Journal Samstag, 24. Februar 2018 – Bonn in der Sonne und zum ersten Mal tanzen als Leader
Sonntag, 25. Februar 2018 um 10:23Die Vorhersage hatte für Bonn Sonne und ein paar Plusgrade angekündigt, da es in München zweistellige Minusgrade unter Hochnebel haben sollte, freute ich mich sehr.
Nach angenehmem Ausschlafen verbloggte ich den Vortag und machte mich mit Herr Kaltmamsell an die Rheinpromenade auf (Kreuzen der Bahngleise durch eine Fußgängerunterführung einen guten Kilometer nördlich), um darauf zur Bonner Innenstadt zu gehen.
Ich hatte keine konkreten Anlaufstellen im Kopf, die Museumsmeile, in deren Nähe wir wohnten, berücksichtigte ich gleich gar nicht in meinen Plänen; ich wollte lediglich irgendwo einen guten Frühstückscafé und durch Herumschlendern einen Eindruck von Bonn gewinnen.
Das mit der Sonne klappte hervorragend, aber uns biss ein eisiger Wind.
An der Promenade sahen wir die verfließende Bonner Republik (es sind dann doch noch erstaunlich viele Bundeshauptstadtfunktionen hier angesiedelt) von hinten.
Am Marktplatz mit Markt suchten wir ein altmodisches Café auf, frühstückten passable Torte und Vollautomaten-Cappuccino. Schlendern durch Straßen und Gassen (eine Entdeckung in der Namen-Jesu-Kirche habe ich im Techniktagebuch festgehalten), Bonn machte einen sehr wohnens- und lebenswerten Eindruck und ist möglicherweise die westdeutschste Stadt, die ich je kennengelernt habe.
Gegenüber dem (wegen Renovierung geschlossenen) Münster bekamen wir auch noch einen richtig guten Cappuccino. Beim Schauen aus dem Fenster entdeckte ich einen zweigeschoßigen Haribo-Laden und wunderte mich erst – bis mir einfiel, dass das -bo für Bonn steht und hier die Gummibärchen daheim sind.
In diesem wirklich weitläufigen Haribo-Laden sahen wir uns begeistert um: Hier gab es also die legendären Kilobeutel sortenreiner Gummibärchen! Und natürlich riesige Tüten mit gemischter zweiter Wahl! Leider, leider sind wir aber erwachsen geworden: Bevor wir uns die Träume von Jahrzehnten erfüllen konnten, sahen wir ein, dass ein ganzes Kilo der Lieblingsgummibärchensorte wahrscheinlich 800 Gramm zu viel des Guten war, dass wir in Wirklichkeit die wenigsten Gummisorten genug mochten, um uns über eine wild gemischte Tüte zu freuen, dass wir nicht mit mehreren Kilo Zusatzgepäck heimreisen wollten. Wir kauften also übersichtliche Mengen ein, mit den Kindern der Familie im Hinterkopf.
Weiteres Schlendern über Plätze und Gassen (windgeschützt war es in der Sonne nicht mehr eisig), bis wir unseren Hunger stillen wollten. Fast wären es Hanns-Dieter-Hüsch-Gedächtnis-Muscheln geworden, doch wir entschieden uns dann doch für Hamburger in einer Hamburgerei mit sensationell kompetenter Restaurantleiterin.
Rückweg wieder am Rheinufer entlang, der Wind war nicht minder eisig geworden. Und der Rhein ist hier aber hallo ganz schön riesig breit – ich verlor geradezu das Fluss-Gefühl. Wir sahen sogar ein Containerschiff darauf, allerdings auch zwei Mannschaftsruderbote.
Und hier fand dann die abendliche Riesengeburtstagsfeier statt, mit so vielen herrlichen Begegnungen und Wiederbegegnungen (lauter Menschen aus dem Internet), gutem Essen und Trinken – und meiner ersten Lindy Hop-Stunde. Vernünftigerweise war nicht in Damen und Herren unterteilt, sondern in Follower und Leader, und da ich noch nie den Leader-Part getanzt hatte und es eh mehr Follower gab, stellte ich mich zu den Leadern. Nach jeder kleinen Lehreinheit, nach jedem Üben wurde Partner gewechselt. Das war eine sehr ungewohnte und schöne Erfahrung: Ich genoss, den (meist) Damen als Follower Sicherheit zu geben, wenn sie unsicher waren (konnte mir aber auch vorstellen, dass es überfordern kann, diese Sicherheit geben zu müssen), oder ihnen Raum zu geben, wenn eigentlich sie gerne die Richtung setzten. Ich hatte den Eindruck, dass ich über meine Tanzpartnerinnen und Tanzpartner in der Leader-Rolle mehr lernte denn als Follower.
Vielleicht schaffe ich es nun doch endlich, mit Herrn Kaltmamsell (der ebenfalls Leader tanzte), mal in die 500 Meter von unserer Wohnung entfernte Lindy Hop-Schule zu gehen.
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Mademoiselle Read on erzählt im Deutschlandfunk, wie sexuelle Aufklärung sexuelle Gewalt verhindert, wie sie das in Indien gelernt hat und wie sie das in ihrer Aufklärungsstunde für Flüchtlinge lebt:
“Sexuelle Aufklärung
‘Macht Kokosöl meinen Penis länger?'”
2 Kommentare zu „Journal Samstag, 24. Februar 2018 – Bonn in der Sonne und zum ersten Mal tanzen als Leader“
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25. Februar 2018 um 16:51
In München schien auch die Sonne und trotz eisigem Wind, machten wir einen Spaziergang im Nymphenburger Park ( nach 20 Min. Parkplatz suchen).
25. Februar 2018 um 20:10
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Gerne gelesen
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