Archiv für November 2018

Journal Freitag, 16. November 2018 – Es wird kälter

Samstag, 17. November 2018

Ein weiterer Tag ohne Frühsport. Dunstiger Fußmarsch in die Arbeit.

Nach Feierabend waren die Temperaturen merklich niedriger geworden, ich hätte Mütze und Handschuhe gut vertragen. Ein paar Einkäufe beim Edeka (Zucker, Puderzucker), damit ich am Samstag auch wirklich die erste Runde Stollen, nämmlich die für die italienische Verwandtschaft, backen konnte.

Herr Kaltmamsell hatte schon vor Tagen angekündigt, dass er Rinderzunge zubereiten wollte, und zwar in der klassischen Servierform meiner Familie: mit Lauchsoße und Kartoffelpüree. Um die Kartoffeln und den Lauch aus unserem Ernteanteil aufzubrauchen. Meine Mutter kauft dafür immer eine gepökelte und geräucherte Zunge – die selten zu finden ist, selbst meine Mutter kauft sie einfach immer, wenn sie eine sieht und friert sie ein. Herr Kaltmamsell bekam bei unseren Nachbarschaftsmetzger Schlagbauer auf dem Viktualienmarkt nur eine gepökelte. Aber auch die gelang ihm ganz ausgezeichnet: mild und superzart.

Bevor wir ins Fresskoma fielen (ich hatte auch noch zum Nachtisch Apple Crumble aus Schwägerinnenäpfeln gebacken), holten wir die Pflanzenkübel vom Balkon: Für die nächsten Tage ist dann doch der erste Bodenfrost angesagt, und sowohl Herr Kaltmamsell als auch ich werden auf Dienstreisen sein.

1000 Fragen 401-420

Freitag, 16. November 2018

401. Was isst du am liebsten, wenn du frustriert bist?
Egal. Wenn’s mir schlecht geht, habe ich keinen Appetit. Allerdings kann gutes Essen meine Laune heben.

402. Hast du mal etwas Übernatürliches oder Unerklärliches erlebt?
Als übernatürlich habe ich noch kein Erlebnis eingeordnet.
Aber Unerklärliches erlebe ich ständig, die Highlights der vergangenen zwei Jahre waren: Brexit-Votum, Trump-Wahl.

403. Welche Herausforderung musst du noch bestehen?
Geschätzte 30 bis 40 Jahre.

404. Wer hat dich in deinem Leben am meisten beeinflusst?
Mittlerweile vermutlich Herr Kaltmamsell.

405. Was ist kleines Glück für dich?
Gutes Essen, guter Wein.

406. Tust du manchmal etwas aus Mitleid?
Ja.

407. Wann hast du zuletzt einen Abend lang nur gespielt?
Die letzte Pokernacht liegt etwa 18 Jahre zurück.

408. Bist du gut in deinem Beruf?
Teilweise. In nicht-beruflichen Dingen bin ich besser.

409. Wen bewunderst du?
Alle Feministinnen, die sich wieder und wieder denselben frauenverachtenden Argumenten stellen und nicht aufgeben.

410. Hast du eine gute Gewohnheit, die du jedem empfehlen würdest?
Täglich Zahnseide verwenden.

411. Was überspringst du in der Zeitung?
Den Sportteil.

412. Was machst du, wenn du graue Haare bekommst?
Was ich mit 18 getan habe, als ich die ersten grauen Haare bekam? Mich gefreut, weil ich das ungeheuer cool fand.

413. Was war auf deinem letzten Instagram-Foto zu sehen?
Das gestrige Abendessen: Salat aus Radicchio und Spinatblättern mit einem wachsweichen Ei.

414. Stehst du lieber im Vordergrund oder im Hintergrund?
Lieber ist mir der Hintergrund. Allerdings landete ich von klein auf automatisch eher im Vordergrund, und da ich nicht darunter litt, fühlte ich mich verpflichtet, ihn auch angemessen zu bespielen. Seit einigen Jahren arbeite ich gegen diesen Automatismus aktiv an.

415. Wie oft lackierst du dir die Nägel?
Fingernägel etwa wöchentlich (farblos, lediglich zum Verhindern des Blätterns), Zehennägel alle zwei bis drei Wochen.

