Journal Sonntag, 4. Februar 2018 – Isarlauf im Schnee und Phantom Thread
Montag, 5. Februar 2018 um 6:35Aussssgeschlaaaaafennnnn…
Das war schön.
Nach dem Bloggen machte ich mich auf zum Isarlauf, endlich wieder. Es wirbelten kleine Schneeflocken, doch die Luft war nicht frostig. Ich lief zwei Stunden lang, entspannt und nahezu schmerzfrei – Wohltat vor allem für meine Seele, es gab Einiges aus den vergangenen beiden Wochen zu verarbeiten.
Schreck über den vielen Windbruch zwischen Thalkirchen und der Großhesseloher Brücke: So viele gefällte Bäume!
Auf dem Südfriedhof setzten die Krokusse bereits großflächig zum Tanz an.
Am Westermühlbach (pst: der Bach, der sichtbar durchs Glockebachviertel fließt, heißt nicht Glockenbach – Klugscheißermunition, bitte gerne) flächendeckend Winterlinge, mit leicht pikiertem Blick auf den Schnee.
Ich bekam sogar ein bisserl Sonne.
Auf den letzten Metern Semmeln besorgt, daheim gefrühstückt.
Im City-Kino ums Eck Phantom Thread angeschaut. Hm, ein bisschen mehr Geschichte hätte es schon sein dürfen, und so gut Vicky Krieps als Alma besetzt war (weil keine Filmschönheit) und schauspielte: Diese zentrale Figur ist dem Drehbuch praktisch keinen Hintergrund wert. Die interessantere Beziehung ist ohnehin die zwischen der Hauptfigur Reynolds und seiner Schwester Cyril.
Als ich vor ein paar Wochen den ersten Trailer des Films sah, konnte ich schier nicht glauben, dass Uber Method Actor Daniel Day-Lewis ausgerechnet damit seine Laufbahn beenden wollte (andererseits hat er ja auch Last of the Mohicans gemacht, den ich ihm immer noch nicht verzeihe): Die abgenudelte Künstler-und-seine-Muse-Arie? Klar spielt er großartig, kann er ja gar nicht anders – doch tatsächlich hätte mich mehr beeindruckt, wenn er zum Abschied irgendwas ganz Gewöhnliches gespielt hätte, zum Beispiel einen überforderten Familienvater wie George Clooney in The Decendants. Verdacht: Day-Lewis wollte nach Schuhmachen und Metzgern auch noch das Schneiderhandwerk lernen, und Phantom Thread gab ihm den Vorwand dafür.
Schöne orchestrale Musik passend zur Zeit der Handlung von Jonny Greenwood.
Als ich aus dem Kino kam, hatte es nochmal geschneit (und war um halb sechs noch nicht ganz dunkel \o/).
§
Die lange Geschichte einer Drogenkrankheit, erzählt von dem Fotojournalisten, der in den 1990 Obdachlose fotografierte und eine ikonische Aufnahme machte.
“The search for Jackie Wallace”.
A New Orleans football legend reached the pinnacle of the sport.
Then everything came crashing down.
This is the story of his downfall, redemption – and disapperance.
via @ankegroener
§
Hier beschreibt Kathrin Passig am konkreten Beispiel, wie Menschen Computerprobleme lösen, die von kompletten Nullcheckerbunnys wie mir für Expertinnen gehalten werden – weil Dinge nach ihrem Eingreifen funktionieren, die vorher nicht funktionierten.
“Debugging ohne Kapuzenshirt und Ahnung (dafür mit Blasmusikbegleitung)”.
Das deckt sich mit der wiederholten Antwort auf meine lernwillige Frage: “Wie hast du das jetzt gemacht?” Ehrliche Menschen antworten darauf nämlich meist: “Ich habe alle Menüpunkte mal aufgemacht und so lange rumprobiert und rumgeklickt, bis es wieder funktionierte.” (Wobei, wie Anne Schüßler zitiert wird: “Natürlich hilft es, wenn man sich ein bisschen auskennt”.)
§
Was man im Marketing über andere Kulturen lernen kann – zum Beispiel wenn Kampagnen überhaupt nicht funktionieren:
“Aiming at China’s Armpits: When Foreign Brands Misfire”.
via @kscheib
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 4. Februar 2018 – Isarlauf im Schnee und Phantom Thread“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
6. Februar 2018 um 23:46
Wie schön die vielen Krokusse aussehen – auch hier bei Frankfurt/M blühten sie am Wochenende noch ganz fleißig; aber jetzt haben wir Null Grad – da bleibt von der Pracht nicht mehr viel