Journal Mittwoch, 2. November 2016 – Alles über Rollenspiele/Was bringen Eltern ihren Kindern bei?
Donnerstag, 3. November 2016 um 6:56Das Wetter machte ernst mit Herbst. Morgens ging ich noch im Milden und Trockenen ins Büro, doch über den Tag regnete es, war finster und wurde immer kälter.
Als ich das twitterte, wünschte eine meiner Lieblingsbloggerinnen: “Bloggen.Bitte.” Na gut:
Das Folgende habe ich durch über zwei Jahrzehnte Partnerschaft mit einem Rollenspieler der ersten Generation gelernt (auswendig und ohne Nachschlagen, deswegen wahrscheinlich fehlerhaft, ohne Links auf weiterführende Informationen; die müssten Sie bitte selbst recherchieren):
Das erste Rollenspiel, von dem ich hörte, war 1985 Dungeons and Dragons, schon damals D&D abgekürzt. Und zwar erzählte mir davon ein hübscher Schülersprecher eines anderen Gymnasiums, inklusive von der groben Spielweise: Dass ein Spielleiter durch ein Abenteuer führe, jeder Mitspielende in eine der Figuren dieser Spielewelt schlüpfe, dass Charaktereigenschaften, Fertigkeiten und Teile des Spielverlaufs ausgewürfelt würden.
“Pen & Paper” wurde diese Art des Spielens wohl erst genannt, als es dazu eine Alternative gab: Table top, mit Spielbrett und Figuren, die man bis heute in der Ladenkette “Games Workshop” kaufen kann. Die kreativsten Pen & Paper-Rollenspielenden waren da aber schon längst aus vorgegebenen Abenteuern ausgestiegen und dachten sich selbst Handlungen in dieser Fantasiewelt aus. Ein weiteres populäres Pen & Paper-Rollenspiel ist Call of Cthulhu, das in einer vom Schriftsteller H.P. Lovecraft erfundenen Welt spielt.
Und dann gibt es noch die Rollenspiel-Variante im Draußen, mit Ausstattung und Kostümen: LARP (für Live Action Role Playing). Ob die noch etwas mit den oben genannten Welten zu tun hat, weiß ich nicht – eher nicht. Heutzutage gibt es richtig groß organisierte LARPs, für die Schlösser und ehemalige Gefängnisse angemietet werden.
Auf keinen Fall aber darf man LARP mit Reenactment verwechseln: Letzteres ist das Nachspielen historischer Episoden, meist Schlachten, in möglichst originalen Kostümen, idealerweise am Originalort.
An nichts davon hatte ich übrigens je Interesse selbst teilzunehmen. Ich lasse mir aber sehr gerne davon erzählen.
Da keine Variante des Rollenspiels eine mediale Begleitung hat, anders als beispielsweise Laiensport, sind sie alle dem Großteil der Bevölkerung völlig unbekannt. Und so ernte ich gerne mal auf solch einen laienhaften Kurzvortrag wie oben fassungsloses Staunen und leise Ungläubigkeit. Doch erzählen Sie mir nicht, dass Rollenspiel als Hobby verschrobener ist als Sportangeln. Oder Dressurreiten.
Na gut, einen Link gibt es – aber bloß, weil es mir den Artikel gestern zufällig in die Twitter-Timeline spülte:
“LARP lark: People travel across the world to play dress-up”.
§
Vier Jahre nach seinem schweren Herzinfarkt hat Glumm einen literarischen Weg gefunden, davon zu erzählen:
“Einmal Diazepam läuft durch”.
Der Unterschied zwischen Deutsch und Englisch? Herzinfarkt klingt böse und unmenschlich, Heart Attack sportlich.
§
“Schwimmunterricht
Rettet das Seepferdchen!”
In meiner Altersgruppe und Gesellschaftsschicht brachten meistens Eltern ihren Kindern Schwimmen bei. Die Diskussion, ob das heute so sein sollte, hatten wir hier im Blog schon mal. Ist mir tatsächlich egal, Hauptsache sie können schwimmen und radfahren. Wobei: Wer bringt Kindern heute radfahren bei? Gibt es dafür auch Kurse in Sportvereinen? Oder können Kinder das heute durchs Aufwachsen mit Laufrad eh schon?
