warm.

Eine Chance zur Reduzierung meiner Sommerkleidung schwindet gerade: Bis vor wenigen Wochen waren zahlreiche Sommerröcke über lange Zeit unbequem eng (da mein Lebenswandel sich nicht verändert hatte, schob ich das auf Hormone). Na gut, dachte ich, dann werden die halt aussortiert.
Doch als ich einem davon vor zwei Wochen eine Abschiedsvorstellung gönnen wollte, war er gar nicht mehr zu eng – genauso wenig wie die anderen Aussortierkandidaten. Da mein Lebenswandel sich in den Wochen davor genauso wenig verändert hatte, schiebe ich auch das auf die Hormone. Sieht so aus, als bräuchte ich noch länger ein Sortiment in drei Kleidergrößen, um für jede Phase passende Kleidung zur Verfügung zu haben.

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Bloggerin Lina Mallon seufzt übers Bloggen:
“Wie lange will ich das eigentlich noch machen?”

Für mich mal wieder ein Blick in eine völlig andere Blogwelt. Sehr schmunzeln musste ich über

Da draußen kaufen Bloggerinnen der ersten Stunde verzweifelt Likes, nur um noch irgendwie relevant am Markt zu bleiben.

Wann mag Lina Mallon wohl diese erste Stunde des Bloggens angesetzt haben? 2010, als Traffic-Seminare für Blogger zum erfolgreichen Geschäftsmodell wurden? Dann lese ich aber zahlreiche prähistorische Blogs. Denn: Muss Melody (*1996) Likes kaufen? (Glückwunsch zum Zwanzigsten!) Chilli und Ciabatta (*2002)? Anke Gröner (*2002)? Stattkatze (*2001 – to be verified)? Sehr unwahrscheinlich.

Aber das erinnert mich daran, dass es da draußen hermetisch abgeschnittene Blogwelten gibt, die Bloggen nicht anders denn als Marktelement kennen. Das ist auch völlig in Ordnung.
Wir alle erleben ja regelmäßig kommerzielle Anfrager, erkennbar an der Verwendung von Wörtern wie “Influencer” und “Reichweite”, die sich offensichtlich nicht vorstellen können, dass ein Blog mit all seinem Aufwand und Herzblut einfach Ausdruck persönlichen Gestaltungswillens und Mitteilungsbedürfnisses ist – kein Geschäftsmodell. Für das genauso wenig eine geldwerte Gegenleistung erwartet wird wie für das Gestalten der eigenen Wohnzimmereinrichtung (und wenn es Menschen gibt, die von ihren Besuchern Eintritt für die Nutzung ihres mit viel Geld und Mühe eingerichteten Wohnzimmers verlangen, will ich es bitte nicht wissen).

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Stevan Paul war auf Einladung des Goethe-Instituts in São Paulo und hat dort auch ausführlich gegessen:
Paulsen und die 14 Kellner der Shaolin
(meine Überschrift – Sie werden schnell verstehen, woher sie kommt)

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Musik!

Aus angeheiratet familiären Gründen (und wegen der Biermösl Blosn) habe ich Dudelsack ja schon in so mancher Musikart erlebt. Doch Jazz war mir neu.

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https://youtu.be/8RbVuDuCYMY

Das ist Gunhild Carling, “a Swedish jazz musician and multiinstrumentalist”.

via Thomas Jungbluth auf Facebook

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Freitag, 9. September 2016 – Bonussommer und Blogblasen“

  1. stedtenhopp meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  2. Preißndirndl meint:

    Wow, ich dachte ja, Arkady Shilklopers Alphorn-Jazz wäre schon ungewöhnlich, aber die Dudelsack-Lady hat’s echt drauf! (Und tanzt auch noch ziemlich wild.) Jazz und Dudelsack klingen bei ihr, als würden sie einfach zusammengehören. Danke fürs Mitentdeckenlassen.

  3. Frau Brüllen meint:

    Danke für das Ausformulieren den Gedanken zu den Bloggerblasen und dem komischen Gefühl bei “Bloggern der ersten Stunde” von 2012 oder so. Ich bin ja immer noch auf der Suche nach einer Begründung oder Rechtfertigung, warum ich kein Geld für Blogartikel nehme, “Ausdruck persönlichen Gestaltungswillens und Mitteliungsbedürfnisses” trifft es sehr gut.

  4. Miss Janet meint:

    Gunhilds Tanz allein, großartig. Und dann packt sie musikalisch noch ordentlich drauf, grandios.

  5. berit meint:

    Liebe Frau Kaltmamsell, liebe Frau Brüllen, sie bloggen einfach wie Gunhild Carling Musik macht <3

  6. Melody meint:

    Eiweh, die armen Kommerzblogger. Sie haben so viel verpasst, was man an Entwicklung vorher hätte durchlaufen können.

    Um die Frage zu beantworten: Wenn Likes das Ziel wären, müsste man sie kaufen, ja. Denn das mobile Flachweb hat wenig Zeit für Zwischenräume.

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