Journal Freitag, 10. August 2018 – Regen und Schatten

Samstag, 11. August 2018 um 7:47

Die versprochene Abkühlung trat ein, und der nächtliche Regen setzte sich auf meinem Arbeitsweg fort. Doch schon am Vormittag hörte er auf, das war sicher nicht genug fürs ausgedörrte Land. Trotz der frischen Temperaturen hatte ich kein Bedürfnis nach einer Jacke, ich hatte noch genug Hitze getankt.

Wie mittlerweise jedes Jahr um die Zeit zieht mein Gemüt die dunklen Vorhänge zu. Nach der Arbeit ging ich mit Blick auf den Boden durchs Westend und über die Bayerstraße und den Bahnhof zu ein paar Einkäufen zum Hertie und an den Stachus. Ich hätte auf dem Heimweg gerne einen Arm voll Gladiolen bei der Standlerin am Sendlinger Tor geholt, doch sie war gestern nicht da.

Zum Abendessen hatte Herr Kaltmamsell aus Gemüse des Ernteanteils Gazpacho zubereitet. Aus diesem hocharomatischen Gemüse (wie allein schon die dünnwandige grüne Paprika duftete!) wurde die kalte Suppe genau so schlicht köstlich, wie sie gehört. Klar kursieren immer elaboriertere Abwandlungen dieses Klassikers; ich empfehle aber bei Verfügbarkeit wirklich guter Zutaten erst mal diese simple Version.

Als zweiten Gang gab es ein Stück wunderbares Entrecôte, zum Nachtisch hatte Herr Kaltmamsell eine Idee umgesetzt, die ich seit Jahren vor mir her schiebe: Pimm’s Trifle. Den Biskuit mit Pimm’s tränken, als Obst Beeren und Minzblätter verwenden, Erdbeer-Jelly (hatte ich vor Jahren eigens aus England mitgebracht), dann wie gewohnt Custard und Sahne. Schmeckte wirklich ganz ausgezeichnet, ließ sich praktisch nicht fotografieren.

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Deutschland, deine Autoliebe. Der Tenor dieses Artikels soll zwar ein anderer sein, doch mir fiel vor allem auf, dass man sich hierzulande selbst in eigens dafür angelegten autofreien Siedlungen den Autobesitz zu erschleichen versucht.
“Autofreie Siedlungen
Es geht auch ohne”.

Stadtteile ohne Autoverkehr sind noch die große Ausnahme. Denn viele Landes­bauverordnungen schreiben immer noch Stellplätze vor. Aber das ändert sich gerade – ein bisschen.

Wobei es in meinen Augen deutlich näher läge, Häuserblöcke in der Innenstadt Privatauto-frei zu halten als am Stadtrand.

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“Interview mit Simone Menne: ‘Ich mag Macht – ohne ist man ohnmächtig'”.

Die erste weibliche CFO eines Dax-Konzerns spricht über ihre Sympathie für den Chefsessel, die Kunst als Ausgleich und ihre eigene Respektlosigkeit.

Aber bitte immer schön vorsichtig mit Übertragungen auf andere Frauen, denn: Not all women…

Dazu passt ganz wunderbar dieses
“#FührungsFrauenFloskel-Bingo”
der Allbright-Stiftung.

Zum Beispiel:

die Kaltmamsell

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