Archiv für Januar 2017

Journal Freitag, 6. Januar 2017 – Kl. Kälte und Kochen mit Herz

Samstag, 7. Januar 2017

Feiertag!
Eigentlich hätte ich große Lust auf Laufen gehabt, zumal die Sonne schien, doch die angekündigte Kälte war tatsächlich gekommen: Minus zehn Grad. Und aus Erfahrung weiß ich, dass deutliche Minusgrade beim Laufen sehr unangenehme Dinge mit meiner Lunge tun.

Also statt dessen Schwimmen in Olympiabad, mit langsamem Rausradeln, um nicht zu sehr aus der Puste zu kommen. Und, wie es sich herausstellte, um keine Fußgänger umzufahren, die ortsunkundig nicht wussten, dass sich unter der Schneedecke, auf der sie gerade spazierten, ein Radweg befand.

Winterradeln: Dicker Pulli, Schneeschuhe, Wintermantel, dicke Mütze, dicker Schal, Warnweste (auch als Windbraker), Skihandschuhe.
(Sommerradeln: Straßenschuhe. Vielleicht Jacke.)

Das Schwimmbecken war überraschend leer; am Feiertag nach Jahreswechsel hatte ich reichlich Vorsatzsportelnde erwartet. Nun bin ich gespannt, wie lange diesmal der Chlorschnupfen anhält; der vom Montag war mit gut anderthalb Tagen ein Rekord.

Nach dem Frühstück zur späten Mittagszeit ging ich sogar nochmal raus, zum Spazierengehen, Sonne Gucken, Pokémon Jagen und Schritte Einlaufen für das blöde Xiaomi Mi, das Schwimmen nicht als Bewegung erkennt. Trotz der knackigen Kälte waren viele Leute unterwegs, darunter wieder viele mit Schlitten.

Das Abendessen bereitete ausnahmsweise ich zu: Zitronen-Rahm-Herz aus der Jahrezeiten-Kochschule Winter von Richard Rauch und Katharina Seiser. Das hatte ich schon länger geplant, und dann verbloggte die Autorin das Rezept auch noch.

Auch die Rezepte für die eingeforderte Rinderbrühe und für die Semmelnknödel entnahm ich dem Kochbuch (mache ich beides sonst immer aus der Lameng, aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, etwas zuzulernen) und hielt mich streng an Rezept – obwohl mich bei den Knödeln die fehlenden Semmelbrösel wunderten. Prompt zerfielen sie beim Kochen (aus missglückten Experimenten lernt man bekanntlich am meisten: keine Semmelnknödel ohne Semmelbrösel).

Auch sonst ist das Rezept nicht perfekt:
800 Gramm sind nie und nimmer 1 Rinderherz, sondern ein halbes. Die Rüben- und Zwiebelmenge ist mit Gramm präzisiert, “1/4 Sellerieknolle” aber nicht – Sellerieknollen können sehr unterschiedlich groß sein. “Bund” als Mengenangabe für Kräuter lässt mich immer seufzen: Je nach Jahreszeit und Quelle können die sich um 100 Prozent unterscheiden.

Geschmeckt hat das Zitronen-Rahm-Herz ganz hervorragend (auch die Knödel mit ihren in viel Butter gebratenen Zwiebeln).

Das nächste Mal koche ich das Herz aber wahrscheinlich nicht in eigens gefertigter Rinderbrühe: Zum einen habe ich sonst statt für einen für drei Tage gekocht (eigentliches Gericht, Suppenfleisch, Suppe), zum anderen wird durchs Kochen des Herzens aus Wasser eh eine Brühe, die ich während des Auskühlens des Fleisches auf die 600 ml für die Sauce konzentrieren kann.

Dazu ein minimalinvasiv ausgebauter Riesling, den mir Vinoroma als Beweis für Interessantes von der Mosel geschickt hatte:Vade Retro Melsheimer.

Zum einen passte er ganz hervorragend zur Zitronenschale und zum schwarzen Pfeffer. Zum anderen entwickelte er sich schon in der ersten Stunde so interessant, dass wir ein Drittel für den nächsten Tag aufhoben – offen. Mal sehen, was der in 24 Stunden so macht.