Aber mal weiterüberlegt: Was bringen Eltern heute ihren Kindern bei? Zumindest Brettspiele? Blumennamen? Wie man einen Apfel schält? Tischtennis? Frage ich doch mal die Eltern, die hier lesen:
– Was bringen Sie Ihren Kindern bei? Oder haben beigebracht? Oder planen ihnen beizubringen?
– Was davon so richtig mit Vorsatz, (“der Bub muss lernen, wie man unfallfrei Zwiebeln schneidet”), was eher beiläufig (“na also, jetzt hängt sie ihre Jacke endlich ordentlich auf”)?
§
Frau Nessy hat Menschelszenen in einem Pizzaimbiss eingefangen:
“Senminuten”.
24 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 2. November 2016 – Alles über Rollenspiele/Was bringen Eltern ihren Kindern bei?“
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3. November 2016 um 7:27
Radfahren: nur ganz wenig. Sie konnten es nach dem laufrad praktisch von allein.
Richtig geübt haben wir bisher: schuhe binden.
Sport (schwimmen, unihockey, turnen, skifahren) lernten sie im verein, weil ich ein schlechter lehrer bin.
Ansonsten eher so alltagsdinge: wäschewaschen, bad putzen, nudeln kochen, kartoffelschälen, salatsosse, wäsche aufhängen u zusammenlegen, ordnunf (5s ftw!), einkaufen, öv fahren, allein von a nach b kommen.
3. November 2016 um 7:50
Radfahren. Radfahren haben wir den Kindern mit Absicht und halbwegs geplantem Vorgehen beigebracht. Und jetzt fange ich gerade mit dem Versuch an, ihnen zu zeigen, dass sie mit dem Computer nicht nur Dinge spielen können, die andere Leute programmiert haben sondern ihm auch selbst etwas beibringen. Für später habe ich noch die Grundbegriffe des Kochens auf dem Plan.
Alle anderen Sachen (Schleife binden, Bus fahren, …) ergeben sich halt immer so, wie die Fähigkeiten gerade gebraucht werden. Schwimmen haben sie allerdings tatsächlich beide in “ordentlichen” Schwimmkursen gelernt — wie ich 1981 auch schon.
3. November 2016 um 8:13
Was ich bewusst beibringe sind grundlegende Dinge der Höflichkeit: Bitte, danke, guten Tag, Hand geben, entschuldigen
Der Rest läuft wie bei Fr Brüllen nebenbei, so wie es grad gebraucht wird. Das meiste wird sich ja durch abgucken und nachmachen selbst beigebracht :)
3. November 2016 um 8:47
Rollenspiel ist im Prinzip froh, gar keine mediale Begleitung mehr zu haben. ;)
In den Neunzigern hat uns RTL gern beim LARP verfolgt und daraus “satanistische Vergewaltigungsrituale” (WTF de luxe) gemacht. Da ist man doch erleichtert, wenn´s den Mainstream nicht mehr interessiert, was man so tut, wenn man mit Polsterwaffen auf Burgen oder in alten Farbrikhallen herumspringt!
Wenn man mich fragt, mache ich aus RP meist “Improvisationstheater”. Das verstehen die meisten ganz gut und da in meinem Umfeld eh fast nur Storyteller-System gespielt wird (also praktisch gar kein Gewürfel, selbst bei Cthulhu nur manchmal gs) passt das auch recht gut.
Es ist ein großartiges Hobby, früher von verträumten Studenten, heute sind sie zu fröhlich-kreativen Akademikern ausgewachsen.
3. November 2016 um 9:35
Mich würde in dem Zusammenhang auch interessieren, ob Jungs heutzutage auch “Mädchendinge” beigebracht bekommen. Also: Lernt der Bub heute tatsächlich, wie Zwiebelschneiden geht? Mein Mann hat das und viele andere Dinge (Wäsche waschen, elementare Lebensmittelkunde, irgendwas kochen, irgendwas saubermachen) nie gelernt, genauso wenig wie mein Bruder. Ich hoffe, dass das heute anders ist.