416. Bei welchen Nachrichten hörst du weg?
Bei effektheischenden.

417. Bei welcher TV-Sendung würdest du gern mitwirken?
Ich hatte noch nie den Wunsch, fürs Fernsehen zu arbeiten. Aber wenn ich müsste: In der Redaktion der Tagesschau.

418. Womit belegst du dein Brot am liebsten?
Butter.

419. Was ist deine größte Schwäche?
Faulheit und Disziplinmangel.

420. Wie kumpelhaft bist du?
Wenig.

Quelle: Flow-Magazin.

Zu den Fragen 381-400.
Zu den Fragen 421-440.

Journal Donnerstag, 15. November 2018 – Nebel und ein Abschied im Kartoffelkombinat

Freitag, 16. November 2018

Wieder ein Abendtermin – ich werde doch nicht am End’ ein Privatleben außerhalb des Internets bekommen? Das ist fei anstrengend!

Das mit dem Morgensport ließ ich auch gestern sein: Wenn ich mich derart nicht danach fühle und ohnehin den ganzen Tag so erschöpft bin, müssen meine Fußmärsche in und von der Arbeit als Bewegung reichen (mit denen ich laut Tracker ja täglich auf mindestens neun gegangene Kilometer komme).

Gestern war es mal richtig neblig, morgens auch auf dem Boden, den ganzen Tag als Hochnebel. Es gab viel Arbeit und wieder Besprechungen, ich musste Vorbereitungen für die Geschäftsreise nach Bremen abschließen, die ich am Sonntag antrete.

Nach der Arbeit nahm ich eine U-Bahn zur Hochschule für Fernsehen und Film HFF: Ich war mit einer Filmerin verabredet, weil ich vor Monaten eine Idee hatte, die ich nicht selbst umsetzen kann. Von der HFF bin ich immer noch so star struck, dass ich allein schon eine Unterredung in ihrem Foyer endscool finde.

Daheim wartete frischer Ernteanteil auf mich: Abendessen war Radicchio mit ein paar Spinatresterln der Woche und einem Ei – köstlich. (Mag Herr Kaltmamsell mittlerweile ein deutlich besserer Koch sein als ich: Ich kann zumindest Salat.)

§

Wir im Kartoffelkombinat haben es schon vergangene Woche erfahren, jetzt ist es offiziell: Gründer und Vorstand Daniel Überall gibt sein Vorstandsamt auf. Er möchte Zeit für Privatleben und Familie haben. Klar habe ich in den vergangenen Jahren gesehen, wie komplett er sich in das Amt und viele weitere ehrenamtliche Aktion gehauen hat, unter anderem für Flüchtlinge. Und ich machte mir immer Sorgen, dass das zu viel sein könnte. Jetzt müssen wir leider ganz auf seine Umsicht und Wärme, seine Hingabe, seine Tiefe und Ernsthaftigkeit, seinen Langmut und Witz als Vorstand verzichten.

Vielleicht mögen Sie anschauen, wie er seinen Wunsch nach einer anderen Landwirtschaft begründet, in einem TEDx Talk.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/lfgyteVqXUk

Und wir, das Kartoffelkombinat, brauchen ab Mai 2019 einen neuen hauptamtlichen Vorstand mit Ahnung von Landwirtschaft und Betriebswirtschaft und Begeisterung für die Genossenschaftsidee. Hier geht’s zur Stellenausschreibung.

Journal Mittwoch, 14. November 2018 – Auf dem Weg zu Cary Grant

Donnerstag, 15. November 2018

Beim nächtlichen Klogang (draußen wieder Amselgezeter) den Wecker dann doch vorgestellt und Sportpläne gestrichen. Ich war nicht gut eingeschlafen, weil mir unerklärlicherweise saukalt gewesen war (Zusatzdecke, Socken).

Nach vier Monaten wieder quer über die Theresienwiese in die Arbeit gegangen.

Der Fahrradweg (nicht auf dem Bild) scheint auf die Straße verlegt worden zu sein.

Halbwegs pünktlicher Feierabend, weil ich einen Friseurtermin hatte – endlich: Für den Frisurenwunsch, den ich beim letzten Mal geäußert hatte, brauchte Herr Haarschneider Material, und das musste ich erst mal wachsen lassen.