§

Ich freue mich sehr, dass auch die verehrte Evelyn Roll so richtig sauer werden kann:
“Bezahlung von Frauen in den Medien
Auf den billigen Plätzen wird es unruhig”.

Journal Donnerstag, 5. Januar 2017 – Es wird eisig

Freitag, 6. Januar 2017

Wie angekündigt hatte der Frost angezogen. Doch mit Schneeschuhen, einer warmen Mütze und in zackigem Marschtempo war der Arbeitsweg nicht zu unangenehm.

Morgens.

Nach Feierabend.

Große Freude auf drei freie Tage am Stück.

Abends Vorbereitung einer re:publica-Einreichung zu dritt über Google Hangout – wie sehr ich technischen Fortschritt schätze!

§

Was machen Kinder eigentlich im Internet?
“Kinder im Netz
Was machen die da?”

§

Laurie Penny macht sich Gedanken darüber, unter welchen Umständen sie als strong bezeichnet wird und unter welchen als weak – und was das über unsere Gesellschaft aussagt.
“Meltdown of the Phantom Snowflakes”.

It used to mystify me when people told me how strong I must be, until I realized that it’s always after I am harassed in public, which is something that happens to me on the regular, as it does to most women who dare to express political opinions online.

(…)

When I fight back, though, when I continue to write about injustice in the face of the bullying campaigns that are daily life for every female activist I have met, precisely when I feel strongest—that’s when I’m told I’m weak. A crybaby. Special snowflake. Whiner.

Sie schaut sich an, welche sonstigen Frauen diese Sprecherinnen und Sprecher als strong bezeichnen:

Their mother was strong. Strong enough, it is implied, not to need liberating. Strong enough to bear unfairness. Strong enough that her children could come to terms with it, too.

(…)

… the fact that this retort comes up so often speaks to a different understanding of strength, a different positioning of strength against struggle. A strong woman is a woman who bears oppression with minimal complaint. She suffers the injustices of her sex and race and class without collapsing, at least not where others can see.

Journal Mittwoch, 4. Januar 2017 – Schneestürmischer Beifang aus dem Internet

Donnerstag, 5. Januar 2017

Zu Fuß durch Sturm und (liegenden) Schnee in die Arbeit, über die Theresienwiese war’s ganz schön anstrengend. Allerdings weniger kalt als befürchtet.
Vormittags wunderte ich mich mal wieder über die Unberechenbarkeit von Muskelkater: Diesmal hatte ich nämlich keinen vom Langhanteltraining, obwohl ich die beiden Wochen davor ausgesetzt hatte.

Rückweg nach Feierabend über den Lieblingssüpermarket, reichlich Obst und Gemüse eingekauft. (Hier gibt es zum Beispiel die “Gelben Rüben”, die in Katharina Seisers Jahreszeiten Kochschule Winter vorkommen; auch in Weiß hätte ich die Karotten haben können. Liebstöckel bekam ich allerdings nicht, muss ohne gehen.)

Im Feedreader Blogposts der vergangenen 30 Tage hinterher gelesen, unter anderem viele interessante Plätzchenrezepte. Wenn ich mir jetzt eine Liste anlege, raffe ich mich vielleicht nächsten Dezember doch nochmal zum Backen auf?

Herr Kaltmamsell bereitete zum Nachtmahl wieder mal Spaghetti Carbonara – jetzt glaubt auch er selbst, dass er sie beherrscht.

§

Herr Padrone besucht Rinderherden bei Ingolstadt:
“Beim Grasen der Rinder (2):
Highland Cattle in Hagau”

Und ich habe hiermit die Schlachtform Weideschuss kennengelernt.

§

Soziologe Klaus Dörre über den bundesdeutschen Arbeitsmarkt:
“Hartz IV: ‘Die dunkle Seite des deutschen Jobwunders'”.

Das deutsche Beschäftigungswunder hat eine dunkle Seite. Es beruht darauf, dass es einen Niedriglohnsektor gibt, der kontinuierlich zwischen 22 bis 24 Prozent der Beschäftigung (in Österreich rund 9 Prozent, Anm.) beträgt. Das Sinken der Arbeitslosigkeit wird erkauft durch mehr prekäre, weil schlecht entlohnte und wenig anerkannte Beschäftigung. Es bringt die Arbeitslosigkeit nur rein statistisch zum Verschwinden.

