Journal Freitag, 17. Februar 2017 – Trübe Wolken
Samstag, 18. Februar 2017 um 8:45Ich war den ganzen Tag über traurig. Das kann nicht nur am Regenwetter gelegen haben.
Mittlerweile misstraue ich meinem Gefühlshaushalt ja derart, dass ihn als Ursache und nicht als Folge im Verdacht habe. Mal hat mein Stoffwechsel vergnügte Stimmung zusammengemixt, dann habe ich schöne Ideen, nehme Vergnügliches wahr, freue mich an Menschen, bin milde mit ihren und im Extremfall sogar meinen eigenen Unzulänglichkeiten, packe fröhlich die Erledigung von Aufgaben an, lerne aus allem etwas.
Hat derselbe Stoffwechsel allerdings Düsternis produziert, sehe ich die tief hängenden Wolken, fühle den kneifenden Hosenbund, nehme jede menschliche Ansprache als Belastung wahr, dann drückt mich jede Erinnerung nieder und jeder, wirklich jeder Gedanke, dann löst jede Aufgabe Seufzen aus, wenn nicht sogar Zorn, ist meine schiere, anscheinend nur aus Verkehrtheiten bestehende Existenz eine einzige Zumutung.
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Schön fand ich, morgens wieder einen Blogpost fertigmachen und veröffentlichen zu können.
Außerdem gibt es eine neue Generation Pokémon zu fangen, die nicht nur interessant aussehen, sondern erst mal (weil neu im Pokédex) besonders viele Punkte bringen.
Schön war die Plauderei mit dem Metzger im Süpermarket. Als ich ihn bat, von den deutlich mehr als bestellten Kutteln etwas wegzuschneiden, “sonst essen wir wieder drei Tage daran”, fragte er, ob ich denn Suppe damit mache. Nein, erklärte ich ihm, ich würde sie mit Tomaten und Minze zubereiten, römischer Art. Aha, das habe er ja noch nie gehört.
Und dann überraschte mich mit Herr Kaltmamsell mit Congee zum Abendbrot.
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Auf der re:publica wird es keine Show der drei Damen aus dem Internet geben: Unser Vorschlag wurde abgelehnt. Schade.
die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Journal Freitag, 17. Februar 2017 – Trübe Wolken“
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18. Februar 2017 um 17:40
Ich wünsche guten Wind, der die trüben Wolken vertreibt.
19. Februar 2017 um 20:19
Habt ihr eigentlich Fuchsia Dunlops “Every Grain of Rice”? Wenn nein, dringende Empfehlung für an chinesischem Essen Interessierte, auch bei bereits vollem Kochbuchregal. Chinesisch, wie es daheim gekocht wird. Alles unglaublich köstlich und gut erklärt, mit charmanten Geschichten. Bei uns gibt es heute Abend die scharf-saure Pilzsuppe, inzwischen Haus-Standardgericht.
Mein Traum ist ja mal so eine von Dunlops Essensreisen nach China…
20. Februar 2017 um 10:57
Das Stoffwechselbild finde ich passend, auch wenn es hier um Zusammenhänge geht, sie sich vermutlich nie bis ins Letzte ergründen lassen. Auf mich selbst bezogen denke ich: Man muss es wohl wie eine Behinderung akzeptieren lernen, dann geht es. Andernfalls zermürbt einen das regelmäßige Scheitern am eigenen, falschen Selbstideal noch völlig.
Bei der Gelegenheit ein herzliches Danke für Ihre Texte!
22. Februar 2017 um 7:45
Fuchsia Dunlops, “Every Grain of Rice”: Nein, ich hab’s aber auf meine Liste gesetzt. Im Moment liegt noch, gänzlich unbearbeitet, “Dumplings All Day Wong” von Lee Anne Wong auf meinem Fensterbrett, das mir ebenfalls sehr empfohlen wurde. Aber danach.
22. Februar 2017 um 21:42
Oh, das Dumpling-Buch setze ich wiederum mal auf meine Liste. Klingt gut.
22. Februar 2017 um 22:39
Was wäre denn das Thema der Show gewesen, die nun nicht auf der re:publica zu hören und zu sehen sein wird?
23. Februar 2017 um 11:36
Eine höchst wissenschaftliche und gleichzeitig praktische Untersuchung der Wirkungsmechanismen von Niedlichkeit im Web, arboretum.
24. Februar 2017 um 13:28
Schade, dass das abgelehnt wurde, klingt interessant und unterhaltsam.