Diesmal konnte ich ihm recht konkret sagen, was ich haben wollte: Den Haarschnitt von Cary Grant. Wir waren uns einig, dass den Weg dorthin zahlreiche Hindernisse verstellen: Ich habe mehr Haare, keine Geheimratsecken, nicht den vom Experten anhand von Fotos diagnostizierten Wirbel, der bei Herrn Grant diese leichte Tolle hervorruft, und ich sehe überhaupt nicht aus wie Cary Grant. Unter anderem. Vor diesem Hintergrund bin ich mit dem Ergebnis ausgesprochen zufrieden.

„Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant.“
Cary Grant

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Maximilian Buddenbohm denkt darüber nach, wie stark Werke der Weltliteratur von fundamentalen Erziehungsfehlern leben.
Im Sausetunnel”.

Von welchen Fehlern leben wohl die Werke, die heute geschrieben werden und dereinst als Meilensteine in die Literaturgeschichte eingehen? Umweltidiotie? Schiere Bosheit?

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Der kluge Fintan O’Toole hält für die Irish Times kurz inne und betrachtet den Brexit-Wahnsinn aus einer zukünftigen Perspektive:
“Historians will not believe sheer ignorance of Brexit supporters”.

via @vilsrip

Historians generally have to assume that people in power have a basic grasp of what they are doing, that their actions are intentional. They may use deception as a tactic and they may be deluded in what they think they can achieve. But they must, at least at the beginning, have some grasp on reality – otherwise they would not have achieved power. Yet, for the poor historians trying to make sense of Brexit, this assumption will be mistaken.

Angesichts eines US-Präsidenten Trump, der bei einem Treffen anlässlich des Gedenkens zum Ende des Ersten Weltkriegs die Staatschefs der baltischen Länder für den Jugoslawienkrieg verantwortlich machte, weil er das Baltikum für den Balkan hielt – frage ich mich allerdings, ob das nicht zum Muster wird.

Andererseits: Vielleicht war die beschriebene assumption schon immer falsch? Und es wurde halt nie festgehalten, dass eine Königin, ein US-Präsident oder anderer Staatschef etwas aus schierer Ignoranz verbaute?

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Stan Lee ist gestorben, und eine riesige Welle der Anteilnahme, Trauer und Erinnerung strömte. Mit 95 zu sterben und statt “der hat noch gelebt?” ein internationales “Ohhh…” auszulösen, muss man als Künstler erst mal schaffen. (Na gut, eine halbwegs stabile Gesundheit hilft vermutlich.) Und jetzt gibt es so viele schöne Nachrufe zu lesen.

All die gezeichneten Tributes:
“Artists’ Tributes To Late Comic Book Legend Stan Lee”.

Persönliche Erinnerungen von Angestellten:
“My Moments with Stan”.

Die Süddeutsche widmet die ganze Eins des gestrigen Feuilletons dem Nachruf (€):
“Der Pate”.

In der Welt erwähnt Holger Kreitling auch den wunderbaren Roman von Michael Chabon, The Amazing Adventures of Kavalier & Clay, der Stan Lees Leben (sehr frei) fiktionalisierte:
“Whaam. Gabuumm. Thwip. Und ein letztes Excelsior!”

Journal Dienstag, 13. November 2018 – Weihnachtsgeschenkrecherche

Mittwoch, 14. November 2018

Morgens die über Nacht programmierte Waschmaschinenladung aufgehängt.

Mit dem Fahrrad in die Arbeit, es ist weiterhin mild. Entdeckt, dass die Theresienwiese endich von Zäunen befreit ist, ich kann wieder quer drüber in die Arbeit gehen und jeden Morgen die Bavaria grüßen.

Arbeitstag mit vielen Besprechungen, aber auch einem seltenen Ausblick.

Nach Feierabend radelte ich in leichtem Regen nach Untergiesing zu einem Feierabendbierchen mit einem Freund, mit dem ich eine Weihnachtsgeschenkidee besprach – sieht so aus, als würde das funktionieren, das freut mich ungemein.

Zu Hause erwartete mich Herr Kaltmamsell mit überbackenem Fenchel (letzter Ernteanteil) und Käse.