(…)

Wer Hartz IV bezieht, ist kein voll anerkannter Bürger dieser Gesellschaft mehr, sondern steht ständig unter Druck, nachweisen zu müssen, kein Faulenzer zu sein. Damit wird Arbeitslosigkeit individualisiert und das Klischee der faulen, arbeitsscheuen Menschen bedient.

(…)

Zum Thema Flüchtlinge: Viele Menschen sehen nicht ein, warum jene, die nicht arbeiten, fast gleich viel bekommen wie jene, die arbeiten.

Das ist eine hochbrisante Diskussion, die wir in Deutschland in der Debatte um die Aussetzung des gesetzlichen Mindestlohns für Flüchtlinge auch haben. Eine Lohnabsenkung bedeutet aber, dass jene, die am wenigsten verdienen, in direkte Konkurrenz zu jenen gesetzt werden, die neu hinzukommen. Wenn man die Fremdenfeindlichkeit fördern will, muss man genau das tun. Das hat eine politisch verheerende Wirkung.

22 bis 24 Prozent der Bevölkerung im Niedriglohnsektor sind meiner Überzeugung nach ein Skandal. Dazu kommt: Sind das nicht genau die Jobs, die auch nach den nächsten Automatisierungsschritten bleiben? Sollten wir sie deshalb nicht eigentlich ganz besonders wertschätzen: Menschen, die Arbeiten erledigen, die kein Roboter kann?

§

“Jahresanfang 1987
Wie der Winter die DDR wochenlang lahmlegte”.

via @kittykoma

Oh ja, an diesem Winter erinnere ich mich auch noch gut: Ich arbeitete als Zeitungsvolontärin in Eichstätt, und in meinem Fall war es ein Tetrapak Orangensaft, der über ein Wochenende bei meinen Eltern im Küchenschrank meiner Dachgeschoßwohnung zum Block gefror. Ich stellte den Saft in den deutlich wärmeren Kühlschrank zum Auftauen.
Aber ich war 19, kannte noch nicht viel Anderes: Aha – so konnte ein Winter also auch sein.

§

Ich weiß, hier predige ich eh zu den Bekehrten, aber vielleicht für diese als Argumentationshilfe:
“18 ‘healthy habits’ you should give up in 2017”.

Immer wieder mein Liebling:

No one needs to detox. Unless you’ve been poisoned, you already have a superefficient system for filtering out most of the harmful substances you eat. It’s made up of two toxin-bashing organs: the liver and the kidneys.

While our kidneys filter our blood and remove any waste from our diet, our livers process medications and detoxify any chemicals we ingest. Paired together, these organs make our bodies natural cleansing powerhouses.

Aber ich bin auch nicht besser: Auch wenn der Nutzen von Zahnseide bislang nicht erwiesen ist, werde ich sie weiter nutzen. (Und sei es, um Orangenreste oder halbe Steaks aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen.)

Zum selben Thema:
“Grüne Smoothies? Finger weg!”

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https://youtu.be/IAFS1gwzTTs

(Aber wenn sie dich einmal anlächeln?)

via @niggi

Journal Dienstag, 3. Januar 2017 – Angestapft

Mittwoch, 4. Januar 2017

So schlecht und unruhig geschlafen, dass ich über das Weckerklingeln deutlich vor sechs erleichtert war.

Ich trank noch verhältnismäßig gemütlich meinen Milchkaffee, bevor ich zum Langhanteltraining aufbrach. Die Schneestiefel hatte ich schon am Vorabend aus dem Keller geholt, ich stapfte jahreszeitlich ausgerüstet über den dünnen Schnee.

Sport machte Spass, zu meiner Überraschung wurde noch nach dem Plan von 2016 gehoben (nächste Woche gibt es das neue Programm). Von dort mit der U-Bahn in die Arbeit.

Nach Feierabend S-Bahnfahrt mit Herrn Kaltmamsell zu einem Familientreffen der eigenen Generation in die Vorstadt, dort köstliches asiatisches Essen.

