Journal Freitag, 25. August 2017 – Spanienurlaub 6, Muxía nach Lires

Samstag, 26. August 2017 um 7:43

Die Auflösungen der spannenden Fragen vom Vorabend: Wir wählten die sportliche Route – und ließen dabei die Umrundung des Cabo Touriñan mit fast 5 Kilometern aus. Das machte ein Tagespensum von 25 Kilometern in achteinhalb Stunden mit drei langen Pausen. Beim genaueren Lesen der Wegbeschreibung war mir schon am Abend der Verdacht gekommen, dass die Autorin nur diesen Abschnitt der Wanderung selbst gegangen war: Alles, wofür sie zu besonderer Vorsicht mahnte, hatten wir schon in den Tagen davor überwunden. Der Weg ist nur ein Trampelpfad und überwachsen? Kennen wir. Die Strecke ist nur mit vereinzelten Symbolen auf Steinen am Boden markiert? Ja, die ganze Zeit schon. Es geht steil rauf und runter? Ähm, also wie auf den ersten drei Abschnitten? Der gestrige Tag erforderte nicht mal alpine Erfahrung (vielleicht ja bei der weggelassenen Cap-Umrundung).

Und nein: Die Wanderschuhe waren morgens ebenso wie andere durchregnete Kleidung alles andere als trocken – außen. Innen waren sie auch nach dem kompletten Regentag nicht nass geworden, gute Wanderschuhe. Ich hoffe, sie halten noch sehr, sehr viel länger als ihre bisherigen 20 Jahre.

Das Wetter war perfekt zum Wandern: Sonnig, windig, nicht zu warm. Ich trug vorsichtshalber dennoch meine lange Hosen und war auf den vielen Dornbusch-überwachsenen Wegen froh drum. Der Tagesabschnitt bot schöne Ausblicke, aber eher ruhigeres Gehen als die Aufregungen der vorherigen Tage.

Nachdem zum (sehr liebevollen) Hotelfrühstück wieder kein anständiger Café angeboten wurde, zogen wir gestiefelt und gespornt los und kehrten erst mal in dieses vertrauenswürdig aussehende Café ein. Nicht nur war in der Einrichtung die Zeit seit 40 bis 50 Jahren stehen geblieben, es gab auch ordentlichen Cortado.

Der erste Strand des Tages war der von Lourido, über dem eine riesige Baustelle empor wuchs.

Zwar habe ich es bereits erlebt, dass es wegen Bauarbeiten einen Wanderweg nicht mehr gab; gestern passierte es mir zum ersten Mal, dass er vor meinen Augen abgerissen wurde: Der Bagger hatte schon etwa 20 Meter weggebaggert, der freundliche Baggerführer ließ uns um sein Gerät herumklettern, um zum Anschluss zu kommen.

Der erste Berg des Tages hieß Cachelmo, der Pfad ging ziemlich pfeilgerade hinauf.

Oben ein Blick zurück nach Muxía.

Und dann genauso pfeilgerade wieder runter.

Aussicht vom nächsten Berg, dem Pedrouzo.

Wegzehrung. Galicien verbinde ich seit meinem letzten Aufenthalt dort vor 35 Jahren mit köstlichen Brombeeren.

Für unsere Mittagspause fanden wir sogar richtige Bänke an einem Mirador. Dort trafen wir auf den einzigen anderen Wanderer am Tag: Fraternisierung mit seinem Labrador, Austausch von Wandererfahrung. Und ich lernte von ihm, dass Surfer auf Spanisch surfistas heißen (kchchchch) – die nämlich sorgen laut ihm dafür, dass immer mehr abgelegene Buchten Infrastruktur bekommen.

Kurz darauf kamen wir an eine solche surfista-Bucht, nämlich den Praia de Nemiña – dort stand ein Restaurant, in dem wir etwas trinken konnten.

Kurz vor unserem Zielort Lires schwenkten wir auf den Jakobsweg ein (bisschen was anderes als unsere Ziegenpfade).

Mit der Unterkunft gab es Verwirrung. Die Wegbeschreibung führte uns zu einer, die keine Reservierung für uns hatte – allerdings bei Erwähnung der organisierenden Agentur gleich wusste, wohin wir eigentlich mussten: Die hätten schon öfter Leute zu ihnen falsch geschickt. Das Hotel, das unsere Reservierung hatte, stand korrekt in der Überblicksliste unserer Unterkünfte.

Das hier ist eine ganz auf Jakobspilger ausgerichtete Herberge, vor uns checkten vier Herrschaften in einen Gemeinschaftssaal ein. Doch es gibt auch superschlichte Hotelzimmer. Abendessen wurde in zwei Räumen serviert: großer Raum mit Neonlicht und langen Tischen fürs Pilgermenü, Speisesaal mit Tischdecken für Hotelgäste (darin ein langer Tisch für eine 20-köpfige spanische Gruppe, die hereinkam, als wir beim Nachtisch waren – also zum Anbruch der eigentlichen spanischen Abendessenszeiten kurz vor zehn). Wir bekamen gemischten Salat (ich) und Suppe (von Herrn Kaltmamsell bestellt in der Hoffnung auf Caldo gallego, in dem aber als dominanter Geschmack der Pflückkohl hätte schwimmen müssen, den wir beim Wandern ständig sehen), dann frittierte Kalamares mit Pommes, alles anständig.

Dummerweise war das WLAN zum Weinen langsam, Handyempfang erratisch. Mal sehen, ob ich den offline geschriebenen Post per Hotspot hochschieben kann.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Freitag, 25. August 2017 – Spanienurlaub 6, Muxía nach Lires“

  1. rum meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  2. Ulla meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  3. Elfe meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.