Sehr über anderer Leut’ Selfie-Versuche gelacht, gleich mal selbst probiert (Mittwochabend gibt’s Friseur).

§

Katia Kelm, eine der wenigen bildenden Künstlerinnen, die auch gerne über ihre Kunst schreiben, hat nach Langem wieder Radierungen gemacht und bloggt, wie das bei ihr geht (meine Güte, ist das aufwändig und komliziert) (und ich lernte das Wort “Auflagenkunst”).
“wie ich radiere”.

Journal Montag, 12. November 2018 – Bonbonschwein

Dienstag, 13. November 2018

Seit Tagen höre ich Amselkrawall, auch schon morgens um 4 Uhr. Beim ersten Mal dachte ich noch an Greifvogelbesuch, denn dieses Amselgezeter kannte ich nur als Warnlaut. Am zweiten Frühestmorgen spekulierte ich eher über Katzenbesuch. Doch gestern beim Aufenthalt in Ingolstadt hörte ich auch nachmittags Amselalarm – als praktisch einzige Vogelrufe. Was ist denn da los?

Ruhiges, mildes, meist sonniges Wetter, ganz und gar nicht novembrig.

Es wurde ein langer Arbeitstag.

Auf dem Heimweg warf ich einen vielleicht schicksalhaften Brief bei der Hausverwaltung ein (nur ein paar Häuser von der Arbeit entfernt) und kaufte ein wenig Brotzeit für Dienstag und Mittwoch ein (Paprika, Gurken).

Kürzlich hatte ich Herrn Kaltmamsell den Link zu diesem Candy Pork geschickt, gestern setzte er das Rezept um. Ich machte uns aus Restsahne Cocktails zur letzten Kochphase: Brandy Alexander.

Das süß-scharfe Schwein (frische Chilis aus Ernteanteil) schmeckte ausgezeichnet. Herr Kaltmamsell servierte es mit peruanischem Riesenmais (maiz mote), den er unbedingt mal ausprobieren wollte – auch der schmeckte großartig.

§

Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, der alles änderte. Große Bögen kann man spannen zu Gesellschaft, Kultur, Kunst – und doch besteht Geschicht ja aus einzelnen Menschen. Zum Beispiel aus Crocos Großvater.
“Hundert Jahre”.

§

100 Jahre Frauenwahlrecht. Es fällt mir schwer, das zu feiern, weil

Aber es ist großartig, dass jetzt so viel über die Frauen berichtet wird, die das ermöglichten, zum Beispiel über eben diese Marie Juchacz:
“Die Uroma der Demokratie”.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war noch viel zu tun: Interview mit der CDU-Politikerin Roswitha Verhülsdonk, 91, über Heiner Geißlers Taschentücher, Helmut Kohls Parteitagsglocke und den Gatten von Marianne Strauß.
“‘Was wollen denn die Mädchen hier im Bauausschuss?'”

Was wollten Sie denn im Bauausschuss?

Zum Beispiel dagegen angehen, dass im sozialen Wohnungsbau maximal 80 Quadratmeter gebaut wurden, nur weil der Bund nicht mehr bezuschusste. Eine Familie mit drei, vier Kindern auf so engem Raum? Nach dem Krieg musste man zusammenrücken, aber jetzt waren wir auf dem Weg in die 70er! Da wollten wir Schwung hineinbringen.

Wie haben Sie sich Gehör verschafft?

Wir trugen unsere Themen vor und stellten Anträge. Die Männer zweifelten. Wir haben gesagt: Dann redet mal zuhause mit euren Frauen darüber, ob das vernünftig ist oder nicht. Und die Ehefrauen haben natürlich gesagt, ja, die Forderung ist richtig. Wir hatten unsere eigenen Wege, die Programmatik der Partei mit unseren Themen anzureichern. Zum Beispiel habe ich mehrfach Marianne Strauß angerufen, wenn wir ihrem Mann etwas beibringen wollten, das er nicht einsehen wollte. Ich kannte sie gut, weil ihre Schwester in Bacharach am Rhein Bürgermeisterin war.

(…)

Franz Josef Strauß und Sie saßen sechs Jahre zusammen im Bundestag. Wie war das?