§

Eine Geschichte über schlimme Zeiten – und einen der wenigen Menschen, der mutig und mitfühlend genug war, sie ein bisschen weniger schlimm zu machen.
“Meet the Woman Who Cared for Hundreds of Abandoned Gay Men Dying of AIDS”.

Over the next few years, as she became one of the go-to people in the state when it came to caring for those dying with AIDS, Burks would bury more than 40 people in chipped cookie jars in Files Cemetery. Most of them were gay men whose families would not even claim their ashes.

“My daughter would go with me,” Burks said. “She had a little spade, and I had posthole diggers. I’d dig the hole, and she would help me. I’d bury them, and we’d have a do-it-yourself funeral. I couldn’t get a priest or a preacher. No one would even say anything over their graves.”

(…)

She recalled the odd sensation of sitting with dying people while they filled out their own death certificates, because Burks knew she wouldn’t be able to call on their families for the required information. “We’d sit and fill it out together,” she said. “Can you imagine filling out your death certificate before you die? But I didn’t have that information. I wouldn’t have their mother’s maiden name or this, that, or the other. So I’d get a pizza and we’d have pizza and fill out the death certificate.”

Journal Montag, 2. Januar 2017 – Schwimmen, Schnee und Schlussverkauf

Dienstag, 3. Januar 2017

Am letzten Ferientag: Ausschlafen, Kaffee mit Bloggen.
Der Plan war Schwimmen im Olympiabad, doch draußen frostelte es arg. Letztendlich gab ich mir einen Ruck: Das Radeln hinaus ins Bad würde eben der Abhärtung dienen, es waren ja weiter sinkende Temperaturen angekündigt.

Das Schwimmen selbst war schön, aber anstrengend. Auf dem Rückweg erledigte ich ein wenig Einkäufe, daheim Frühstück. Ich verließ das Haus sogar nochmal, kaufte mir bei Sport Schuster endlich einen Zweitbadeanzug. Als ich aus dem Laden kam, schneite es.
Ich versuchte, im Winterschlussverkauf das eine oder andere schöne Stück zu bekommen. Doch dann hängte ich jeden Fund mit “Aber ich BRAUCHE doch gar nichts!” zurück.

§

Ich las weiter um Zadie Smiths aktuellen Roman Swing Time herum. Zum einen interessiert mich, wie andere ihn gelesen haben, zum anderen, was Smith zur Gegenwart und zur Schriftstellerei zu sagen hat.

Besonders schön fand ich dieses Interview in der Welt am Sonntag:
“‘Kinder von Migranten erleben eine unmögliche Identität'”.

Darin unter anderem eine kluge Antwort auf die übliche Frage nach autobiografischem Gehalt in ihrem künstlerischen Werk:

Wenn ich eine echte Autobiografie schreiben würde, dann wäre das genauso fiktional. Wenn ich mit meinen Geschwistern spreche, und ich habe praktischerweise viele, dann erinnern wir uns an bestimmte Schlüsselmomente unserer Kindheit alle anders. Diese fehlende Übereinstimmung von Erinnerungen selbst in der eigenen Familie ist absolut schockierend.

Gerade als Hintergrund zu Swing Time ist es interessant, Smiths Sicht der Verwandtschaft von Tanz und Schriftstellerei zu lesen:
“What Beyoncé taught me”.

Hier fließt eine Menge an Recherche über berühmte Tänzerinnen und Tänzer für Swing Time ein – angefangen bei den unterschiedlichen Stilen von Fred Astaire und Gene Kelly.

Journal Sonntag, 1. Januar 2017 – Palma-München

Montag, 2. Januar 2017

An Silvester hatte ich mich an der Bushaltestelle vergewissert, dass die Busse zum Flughafen auch am frühen Morgen des 1. Januar fahren würden. Taten sie – nur kamen wir mit unseren Koffern nicht rein, weil sie knallvoll waren. Dankbar nahmen wir den Vorschlag eines weiteren deutschen Touristen an der Haltestelle an, uns ein Taxi zum Flughafen zu teilen. Der Taxifahrer erklärte uns, dass die meisten Lokale an Neujahr zwischen 6 und 7 Uhr morgens schließen, das erklärte die lautstark feiernden Gruppen auf der Straße und die vielen Buspassagiere.

