Journal Sonntag/Montag, 26./27. Februar 2017 – Georgische Versuche und Frühling
Dienstag, 28. Februar 2017 um 8:37Sonntag und Montag gab es nicht nur Oscarverleihung.
Sonntagmorgen radelte ich zum Sport an den Ostbahnhof, hatte mittelviel Spaß (unverständliche oder mangelhafte Erklärungen von Kraftübungen ärgern mich leider), beim Heimradeln war es angenehm mild geworden.
Zum Mittagessen probierte Herr Kaltmamsell georgische Chatschapuri aus, wir hatten die verfügbaren, allesamt eher vagen Rezepte zusammengewürfelt.
Erkenntnisse:
1. Für die Füllung nur Mozzarella und Feta verwenden, der zugegebene Hüttenkäse verflüssigt sie zu sehr.
2. Salz in den Teig mischen; Herr Kaltmamsell hatte ihn anweisungsgemäß ohne jedes Salz geknetet, das schmeckt nicht.
3. Anleitung zum Ausrollen/Falten suchen: Wie kriegt man die Dinger rund und flach?
Selbst buk ich nachmittags Marmorkuchen als Oscarnachtverköstigung.
Ich ging vor zehn ins Bett um vorzuschlafen, hatte auf arte noch ein Stück des Filmklassiker Rebecca angeguckt: Vor allem, weil ich während des Studiums gelernt hatte, dass in Spanien eine leichte Strickjacke für Frauen wegen dieses Films “rebeca” heißt – ich kenne keine vergleichbare Wortentstehung/Umbenennung auf der Basis eines Films (“blitzdingsen” etabliert sich zwar, doch bezeichnet das nichts schon vorher Dagewesenes). Wie würde man den Vorgang sprachwissenschaftlich benennen? Eponym auf der Basis eines Films? (Peliculonym?)
Debido al éxito que tuvo la película, en España se empezó a llamar rebeca al tipo de chaqueta que luce Joan Fontaine a lo largo de toda la película, aunque ella no fuera Rebeca. El Diccionario de la Real Academia Española ha incluso recogido el término para denominar a este tipo de prenda.
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Montag nach der Oscarverleihung (das Durcheinander der Gewinnerbekanntgabe hat wohl PriceWarerhouseCooper verursacht, ausgerechnet) noch zwei Stunden geschlafen, danach fühlte ich mich munter. Nach einem Morgenkaffee ins Olympiabad geradelt. Erst erschrak ich über die vollen Bahnen, aber das waren die Frühschwimmer, die wohl gleich um 10 Uhr losgelegt hatten (es wird ja immer noch gebaut) und bald nach meinem Beginn fertig waren. Gemütlich und von Sonnenglitzern begleitet meine 3.000 Meter geschwommen.
Es schien weiter die Sonne und wurde immer wärmer, ich konnte ohne Mütze und Handschuhe ins Baader-Café zum Frühstücken radeln.
Gärtnerplatz. Der Münchner ist halt doch heliotrop.
Abends Konzert des Ukulele Orchestra of Great Britain im Prinzregententheater: Viel Freude an neuen und vertrauten Stücken.
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Auch wer sich nicht für die Roben auf dem roten Oscar-Teppich interessiert, interessiert sich vielleicht für die Ingenieurskunst, die menschliche Körper damit kompatibel macht.
“What Celebrities Wear Under Those Red Carpet Dresses”.
Making the girls look great takes a bit of MacGyvering
(Bestärkt mich in dem Plan, zu einer – unwahrscheinlichen, zugegebenen – Oscar-Show-Einladung Frack zu tragen.)
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Zwei erfolgreiche Literaturübersetzer und eine -Übersetzerin sprechen über ihre Arbeit:
“Warum mache ich das?”
via (eh klar) isabo
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Absolut großartig: Künstler, Illustratorinnen gestalten Kinderzeichnungen nach:
“The 2016 Monster Gallery”.
7 Kommentare zu „Journal Sonntag/Montag, 26./27. Februar 2017 – Georgische Versuche und Frühling“
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28. Februar 2017 um 11:15
Ach verehrte Frau Kaltmamsell, ich geh mir zur Oscarverleihung, und natürlich bitte im Smoking – ganz ohne Klebestreifen, Silikonpusher oder sonstigen Mist! Ich frag mich eh, warum keine einzige Frau Hosen trägt – tut man das auch nicht in Amerika?
28. Februar 2017 um 11:17
Diane Keaton war auf Oscarverleihungen immer für eine Hose gut, lihabiboun, aber die müsste erst mal wieder nominiert werden.
28. Februar 2017 um 11:20
Ich will immer alles erst Googlen, und da war ich ganz beeindruckt dass es eine seite georgianrecipes.net gibt: https://georgianrecipes.net/2013/10/24/svanetian-khachapuri-with-cheese-and-green-onions/
(haben sie bestimmt auch selbst gefunden aber das will ich jetzt auch mal selbst probieren nachdem ich sie aus irgendwelchen Gruenden in Georgien selbst gar nicht gegessen habe)
28. Februar 2017 um 11:20
… hab grade noch die Übersetzer gelesen und ENDLICH! jemanden gefunden, der Sprache auch “schmeckt” – ich dachte schon, das passiert nur mir. Immer fand ich bestimmte englische Literatur “schmeckt” gut, im Vergleich z.B. zu Französisch, das klingt mehr. Oh mei oh mei ….
28. Februar 2017 um 11:28
die full und falttechnik hier passt uberein mit wie wir es in Georgien gesehen haben (aber nicht das backen im topf): https://www.youtube.com/watch?v=qk1Iq372_Dw habe leider keine eigene video glaub ich, aber gucke ich auch noch mal.
1. März 2017 um 13:54
Chatschapuri schmeckt nur gut mit dem georgischen Käse (der zugegeben recht salzig ist). Bezugsquellen in Deutschland kenne ich keine, ich glaube, meine georgischen Freunde bringen immer welchen mit.
3. März 2017 um 9:31
Im Englischen gibt es die “Daisy Dukes”, kleine, enge Hot Pants, die nach Daisy Duke, der Schwester der beiden Duke-Brüder aus der Serie “Ein Duke kommt selten allein” benannt wurden. Daisy war der Schwarm aller kleinen Jungs und die Serie totaler Schmarrn. Aber die kleinen Höschen sind legendär. Im Deutschen ist mir allerdings noch kein Kleider-Film-TV-Wort eingefallen…