3. November 2016 um 9:42
@katrin meine beiden sind jungs
3. November 2016 um 9:49
Mein Sohn ist zwar schon 36, aber ich erinnere mich noch: Ich hab ihm alles, was irgendwie mit Reisen zu tun hat, beigebracht: Zelten (Auf- und Abbauen), Klettern, Alltagssätze in anderen Sprachen, Trampen, Kochen (auf dem Campingkocher), wandern, giftige und eßbare Pflanzen unterscheiden……usw usf. Das haben wir gelebt (wir waren zu zweit) und hatten viel Spaß daran.
Heute ist er immer noch – oder erst recht – ein großer Abenteuer-Reisender, hat große Teile seines Studiums im Ausland verbracht, spricht mehrere Sprachen fließend und weiß sich auch aus vertrackten Situationen zu befreien.
3. November 2016 um 10:25
Ich kannte die drei Arten von Rollenspiel. Nur das mit den Termini hatte ich nicht so inne. Danke dafür. :-)
3. November 2016 um 10:40
ich habe als kind radfahren beigebracht bekommen. zuerst lief meine mutter mit hand am gepäckträger hinter mir her, dann mein vater, dann bekannte teenager.
kinder in meiner umgebung werden alle mit laufrad geboren und können sofort radfahren.
schwimmen habe ich im schwimmkurs gelernt – recht spät, für jemanden, der am wasser aufgewachsen ist. aber bis heute bin ich kaltwasserweichei und gehe halt nicht gern in natürliche gewässer. daher hatte ich selbst auch nur wenig antrieb.
kinder in meiner umgebung sind alle durch’s babyschwimmen durch und dann direkt danach im schwimmkurs. die neu eingezogenen flüchtlingskinder können alle nicht schwimmen, sind aber teilweise bereits in der grundschule – das könnte interessante sprechanlässe in zukunft geben.
ich habe (als mädchen) nichts in der küche gelernt. mir sind keine knife-skills weitergegeben worden, oder ähnliches. ich habe mich von fertiggerichten über tütensuppen zu dem essen gearbeitet, das ich heute zu mir nehme.
in der schule sagte mal ein lehrer, dass man doch gerade schülern auf dem gymnasium kochen beibringen sollte, denn die verlassen das zu hause sofort, um studieren zu gehen, und dann müssen sie doch essen! der ruf verhallte ungehört.
3. November 2016 um 10:53
Ich bringe meinen Kindern das Radfahren bei, welches sie aber durch das Laufradfahren fast schon selber können. Eigentlich geht es nur noch darum, die Umfallangst zunehmen.
Ansonsten bekommen hier alle, ob Mädchen oder Junge, das Kochen, Backen und Putzen, Reparieren, Pflanzen, Computern beim abgucken und ausprobieren beigebracht.
Schwimmen machen wir tatsächlcih lieber im Verein, weil wir uns dann weniger streiten, genauso wie Mathe eher in der Schule bleibt (aus dem selben Grund).
3. November 2016 um 12:05
Radfahren damals noch, ja.
Wäsche waschen, Grundbegriffe des Kochens.
Und – passend zum post – Rollenspiel. AD&D spiele ich seit ca. 25 Jahren (mit immer demselben Spielleiter), der Mann in anderem System hat etwa 15 Jahre Erfahrung.
3. November 2016 um 12:45
Alles oben aufgeführte bringen wir den Kindern bei. Ausser Schwimmen, da hat ein Kurs die halbe Arbeit getan. Alltagsfertigkeiten sind wichtig. Ach….und viel wichtiger finde ich eine gewisse Grundhöflichkeit und Menschlichkeit. Da geb ich mir arg Mühe.
3. November 2016 um 13:01
Ich haette niemals meinen Kindern so schwimmen lehren können wie hier in NL. Brust/Kraulen/Rücken/Tauchen/alles ohne und mit Kleidern. Durch das viele Wasser hier auch sehr sinnvoll.
Ich lehre durch selbst Beispiel zu sein bzw eine schlechte Hausfrau. Darum kann Sohn waschen. Es war ihm einfach zu doof so lange auf seine Sachen zu warten. Jetzt noch kochen…
Ich habe zwischen den Mädchen und dem Jungen keinen Unterschied gemacht.
Ich bin dank meines Bruders ein Dangeons & Dragons Spieler der ersten Generation. Hatte er in den USA bestellt. Das war vielleicht 1981!?