München empfing uns mittags mit Raureif und kalter Sonne.

Erst mit der warmen Suppe, die Herr Kaltmamsell zum Abendbrot servierte, wurde mir warm bis in die Zehenspitzen.

Abendunterhaltung war der Film Swing Time von 1936 – bescheuerte Handlung, aber großartige Tanzszenen. Und vielleicht mit einem Motto für 2017.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/2ze6IcgdenE

Journal 30./31. Dezember 2016 – Mallorquinisches Essen und Laufstrecken aus aller Welt

Sonntag, 1. Januar 2017

Am Freitag soweit mir möglich gegammelt:
Morgens zu café con leche gebloggt. Zum Mercat Santa Catalina, frühstücken (eher Herr Kaltmamsell, mir war es für echten Appetit noch zu früh).

Das links unten ist eine Tortilla in Brotlaib-Größe: Innen noch weich, mit recht großen Kartoffelstücken, schmeckte hervorragend. Rechts unten: Pica pica, die örtliche, leicht scharfe Zubereitung von Sepia.

Neben heimischen Orangen (schauen so wenig nach Supermarkt aus wie bei uns die Äpfel vom Baum) kaufte ich an einem kleinen Marktstand ein, der offensichtlich nur Lokales anbot (Käse, Pressack, Leberwurst, Oliven). Mit dem jungen schneckelhaarigen Verkäufer, der nur einen Rauschebart vom Hipster entfernt aussah, fachsimpelte ich über Hausschlachtungen und das Würzen von Leberwurst (die er mir zum Probieren rüberreichte, schmeckte deutlich nach Sternanis). Apropos: Rauschebärte und Männerdutts sehe ich auch hier, allerdings trugen schon immer mehr Spanier kurze Vollbärte als Deutsche: Viele Herren haben einen so starken Bartwuchs, dass sie sich – wie mein spanischer Vater – abends zum Ausgehen nochmal rasieren müssten (-> five o’clock shadow); da ist es bequemer, sich gleich einen Bart stehen zu lassen.

Wir sahen uns das Museum moderner und zeitgenössischer Kunst Es Baluard an.

Im Park daneben setzten wir uns auf die Sonnenterrasse des Cafés und tranken etwas: Meine guilty pleasure ist wegen Kindheitserinnerungen Fanta de limón. Schmeckt wie Bitter Lemon ohne bitter, ich bilde mir aber ein, dass sie in meiner Kindheit noch süßer war. Wir lasen hier, dann an der Uferpromenade, und als sich die Sonne senkte in unserer Ferienwohnung. Bis ich Swing Time von Zadie Smith ausgelesen hatte (Details in den Büchern 2016).

Abendbrot im Restaurant Es Baluard. Zu Kichererbsen und Spinatsalat (Vorspeisen), Ochsenschwanz und Entenbrust (Hauptspeisen) tranken wir einen schönen mallorquinischen Rotwein: Anima Negra, Brombeeren, Thymian, leichte Frucht, entwickelte sich im Glas interessant. Reservieren wäre gar nicht nötig gewesen, an den leeren Tischen sah man, wie sehr gerade nicht Saison ist. Dafür feierte eine vielköpfige junge Gruppe nebenan Geburtstag.

§

Am gestrigen Samstag ging ich (nach Ausschlafen und Morgenkaffee) endlich Laufen – ich werde doch nicht die Sportsachen ungenutzt zurücktragen!

Nachmittags nochmal ein Spaziergang in der Sonne: Ich baute Vitamin D auf Vorrat und blieb an so vielen Blüten stehen wie möglich – schließlich war es das ab morgen für die nächsten drei bis vier Monate. Als ich das aussprach, munterte mich Herr Kaltmamsell auf: “Ich geh’ mit dir auch in den Blumenzoo!” (Stimmt, ein Besuch im Münchner Botanischen Garten könnte die karge, blütenlose Zeit überbrücken.)

Nochmal Tapas brotzeiten im Freien, noch ein Bierchen in der Sonne.

Silvesteressen waren die lokalen Leckereien vom Markt zu einem örtlichen Bio-Weißwein Km.1.

§

PokémonGO im Mittelalter.