Journal Freitag, 21. September 2018 – Urlaubsstart in Oldenburg
Samstag, 22. September 2018 um 10:08Warum fühlt sich dieses Datum für mich nur so ominös an? War mal was Bedeutendes an einem 21. September? Das Kalenderblatt gibt nichts her.
21. SEPTEMBER!!!!
Unruhige Morgenstunden, Fertigpacken, mit Rucksack in die Arbeit (schwer Tragen macht mir immer noch keinen Spaß, wer hätte das gedacht – also auch weiterhin keine Backpack-Wandertouren). Dort gelöst, was ich noch lösen konnte.
Kurz nach Mittag traf ich mich mit Herrn Kaltmamsell am Hauptbahnhof, wir stiegen in einen ICE nach Hamburg. Ab Nürnberg war das Großraumabteil erfüllt von deutschen Geschwatze einer Jungmännergruppe auf dem Weg zur Reeperbahn mit viel Bierflaschenklonken und vom türkisch-deutschen Geschwatze einer Gruppe junger Frauen anscheinend ebenfalls auf dem Weg zum Feiern – das war schön.
Beim Umsteigen in Hannover hatten wir dann unerwartet viel Zeit, der Anschlusszug kam ordentlich verspätet. Wir fingen ein bisschen Pokémon und sammelten Pokémon-Geschenke.
In Oldenburg hatte es gerade aufgehört zu regnen, wir lockerten die Glieder beim Spaziergang zu unseren Gastgeberinnen. Dort köstliches Abendessen in Form von Muscheln auf normannische Art, feinem Weißwein und Heimkommen in Gespräche.
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In diesem Artikel geht es eigentlich um etwas ganz anderes, aber dieser Passus spricht mir auch dem Herzen:
My biggest fear had always been that I wind up somehow being conscious for eternity. Like that I die, wind up in heaven or hell or wherever and I remain “me” and just never shut off and have to endure being conscious and aware
Der Autor änderte das durch Fortpflanzung, ist vielleicht den meisten, die so fühlen, ein bisschen zu riskant.
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Aus Anlass ihres Todes ein schönes Interview mit Inge Feltrinelli aus dem Jahr 2012:
“‘Was zählt, ist, dass du den entscheidenen Moment erwischst’
Die Fotografin und Buchverlegerin Inge Feltrinelli im Gespräch über ihr bewegtes Leben.”
via @miriam_vollmer
Ob dein Bild gestochen scharf ist, ist nicht so wichtig. Was zählt, ist, dass du beim Auslösen den entscheidenden Moment erwischst.
Dieser Eingangssatz zusätzlich zum Zitat von Henri Cartier-Bressonist wichtig. Jetzt traue ich mich doch, Abzüge von einem meiner eigenen Lieblingsbilder zu machen.
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“Everything you know about obesity is wrong”.
via @journelle
For 60 years, doctors and researchers have known two things that could have improved, or even saved, millions of lives. The first is that diets do not work. Not just paleo or Atkins or Weight Watchers or Goop, but all diets. Since 1959, research has shown that 95 to 98 percent of attempts to lose weight fail and that two-thirds of dieters gain back more than they lost. The reasons are biological and irreversible. As early as 1969, research showed that losing just 3 percent of your body weight resulted in a 17 percent slowdown in your metabolism—a body-wide starvation response that blasts you with hunger hormones and drops your internal temperature until you rise back to your highest weight. Keeping weight off means fighting your body’s energy-regulation system and battling hunger all day, every day, for the rest of your life.
The second big lesson the medical establishment has learned and rejected over and over again is that weight and health are not perfect synonyms. Yes, nearly every population-level study finds that fat people have worse cardiovascular health than thin people. But individuals are not averages: Studies have found that anywhere from one-third to three-quarters of people classified as obese are metabolically healthy. They show no signs of elevated blood pressure, insulin resistance or high cholesterol. Meanwhile, about a quarter of non-overweight people are what epidemiologists call “the lean unhealthy.” A 2016 study that followed participants for an average of 19 years found that unfit skinny people were twice as likely to get diabetes as fit fat people. Habits, no matter your size, are what really matter.