3. November 2016 um 21:56
Schwimmen beibringen ist viel aufwändiger als Radfahren beibringen! Fürs Radfahren braucht man ein Rad und eine geeignete Fläche. Fürs Schwimmen muss man meist irgendwo hinfahren, sich umziehen, Geld (hier ziemlich viel) bezahlen, keinen Schnupfen haben (im Winter gar nicht so einfach). Und Schwimmen lernen dauert selbst bei regelmäßigem Üben viel länger als Radfahren, wir haben grad den Vergleich.
Wie viele Eltern konnten denn damals Schwimmen, um es dem Nachwuchs beizubringen? Meine Mutter zum Beispiel nicht und mein Vater hat sich damals nicht so sehr in die Erziehung eingebracht, dass es zu mehr als “so geht Hundepaddeln” gereicht hätte. Ich weiß immer noch nicht genau, wie ich Schwimmen gelernt hab, den Seepferdchen-Kurs hab ich gemacht, aber danach kann man ja so gut wie nix (und ich hatte immer noch Angst vorm Ins-Wasser-Springen). Mit meiner Mutter mutmaßte ich kürzlich, dass ichs bei einer Mutter-Kind-Kur weiter gelernt hab (am Schulschwimmen durfte ich damals nicht teilnehmen). Denn meine Eltern sind, nachdem ich … sieben oder so war, niemals wieder mit mir ins Schwimmbad gegangen, das hat man mit FreundInnen gemacht, aber nicht mit den Eltern.
3. November 2016 um 22:10
Ich möchte meiner Tochter Freude am Kochen, Backen, Spielen (Canasta, Watten, Memory, Activity, …) an Menschen und der Natur beibringen und Toleranz, Menschlichkeit (wie Susanne es sagt).
Lernen tue/werde ich ihr was man halt im Alltag so braucht – Radlfahren, Schwimmen (gerne via Schwimmkurs, ich mache nämlich keinen richtigen Frosch, habe es nie ordentlich gelernt), Ordnung und Sauberkeit, Einkaufen, ÖV, etc.
Mal sehen ob das auch so hinhaut… ;-)
Herzliche Grüsse!
3. November 2016 um 23:09
Ich bin auch schon über 40, habe Skifahren und Schwimmen sber in einem Kurs gelernt. Die haben zwei Sportlehrer, im Hauptberuf am örtlichen Gymnasium und der Realschule, geleitet, die verstanden im Gegensatz zu meinen Eltern was von ihrem Metier. Ich habe meine Mutter noch nie im Leben in einem Badeanzug gesehen. Schwimmen lernte man im Kurs und anschließend ging man mit Freunden ohne Begleitung ins örtliche Hallenbad/Freibad und das in einem Alter, in dem man heutzutage häufig noch nicht mal alleine zur Schule gehen darf.
3. November 2016 um 23:41
Na, Dressurreiten werde ich ihnen beibringen!
Noch ist leider eine gewisse Skepsis gegenüber Mutterns reitbaren Untersatz vorhanden, die schwindet aber merklich.
4. November 2016 um 6:25
Vielen Dank für Ihre Informationen, liebe Damen und Herren!
4. November 2016 um 8:42
Da habe ich jetzt die Kommentare der Eltern mindestens so gerne gelesen wie den Post an sich. Meinem Vater (Jahrgang 45) wurde von seiner Großmutter übrigens beigebracht, wie er Knöpfe annäht und Socken stopft. Nicht, weil meine Urgroßmutter wahnsinnig progressiv gewesen wäre. Ihr Ausspruch hieß wohl: “Wer weiß, ob Du später mal eine gescheite Frau bekommst!” (Wobei gescheit nicht klug sondern ordentlich, arbeitsfähig usw. hieß). Hat er dann wohl bekommen und vermutlich nie mehr Socken selbst gestopft. Aber uns Kindern immer stolz erzählt, dass er das theoretisch (!) könnte :) (PS: Ich kann es leider nicht, da selbst meine Großmutter der Meinung war, man könne sich leichter ein neues Paar Socken kaufen heutzutage. Aber ich glaube, das Thema “Frühere Generationen waren froh, nicht mehr alles selbst machen zu müssen” hatten wir hier schon mal…)
4. November 2016 um 20:15
Aktiv bringen wir unseren Kindern (9+11 Jahre) gutes und höfliches Benehmen bei und ernten ob unserer Konsequenz dabei so manch irritierten Blick.
