Journal Dienstag, 30. Oktober 2018 – Zeit der Granatäpfel und Datteln

Mittwoch, 31. Oktober 2018 um 6:42

Auf dem Weg in die Arbeit (in Dämmerung) stellte ich fest: Der neue Janker ist wärmer als der alte – was so ein bisschen Futter ausmacht.

Der Muskelkater verlagerte sich ganz ins linke Bein und Gesäß, dafür wurde das rechte katerfrei.

Auf dem Heimweg (im Dunkeln) umfangreiche Obsteinkäufe beim Verdi, es ist wieder Zeit der Granatäpfel und Datteln. Zu seiner großen Bestürzung stellte Herr Kaltmamsell beim Abendessenkochen fest, dass er den Milchbestand im Haus so weit hatte absinken lassen, dass nicht genug für den Milchkaffee am Mittwochmorgen da war. Ich ging nochmal kurz raus, um dem abzuhelfen (Priviliegien des Innenstadtlebens), doch der arme Mann blieb erschüttert.

Früh ins Bett, um im Galbraith-Krimi The Silkworm weiterzulesen.

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Schwanzvergleich gibt’s auch in Königinnenhäusern: DIADEME!
Das niederländische Königspaar war bei den britischen Königs zu Besuch, und es gab ein Galadinner. Wahrscheinlich waren auch Männer geladen, aber auf die hat eh keiner geschaut, weil DIADEME! Eines waffenscheinpflichtiger als das andere. Die Fugly-Damen zeigen eine schöne Zusammenstellung und verlinken im Eingangstext alle einschlägigen Quellen zum Hintergrund der Riesenviecher auf den hochadligen Frisuren:
“Maxima Gives Us The Giant Tiara We’ve Longed to See”.
(Ich stelle mir vor, wie die Damens hinter den Kulissen mit den Herren um die Wette bämseln um herauszufinden, ob Orden oder Juwelen lauter klimpern.)

die Kaltmamsell

16 Kommentare zu „Journal Dienstag, 30. Oktober 2018 – Zeit der Granatäpfel und Datteln“

  1. Wiesel meint:

    Demnächst muss ich bei Ihrem Blog die Untertitel dazu schalten. Zum Glück wurde heute erklärt, was ein “Janker” ist. Aber was, um Himmels Willen, ist “bämseln”.

  2. Nina meint:

    Na also, bemühen Sie doch mal Ihre Fantasie!

  3. Nina meint:

    Der Janker ist wundervoll. Mir ist dabei eingefallen, dass ich noch einen solchen irgendwo im Kammerl eingemottet habe. Einen wunderschönen hellblauen mit silbernen Knöpfen, auf denen die Bavaria abgebildet ist. Vor über zwanzig Jahren von meiner Mutter vermacht bekommen und sehr warm. Da man hier im Preußischen dieses Kleidungsstück eher nicht trägt, hab ich ihn irgendwann aus Angepasstheit weggepackt. Aber eigentlich ist er genau das richtige für greißliges Herbstwetter. Ich muss ihn mal wieder hervorholen.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Dann warten Sie erst mal ab, Wiesel, bis ich von meiner spanischen Kotze erzähle. (Lässt sich alles googlen.)

  5. Trulla meint:

    Ja, die Statussymbole – sie wiegen schwer, wenn so viele Klunker auf einmal von einer einzigen Frau getragen werden müssen! Im Falle der armen kleinen Queen kann man auf die Idee kommen, sie sei nicht allein von der Last der Pflichten oder des Alters gebeugt. Und schön ist doch was anderes, oder?
    Dieses Vorzeigen wollen/müssen zieht sich allerdings durch alle Gesellschaftsschichten und in etlichen Kulturen müssen Frauen dafür herhalten zu zeigen, was Mann kann. Aber auch die Herren der Schöpfung demonstrieren gern per Auto, Uhren usw. ihren “Wert“.
    Mich hat als längst Erwachsene und Mutter mal ein Mann gefragt, ob ich nicht auch gern eine Prinzessin gewesen wäre. Vor lauter Schreck, wieso ich auf ihn einen solchen absurden Eindruck machen konnte, war ich sprachlos. Was bei mir an sich eher selten vorkommt.

  6. lihabiboun meint:

    Ha ha ha, ja ja – die Kotze. Hatte ich auch als Kind, gold mit schwarzem Samt eingefasst. Klasse schaun Sie aus verehrte Kaltmamsell, sehr erwachsen.

  7. Angela meint:

    Danke, dass Sie doch noch den Janker zeigen. Ich war ja sowas von neugierig :))) Ist er braun mit schwarzem Rand?

  8. die Kaltmamsell meint:

    Er ist grau in grau, Angela, vielleicht erwische ich ihn nochmal in besserem Licht

  9. Elisabeth meint:

    Respekt, Frau Kaltmamsell: ich hätte auch nicht gedacht, dass man ein Trachtenstück (so hatte ich den Janker jedenfalls mental abgespeichert) so elegant tragen kann. Wieder eines Besseren belehrt!

  10. Ruth P meint:

    Ich hatte auch einen Janker, vom Vater (Vadder) geerbt, in erbsensuppengruen, habe ihm aber meinem Sohn gegeben, der gern mit Hueten unterwegs ist, und den Janker (ohne Futter) gern anzieht. Uebrigens starb mein Vater vor ueber 23 Jahren, der gute Janker sieht noch wie neu aus….

  11. allegra meint:

    Ich kann Herrn Kaltmamsells Erschütterung verstehen. So dumme, unwichtige Kleinigkeiten gehen mir auch total nah. Egal wie leicht sie zu beheben sind.

    Der Janker ist toll. Könnte mir auch gefallen.

  12. moni-fr meint:

    Guten Tag Frau Kaltmamsell,
    fesch sehen Sie aus mit dem Janker!
    Ich hätte auch gerne einen, aber in Freiburg nicht zu kriegen.
    Verraten Sie mir, wo Sie ihn gekauft haben? dann kann ich bei meinem nächsten München-Besuch dort mein Glück versuchen. DANKE!!!
    Grüßle
    Monika

  13. die Kaltmamsell meint:

    Gerne, moni-fr, den habe ich in der Lindwurmstraße beim Peteranderl gefunden.

  14. Hauptschulblues meint:

    Janker und auch Lederhosen sind (im ursprünglichen Sinne) keine Trachtenkleidung, sondern Kleidungsstücke. H. trägt sehr viel Lederhose, kurze und Kniebund, und wird so oft auf das Volkstümelnde festgelegt, dass er ab und an unbeherrscht reagiert.
    @Kaltmamsell: Prima.

  15. Distler Kerstin meint:

    Falls Sie weitergehenden Informationsbedarf zu königlichen Juwelen haben, kann ich den Blog From Her Majesties Jewel Vault sehr empfehlen. Extrem kundig wird jeder Auftritt in punkto Behang analysiert und kommentiert. Es tun sich neue Wissenswelten auf. Ergänzend dazu der Schwesterblog The Royal Order of Sartorial Splendour.

  16. die Kaltmamsell meint:

    Genau die sind im Eingangstext der Fugly-Damen verlinkt, Distler Kerstin.

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