Journal Dienstag, 4. Dezember 2018 – Basteln am großen Fest
Mittwoch, 5. Dezember 2018 um 5:56Ein bisschen hat es sogar geregnet gestern.
Vom Wecker aus tiefstem Tiefschlaf gerissen worden.
Schöner Fußmarsch in die Arbeit, in der Morgendämmerung Sterne und eine ganz schmale Mondsichel gesehen.
Viel Arbeit, viele Besprechungen.
Abends Treffen mit den Organisatorinnen unseres großen Fests nächstes Jahr, die für Herrn Kaltmamsell und mich schöne Ideen hatten.
Zum Nachtmahl brauchte Herr Kaltmamsell Reste auf: Er briet eine Pastinake und ein paar Kartoffeln.
§
“What the Movies Taught Me About Being a Woman”.
via Anke Gröner
Manohla Dargis listet für die New York Times die bekannten Geschlechterstereotypen in Hollywoodfilmen auf, aber auch, welche Spuren sie in ihrem eigenen Aufwachsen hinterließen. Besonders der Topos des erzwungenen Kusses, der Frauen erst so richtig heiß macht, stößt auch mir in letzter Zeit auf.
Selbst wurde mir rückblickend noch klarer, dass ich mich schon immer in vielen Filmen mit den männlichen Figuren identifizierte – möglicherweise weil ich die weiblichen Alternativen doof und albern fand. Nie wollte ich die verschreckt kreischende Figur sein (dumme Gans, damit machst du den Bösewicht doch erst auf dich aufmerksam!), sondern die, die dem Bösewicht ordentlich eins auf die Nase gibt. Und was regte ich mich schon als Kind auf, wenn die Damen bei Raufereien der Herren nicht die Gelegenheit ergriffen, dem Bösewicht schwere Gegenstände über die Rübe zu braten! Sie ahnen, dass Tangled, also die Rapunzel-Verfilmung von 2010, sofort auf meine Lieblingsfilmliste kam. Von klein auf wehrte ich mich dagegen, dass Frauen so sein sollten, wie in den Filmen dargestellt – selbst war ich ja schon mal ein Gegenbeispiel.
Allerdings gebe ich zu, dass ich als junges Mädchen verdutzt lernen musste, dass die hilflosen Kreischerinnen (also dummen Gänse) bei den Jungs deutlich besser ankamen. Zum Glück stellte sich heraus: nicht bei allen Jungs. (Herr Kaltmamsell unterschied bei unserem Kennenlernen zwischen Männern, die in Gentlemen prefer blondes nur Jane Russell sehen und denen, die Marilyn Monroe attraktiv finden.)
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Journal Dienstag, 4. Dezember 2018 – Basteln am großen Fest“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
5. Dezember 2018 um 9:42
Katherine Hepburn! Emma Peel! Und noch schlimmer als Marilyn Monroe war Doris Day.Un.Er.Träg.Lich.
5. Dezember 2018 um 11:47
Jane Russell, unbedingt. (Und Lauren Bacall.) Doris Day habe ich in mein Herz geschlossen – nicht so wie Jane Russell, natürlich; vielleicht auch nur, weil sie eine der wenigen von damals ist, die nopch leben. Aber sie konnte auch anders:
https://www.youtube.com/watch?v=rfUniuD-jsY
Und selbst in den Rollen, in denen man sie vor allem vor Augen hat, spielte sie doch eigentlich immer sehr selbstständige Frauen. Überoptimistische, pedantische, anstrengende Frauen mitunter, aber doch selbstständige.
5. Dezember 2018 um 18:45
African Queen, ich liebe Katharina Hepburn sehr darin.
Ich war fünf Jahre alt, als man mir sagte, dass ich meinen Wunschberuf nicht ergreifen könne, weil ich ein Mädchen bin: Kapitän. Ich war erschüttert.
Und mit den Männerrollen ging es mir ähnlich. Ich konnte mich gut mit ihnen identifizieren. Die Frauen erschienen mir unnötig hilflos.
6. Dezember 2018 um 6:46
Katherine Hepburn in jung und in alt: sie war immer sehenswert: die Dialoge ihrer Filme immer einen Tick witziger und intelligenter als sonst üblich. Bei ihr war so besonders, dass Lebens- und Filmpersönlichkeit, was Mut und Ehrlichkeit angeht, übereinstimmten. Das wurde besonders deutlich in Ihrer Liebesbeziehung mit Spencer Tracy. Sie hat großartige Filme hinterlassen, manche davon sehe ich immer wieder wie z.B. “Rat mal, wer zum Essen kommt“, “African Queen“ (nur ihretwegen, denn ich bin kein Fan von Humphrey Bogart), und beim “Traum ihres Lebens“ haut sie mich um mit ihrem berührenden Spiel. Die Gratwanderung zwischen tragisch und komisch beherrschte sie grandios.