Journal Montag, 3. September 2018 – Berlin: Pasternak und Tierpark
Dienstag, 4. September 2018 um 8:00Vom integrierten Hotelfrühstück nahmen wir gestern nur den ausgezeichneten Cappuccino: Herr Kaltmamsell wollte gerne im Pasternak frühstücken, von dem ich ihm oft genug vorgeschwärmt hatte (beim Bewegen durch die Stadt merke ich durchaus, dass ich viel öfter in Berlin bin als er).
Mein Lieblingsfrühstück heißt jetzt “vegetarisches Frühstück”, sah anders aus als gewohnt, schmeckte aber auch diesmal ausgezeichnet. Bei warmem Wetter saßen wir draußen – und zahlten dafür den Preis: Sobald die Teller serviert wurden, kamen Wespen, geschätzt zwei Dutzend. Wir stellten die Beerensoße zu den Syrniki auf den unbesetzten Nebentisch, das beschäftigte aber nur ein Drittel unserer Besucherinnen. Nun habe ich eigentlich kein Problem mit Wespen, verhalte mich ruhig und lasse sie machen. Dennoch war es unentspannt, jeden Bissen ruhig auf Wespen prüfen zu müssen, die Lippen immer nur so kurz wie möglich zu öffnen, Wespen auch mal von Brille und Haar zu pflücken, um sie herum zu gabeln und zu schneiden.
Mittags öffnete ein Bekleidungsgeschäft, in dessen Schaufenster Herr Kaltmamsell einige Stücke gesehen hatte, die ihm gefielen: Fein und ripp. Ich begleitete ihn dorthin; der Herr kleidete sich von Kopf bis Fuß ein (Hemd, 80 Jahre alte Hose aus schwedischen Staatsbeständen, Hosenträger, Weste, Mütze, Schnürstiefel) und machte den Inhaber, der gerade erst seine Arbeitswoche begonnen hatte, ziemlich froh – er schenkte uns Handtücher und Kohleseife dazu.
Herr Kaltmamsell wollte in den Tierpark Friedrichsfelde, dorthin fuhren wir nach Deponieren der Einkäufe im Hotelzimmer. Zusammen waren wir dort zum ersten Mal 2012 gewesen, ich ein weiteres Mal verganges Jahr.
Gestern war ein richtiger Hochsommertag, wir suchten immer wieder den Schatten als Schutz vor Sonne und Hitze.
Auch diesmal lernte ich ein faszinierendes Tier neu kennen: Die Giraffengazelle. Netterweise verhielt sie sich gerade sehr giraffig.
Für einen Montag war der Tierpark diesmal recht gut besucht. In der Weitläufigkeit der Parkanlage meine Herr Kaltmamsell allerdings irgendwann, das sei ja dann doch eher ein Spaziergang denn ein Parkbesuch. Ich tat das ultimative Touristending: Eine Berliner Weiße im Terrassencafé. Grün. Und sie schmeckte mir auch noch.
Dazwischen trafen Fotos der Verwandtschaft ein: Die Familie aus USA machten gestern eine Spreefahrt und vergnügte sich mit der Berliner Familie.
Abends Verabredung mit einer Berliner Freundin: Sie lud uns zu Osmans Töchter ein. Wir saßen in warmer Nachtluft, aßen ganz ausgezeichnete Vorspeisen, tranken Riesling. Die spätere Nacht kühlte zum Glück ordentlich ab.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Montag, 3. September 2018 – Berlin: Pasternak und Tierpark“
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4. September 2018 um 9:24
Da seien Sie mal froh, in Berlin den “Noch-Sommer” zu genießen, hier ist es grau und häßlich und seit heute Nacht schüttet es wie aus Kübeln …. Und Osmans Töchter muss ich mir merken, das sieht fantastisch aus!
4. September 2018 um 10:43
Das “fein und ripp” ist ja mal eine spannende Adresse. Ich frage mich gerade, was die Herren machen, wenn die Altbestände aufgebraucht sind. Aber vermutlich dauert das noch so lange, wie der Trend des Upcyclings anhält. In jedem Fall vorgemerkt für einen Berlinbesuch. Danke für den Tipp!
4. September 2018 um 19:46
Jedenfalls danke für die prima (neuen) Berlintipps.