Wissen Sie was? Manchmal fürchte ich, ich gestehe mir nicht das Recht zu, glücklich und froh zu sein. Ich verdiene es nicht, weil ich ja nicht dünn bin.
Zum Glück schaffe ich es aber jedesmal rechtzeitig, mich bei dieser Furcht lächerlich zu finden, so bescheuert kann eine halbwegs intelligente Frau wie ich ja wohl nicht sein.
(Sicher nur Zeichen meines narzistischen Selbstmitleids.)
8 Kommentare zu „Journal Freitag, 21. September 2018 – Urlaubsstart in Oldenburg“
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22. September 2018 um 18:01
Zur gefälligen Lektüre:
https://www.taz.de/Oktoberfest-startet/!5537210/
H. geht schon seit 20 Jahren nicht mehr hin; damals allerdings mit Freund zum Mittagessen in die halbleere/-volle Ochsenbraterei.
22. September 2018 um 18:07
Danke für den Huffington Artikel von journelle. Hatte ich doch glatt übersehen.
22. September 2018 um 20:48
Sehr verehrte Frau Kaltmamsell, das Photo ist großartig und hatte mir schon bei Ihrer Erstveröffentlichung ausnehmend gut gefallen und mich zum Schmunzeln gebracht.
Und ja, Sie haben das Recht, glücklich und froh zu sein! Aber das wissen Sie ja selbst. Und ich freue mich täglich auf und über Ihr Schreiben und bin dankbar über die vielen Anregungen und klugen Gedanken von Ihnen. Herzliche Grüße!
22. September 2018 um 22:59
Was Elbe sagt.
23. September 2018 um 3:19
Tja, wir können uns halt selbst auch nur selten davon freimachen, einfach mal entspannt außerhalb der gesellschaftlich akzeptierten Normgewichtigkeit gesund zu leben.
23. September 2018 um 5:57
Sagen wir es mal so: Ich war nie wirklich richtig dick und auch damals war ich “pumperlgesund”. Jetzt bin ich wirklich schlank – und keinen Cent glücklicher als zuvor. Für die Abnahme werde ich bewundert und man bekommt in 36 einfach mehr Klamotten als in 46.
Aber richtig toll ist, dass ich nun mal eben 25km laufen kann – und das zwei mal am Wochenende.
Aber da wäre ja noch die Lebensqualiät, die ab einem gewissen Gewicht sinkt: Man mag zwar eigentlich gesund sein, aber die Knie schmerzen unter der Belastung oder man klemmt in Stühlen fest. An dieser Stelle darf man sich dann überlegen, welchen Weg man einschlagen möchte.
Übrigens habe ich mich dazu entschlossen, endlich auch mal wieder nach Oldenburg in Oldenburg zu fahren, um dort ein paar Tage zu urlauben. \o/
23. September 2018 um 7:19
Was bei Arztgesprächen zum Thema Körpergewicht sehr ärgerlich ist: Dass man als Lügner behandelt wird. “Sie müssen sich mehr bewegen.” – “Aber ich gehe dreimal die Woche ins Fitness-Studio und gehe täglich mindestens 5 km zu Fuß.” – “Dann stellen Sie mal die Ernährung um. Hören Sie mit den Süßigkeiten auf…” – “Ess ich nicht., Schmeckt mir nicht.” – “Dann lassen Sie eben das fette Zeugs sein.” – “Ess ich auch nicht…” Und dann kommt dieser Blick, der überdeutlich sagt: “Ich glaub dir kein Wort.”
23. September 2018 um 12:04
Willkommen im schönen Oldenburg. Heute ist das Wetter ja leider nicht so dolle. Ich hoffe, Sie genießen Ihren Aufenthalt trotzdem.
Viele Grüße von einer – hier sonst nur mitlesenden- Oldenburgerin. :)