Ich habe nur ein einziges Mal geheult in meiner Zeit als Politikerin. Das war, als die Unionsfraktion 1980 beschloss, den Strauß als Kanzlerkandidaten zu akzeptieren. Ich bin dann raus aus dem Saal, Heiner Geißler kam hinterher und reichte mir sein Taschentuch. Ich konnte mir nicht vorstellen, jemanden wie Strauß meinen Wählern zu vermitteln.

Er hat sich damals in der Bundestagsfraktion genauso verhalten wie heute Seehofer in der Koalition. Hatte keinen guten Stil, hat immer gedroht.

§

Die schönste Berlinliebe ist die von @katjaberlin, weil sie sich nie rechtfertigt. Nur wer die flächendeckenden Berlin-Hater-Texte kennt (die von innen wie die von außen), kann ihre Besonderheit erkennen.
“Bürgertum, Bohème, Brüder
Das wahre Berlin gibt es nur in der U-Bahn”.

Seit vielen Jahren wohne ich an der U8. Sie ist Berlins Lebensader und einer der wenigen Orte, an denen es ein bisschen nach Weltstadt aussieht. Und riecht. Vielleicht noch nicht an der Lindauer Allee, aber spätestens ab Gesundbrunnen in Richtung Süden. Wenn ich hier einsteige, fühlt es sich an, als würde ich in eine Hochzeitsparty platzen. Die Gäste kommen aus aller Herren Länder, viele haben schon ein bisschen Alkohol intus, und ich bin im Zweifel overdressed.

(…)

Die U8 bietet den perfekten Querschnitt der Stadt mit Reinickendorfer Ur-Berlinern, Gesundbrunnens Diversität, Mitte-Bürgertum, Kreuzberger Bohème sowie Neuköllner Brudis und Schwestis. Eigentlich fehlen nur noch ein paar Zehlendorfer Villenbesitzer, aber dafür liegen zu wenige Tennisplätze an der Strecke.

§

OH! MY! GOD!

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/zmPkCM1seug

Wie soll ich das bis nächsten Sommer aushalten?!

Journal Sonntag, 11. November 2018 – Martinsgans bei Elterns

Montag, 12. November 2018

Familientag mit Martinsgans. Nach Ausschlafen (nachts mehrfach von Darmschmerzen geweckt) und gemütlichem Morgenkaffee an Blog spazierte ich mit Herrn Kaltmamsell in milder Luft zum Bahnhof und nahm einen Zug nach Ingolstadt.

Dort: Haufenweise liebe Familie sowie köstliche Martinsgans.

Der Dessertlöffel kündigte Zitronencreme zum Nachtisch an.

Plaudereien quer über Ebenen und Themen, grad schön war’s. Und dann gab’s auch noch selbst gemachte Strauben (die ich ebenso wie jeden Alkohol mal lieber ausließ).

Ich erfuhr im Detail, wie aufwändig heutzutage Abiturfeiern sind – und verstehe langsam, woher der Aufwand zeitgenössischer Hochzeiten kommt, wenn die Feier des ersten Schulabschlusses getoppt werden muss.

Reichlich Geschenke aus Schwägerinnen- und Elterngarten, die ich daheim nach Spielanleitung der Schwägerin auspackte.

Walnüsse, frisch geerntet: Die sollte ich im Warmen trocknen, damit sie nicht schimmlig werden.

Boskopäpfel: “Die halten bis März.” Erst mal in einer Papiertüte auf den Balkon – unser Keller ist ziemlich warm.

Glockenäpfel (“Je weicher und rotbackiger, desto schneller essen.”) und “Sind zwar ein bisschen schrumplig, geben aber super Apfelmus”-Äpfel für gleich. Der Glockenapfel zum Abendbrot war schonmal köstlich.

Und dann die wunderbaren Haselnüsse von meinen Eltern.

§

Fotografin Smilla Dankert hat ihr Blog reaktiviert und zeigt Südafrika-Urlaubsbilder von vor zwei Jahren – in ihrem unverwechselbarem Stil:
“Neulich vor zwei Jahren”.

§

Vivian Maiers Fotos hören nicht auf mich zu phaszinieren. Der New Yorker stellt einen neuen Bildband mit ihren Farbfotos vor:
“What Vivian Maier Saw in Color”.