Journal Sonntag, 5. März 2017 – WMDEDGT

Montag, 6. März 2017 um 6:59

“Was machst du eigentlich den ganzen Tag?” fragt Frau Brüllen immer am 5. des Monats. Und sammelt die Antworten hier.

Ausgeschlafen bis nach sieben. Nickianzug angezogen, Cafetera gefüllt (hatte ich am Vorabend beim späten Heimkommen – nach! halb zwölf! – vergessen. Und hätte es vermutlich auch bei Erinnern nicht gemacht, weil Herr Kaltmamsell neben der Küche in meinem Bett schlief und ich ihn aufgeweckt hätte.)

Zu Milchkaffee Lebenslauf und Zeugnisdatei aktualisiert. Über den Samstag gebloggt.

Als ich der Amsel Rosinen auf die Balkonbrüstung legte (ich kann die Amseldamen nicht wirklich auseinander halten, aber wenn eine auf der Lehne des innersten Balkonstuhls sitzt und fragend ins Wohnzimmer schaut, frisst sie immer begeistert die Rosinen, die ich auslege – gerne schon die erste Rosine, bevor ich die letzte hingelegt habe), sah ich ein dunkelbraunes Eichhörnchen auf dem Geräteschuppen des Nachbargrundstücks herumlaufen.

Abstimmung des Tagesablaufs mit Herrn Kaltmamsell: Ich hatte beschlossen, keinen aushäusigen Sport zu treiben, wir entschieden uns auch gegen eine kleine Wandertour (Wetter war vormittags eh kalt und trüb), heute Häuslichkeiten.

Nach einer Katzenwäsche (Zähneputzen, Gesicht und Achseln entschweißen), zog ich hässliche Sportkleidung an (die, mit der ich nicht im Sportstudio auftauchen möchte) und strampelte 30 Minuten auf dem Crosstrainer. Danach 35 Minuten Krafttraining im Wohnzimmer vor dem Fernseher, ich probierte ein neues Programm bei Fitness Blender. Es brachte mich ganz schön ins Schnaufen und Schwitzen: Während mir bei manchen Fitness Blender-Programmen inzwischen 3-Kilo-Hanteln lieber wären, waren hier die 2 Kilo völlig ausreichend. Statt Dehnen rollte ich danach eine Runde auf der Blackroll (erwünschtes Weihnachtsgeschenk meines Bruders) – aua!

Duschen, die Haare wusch ich mir wie immer ca. einmal die Woche mit meinem teuren Lilashampoo vom Friseur, das ein Gilben meiner weißen Haare verhindern soll (und lila Verheerungen auf dem Duschvorhang anrichtet). Cremen, desodorieren, schminken, Haare trockenföhnen, anziehen.
Der Chlorschnupfen vom Freitag war wohl überwunden: Freitagabend hatte Herr Kaltmamsell noch gefragt: “Heute gar kein Chlorschnupfen?”, als meine Nase schlagartig komplett zuschwoll. Acht Stunden nach Kontakt kann das doch keine Überempfindlichkeit aufs Chlor mehr sein, sondern reine Renitenz des Körpers?

Frühstück um halb eins: Bagelsemmel mit Frischkäse und Gorgonzola (am Vortag hatte ich dick Butter und Gorgonzola kombiniert – das war dann selbst mir zu viel Fett auf einen Schlag), Bananenquark. Obwohl ich den Quark gesüßt hatte, schmeckte die noch harte Banane in dem ganzen am süßesten – das gefielt mir nicht, also goss ich noch ordentlich Ahornsirup darüber – und dachte dabei sehr an die wunderbaren Ausführungen von Frau Dr. Chemikerin Brüllen, warum es chemisch gesehen Blödsinn ist, Obst, Apfelkraut oder Trockenfrüchte als Alternativen zu Zucker einzuordnen:
“Sweet talkin woman”.

Erste Runde Korrekturlesen einer kunstgeschichtlichen Hausarbeit.

Ich verließ das Haus zu einem Schaufensterbummel durch die Altstadt. Es war sonnig geworden, aber kühl geblieben.

Mit den Schaufenstern hatte ich Pech: Sehr viele davon wurden gerade (für die Frühjahrsware?) umdekoriert und zeigten keine Produkte. Ich schlenderte die Sendlinger Straße über den Marienplatz bis zum Odeonsplatz, guckte mir bei Nymphenburger Porzellan schlichte Kuchenteller fur 360 Euro das Stück an. (Ein Nymphenburger Service kauft man doch nicht neu – das erbt man doch?) Über Oper und Dallmayr spazierte ich zurück zur Sendlinger Straße, über die Hackenstraße zurück nach Hause.

Dort Basteln an beruflicher Alternative.
Zweite Runde Korrekturlesen, Absenden an Autorin.

Ich öffnete fürs Abendbrot eine Flasche Weißwein (spanischen Verdejo), goss mir gleich mal ein Glas ein. Herr Kaltmamsell hatte den abgegessenen Jamón-Knochen ausgekocht (Brühe für Cocido und andere spanische Eintöpfe), ich fieselte das restliche Fleisch von den Knochen.

Während Herr Kaltmamsell das Nachtmahl zubereitete (Gerstotto mit Karotten, Pastinaken, Tomatensugo – alles aus Ernteanteil, außerdem Waldorfsalat, ebenfalls hauptsächlich aus Ernteanteil), entwickelte ich Pokémon: 1. Durchgehen des Bestands mit Auflisten der zu entwickelnden, 2. Zünden eines Glückseis und Entwickeln, 3. Aufräumen (= zum Professor schicken) der überzähligen Pokémon.

Nachtmahl zu Tagesschau, Internetlesen zum Schweizer Tatort, hier stand ich aber bereits immer wieder auf, um die Wohnung für den Putzmann aufzuräumen und meinen ersten Arbeitstag nach den Ferien vorzubereiten.

Zähneputzen und -seideln, ins Bett gegen dreiviertel zehn. Dort Beißschiene eingeschoben und noch eine halbe Stunde Hare with the Amber Eyes gelesen.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Sonntag, 5. März 2017 – WMDEDGT“

  1. Joël meint:

    Sie können die Verfärbungen im Duschvorhang mit dem lila Shampoo vermeiden, wenn Sie es mit ihrem normalen Shampoo halb und halb mischen. Das schwächt die lila Farbkraft etwas ab und sie können es täglich nehmen, ohne dass Sie wie eine lila Oma aussehen :-).
    Ich mache es auch so.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Das ist aber mal ein wirklich praktischer Tipp, Joël, danke!

  3. Tine Kiki meint:

    Ich kann das Lila Shampoo von Swiss-o-Par sehr empfehlen. Gibt’s z. B. bei Müller, ist vom Preis her absolut ok, Spritzer auf dem Duschvorhang gehen mit Wasser sofort raus… und eine tolle Farbe machts auch… ohne Lila-Stich, einfach weiß…
    Liebe Grüße Tine

  4. Trulla meint:

    Kann es sein, dass Haare unterschiedlich reagieren? Vieles habe ich versucht, auch schon genannte Produkte, bin aber erst mit Schwarzkopf Bonacure colore freeze silver shampoo glücklich geworden. Auch lilafarben, aber leicht überall abzuspülen.
    Und Oma sieht nicht aus wie Oma (jedenfalls nicht die Haare).

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.