Journal Donnerstag, 15. Dezember 2016 – Garnelen satt
Freitag, 16. Dezember 2016 um 6:59Frühmorgens eine halbe Stunde intensive Gymnastik vor dem Fernseher – ich komme seit Monaten nicht auf meine Sportkosten. Ursachen sind Arbeitszeiten (nicht genug Zeit vor Arbeitsbeginn), Dunkelheit (zu kurzes Tageslicht für Isarlauf) und Sportstudioprogramm (in den drei gut erreichbaren Studios der Kette an keinem Abend mehr Aerobics oder Stepaerobics) (na gut: die einzige verbleibende Stunde wird von jemandem vorgeturnt, mit dem ich überhaupt nicht zurecht komme).
Auf dem Weg in die Arbeit grüßte mich eine vernebelte Bavaria. Dieser Nebel hielt sich sehr lange.
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Abends zum Brillenhändler. Jetzt weiß ich, dass ich beim nächsten Brillenbruch gleich damit zum Fachmann gehe, sie wäre angeblich reparabel gewesen. So aber ließ ich das gleiche Gestell bestellen und werde mir für den nächsten Brillenausfall Tageslinsen kaufen. Mit fast 300 Euro für die Gläser (und die sind es ja, die mir schwindelfreies Sehen ermöglichen) ist mir nämlich eine Zweitbrille zu kostspielig.
Heimwerkerinnentipp aus gegebenem Anlass: Sekundenkleberreste lassen sich von Brillengläsern mit Nackellackentferner beseitigen.
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Herr Kaltmamsell versucht mir mit allen Mitteln die Dezember- und Arbeitsschatten von der Seele zu vertreiben. Kapriziös hatte ich mir zum gestrigen Abendessen Garnelen gewünscht (statt des Lauch-Kartoffel-Gemüses, das sich mit Blick auf den Ernteanteil angeboten hätte). Nicht nur besorgte er sie mir trotz der Lehrer-typischen Hektik vor Weihnachten, sondern servierte sie auch noch auf zweierlei Art:
Rezept aus Ottolenghis erstem (auf Deutsch zweitem) Kochbuch.
Aus der Lameng mit Sahne und Chili.
Von beidem aß ich sehr, sehr viel.
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Vor dem Schlafengehen weiter in Evan S. Connells Mrs Bridge gelesen, scheinbar harmlose Vignetten aus dem US-amerikanischen Suburbia der 50er, ausgesprochen trostlos. Hier ein neuerer Artikel aus dem Guardian darüber:
“Overlooked classics of American literature: Mrs Bridge by Evan S Connell”.
Wobei ich merke, dass die Hauptfigur so sehr dem Typus der verlorenen reichen Mittelklassehausfrau entspricht, dass ich der Schilderung misstraue.
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Patti Smith schreibt bewegend und lyrisch, wie es war, zur Nobelpreisverleihung an Bob Dylan zu singen.
“How Does It Feel”.
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Jennifer Lawrence und Chris Pratt bekämpfen einander in “Playground insults”.
https://youtu.be/ETpiA8ych30
(Sie ist natürlich unschlagbar: “Your beard… no, I can’t talk about my pubes.”)
via @dtfdpr
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 15. Dezember 2016 – Garnelen satt“
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16. Dezember 2016 um 8:52
Nanana, “your dick rubbing into me” war schon der Killer. :)
Die mögen sich zu sehr. Die Lawrence ist sonst viel härter drauf (siehe Graham Norton Show und andere).
16. Dezember 2016 um 8:53
Chris Pratt hat mich als Andy Dwyer in Parks&Recreation unglaublich entzückt. Dass er dank den Guardians und Jurrassic World so groß heraus gekommen ist, ist mehr als verdient. Ein wirklich amüsanter, sympathischer Schauspieler ohne unnötige Plumpheiten.
16. Dezember 2016 um 9:03
vielen Dank für den Link zu dem wunderbaren Text von Patti Smith.
Sehr gerne gelesen.
16. Dezember 2016 um 10:44
Danke für den Link zu Patti Smith. Es ist sehr bewegend, nach dieser Lektüre ihren Auftritt zu sehen und zu hören.
16. Dezember 2016 um 12:10
der text von patti smith hat mich sehr bewegt. vielen dank.
etwas ganz anderes, darf ich ihnen den blog einer freundin zum vorbeischauen empfehlen? zuckermutterblog.wordpress.com
sie ist mutter eines kindes mit diabetes 1
16. Dezember 2016 um 17:44
Ich kann mich nur anschließen, Danke für den Patti Smith Link.
Ich fand, sie hat das sehr ehrlich, respektvoll gemacht, Texthänger hin oder her, das hatte Stil und Klasse.
Besonders bewegend fand ich die Kamerawechsel zwischen der königlichen Famlie und ihr, all der Pomp, Queen Silvia gefärbt, geliftet (ihre Entscheidung, aber ein schlechter Arzt), ausstaffiert mit Lametta – und dann Mrs. Smith, würdevoll alternd und natürlich.
17. Dezember 2016 um 0:02
Fühle mich so ungefragt …