Selbst beigebracht haben wir ihnen Skifahren, jetzt finden die beiden Pistenfahren langweilig und kommen lieber mit uns auf Skitour, wo sie im Tiefschnee fahren dürfen …
Ganz wichtig war uns, dass beide früh gelernt haben, sich zu orientieren und Stadtpläne zu lesen. Aktuell üben wir in den Bergen, den ungefähren aktuellen Standort auf der Landkarte zu finden.
Und @Katrin bezüglich der Mädchen/Jungs-Dinge:
Unsere Mädels hantieren mit Taschenmesser, Säge, Hammer und vielem anderen und hacken mit Begeisterung Holz (zwar nur astfreie Fichte, aber immerhin…).
Grundsätzlich aber sehe ich in unserem Bekanntenkreis, dass es viel weniger befremdlich wirkt, wenn Mädchen “Jungsdinge” tun, als umgekehrt. Da ist unsere Gesellschaft auch heute noch leider sehr weit von einer Gleichstellung entfernt.
6. November 2016 um 11:42
Was man Kindern beibringt? Was sie lernen wollen. Alles andere hat meiner Erfahrung nach eh keinen Sinn. Bei Kind2 (5) sind das momentan: Stricken, Eier aufschlagen, Kakao kochen, Feuer machen, Bruchrechnen und Zweier-Potenzen. Kind1 lässt sich nichts beibringen.
6. November 2016 um 20:41
Kochen. Und Spass am Umgang mit Lebensmitteln.
Dass Dinge einen Wert haben.
Sich sicher im Verkehr zu bewegen (DAS finde ich viel komplizierter und langwieriger als das Radfahren lernen).
Schwimmen: Fühle mich verantwortlich, DASS sie’s lernen, aber für das Wie gehen wir zu Profis.
Sich wehren. Z.B. in der Schule, die sehr autoritär im Stil ist, den LehrerInnen oder der Direktorin zu sagen, wenn was nicht gut läuft (rumbrüllende Aufsichtsperson beim Mittagessen z.B.)
Werkzeuge nutzen. Selber machen.
7. November 2016 um 8:40
Rückblickend bin ich sehr froh, dass meine Eltern mir sowohl beigebracht haben, wie man am Auto einen Ölwechsel macht, alsauch wie man schlesische Kartoffelklöße macht. Wobei das meistens kein Beibringen im Sinen von Untericht war, sondern lernen durch Partizipation.
Mein Kind (5) lässt sich auch nichts gezilet beibringen. Sie hasst Wiederholungen zum Zwecke der Übung. Da muss man ziemlich tricksen.
Neulich habe ich mir aber zu einem anderen Thema Gedanken gemacht: Natürlich werden Kinder heute zeitig aufgeklärt und das ist auch gut und richtig so. Aber wenn es ans Eingemachte geht, gibt unsere Kultur an Tabus: Ich werde meiner Tochter nie praktisch zeigen können, wie man am schönsten einen Mann befriedigt. Das finde ich sehr schade, aber auch richtig. Aber schade.
8. November 2016 um 18:38
Das Kind hat sich mit Mitte 20 mal bei mir bedankt, dass ich ihr Handwerkliches beigebracht habe. War mir gar nicht so bewusst. Vielleicht war es eher “keine Angst vor der Bohrmaschine”.
Sie mußte nämlich ihrer Freundin das Schloß auswechseln, wg stalkendem Ex-Tüp und “Wääääh, das kann ich nicht und ist so teuer, wenns ein Profi macht!”
Kochen und Backen (die Familienrezepte) hat sie erst von mir gelernt, da war sie volljährig. Auf ihre Bitte hin.
Vom langjährigen Lebensgefährten hat sie mit Geld umgehen gelernt, das ist auch wichtig.
Was mir im Nachhinein auffiel war, dass es so eine ganz lange Lern-Indifferenz gab, weil man heutzutage Kinder ungern in die Pflicht nimmt. Aber das wurde damit kompensiert, daß sie sich dann ihre Themenfelder allein gesucht hat.
Wobei Schwimmen und Radfahren beibringen für mich schon zum Schulanfang selbstverständlich waren.