Journal Donnerstag, 10. Januar 2019 – Schnee, Schnee, Schnee

Freitag, 11. Januar 2019 um 6:45

Am Vorabend hatte ich mich beim Tagesschaugucken noch gewundert, dass “von der Außenwelt abgeschnitten” 2019 anscheinend bedeutet: Erreichbar für TV-Teams, Lieferwagen, THW, Strom, Wasser, Internet – aber einige Autos sind eingeschneit. (Gestern Abend war von tausend Haushalten in Österreich die Rede, die keinen Strom haben, das ist wirklich ein unangenehmer und gefährlicher Schaden.)

Doch es schneite weiter und durchgehend (unruhige Nacht, mehrfach aufgewacht und aus dem Fenster geschaut), und so war die gestrige Verkehrslage ordentlich durchgewintert: Schulausfälle, Bahnstreckensperrungen, das Wetter hatte viele Auswirkungen und bremste das Leben aus. Aber “Chaos” ist das doch nicht?

Mein eigener Arbeitsweg zu Fuß war nur mittelbeschwerlich. Es waren überraschend viele Fahrräder unterwegs – keine gut Idee, die emsige Münchner Schneeräumtruppe war um acht Uhr noch lang nicht durch. Herzerfrischend beim Bavariapark: Hunde im Schnee, von denen, die es vor Vergnügen gar nicht fassen konnten, bis zu den eher angeekelt vorsichtig trippelnden.

Morgens nur lästig, vormittags immer schlimmer: Kopfweh, das sich auch durch zwei Aspirin nicht vertreiben ließ und Migränesymptome mit sich brachte; Gradausschauen war gestern wirklich anstrengend. Zum Glück war ich am späteren Nachmittag erlöst.

Heimweg über Einkäufe (unser Süßigkeitenbestand war bedrohlich gesunken), der Schneefall hatte aufgehört.

An der Ostseite der Theresienwiese wurde Schlitten gefahren.

Vorm Mariandl.

Referenzmagnolie im Schnee.

Abend allein, Herr Kaltmamsell war beim Musizieren. Ich bereitete mir aus frisch geholtem Ernteanteil Zuckerhut-Salat und aß Brot dazu, Nachtisch viel Schokolade. Nach der Tagesschau wollte der Brennpunkt zu “Schnee im Winter” gar nicht mehr aufhören, ich schaltete aus.

die Kaltmamsell

11 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 10. Januar 2019 – Schnee, Schnee, Schnee“

  1. ingrid meint:

    die reporter stehen vor den absperrungen. ich wünsche ihnen das alles nicht. bei mir hat die feuerwehr bereits das dach abgeschaufelt und es schneit und schneit. viele orte sind tagelang von der umwelt abgeschnitten, bäume stürzen um, viele straßen sind gesperrt. wegen schlechtwetter gab es nicht einmal versorgungsflüge. bei mir ist es nicht so arg, weil nicht im gebirge. ich habe noch straßen. als chaos kann man das gut bezeichnen. in den bergen bis zu 4 meter schnee in wenigen tagen.

  2. Frauke meint:

    Den ARD Brennpunkt habe ich auch gesehen. Schon aus randberuflicher Neugierde, wie man mit dem Variieren von einer Handvoll immer gleicher Bilder, Fragen auf Grundschulniveau und angemessen betroffenem Gesichtsdruck für “Chaos” 30 Minuten Sendezeit füllt. Immer wieder sagenhaft das Format und gleich doppelt, denn ZDF Spezial muss ja auch sein. Da lassen wir uns nicht lumpen. Vielleicht können ja Der Bergdoktor und Die Bergretter noch mitmachen. Oder MacGyver.

  3. Simone meint:

    Dank dem immer wieder erwähnten Zuckerhut-Salat, wanderte dieser nun auch in meinen Einkaufswagen. Ich freue mich, dass ich auch durch dich immer wieder neue Gemüsesorten kennen lerne.

  4. Joe meint:

    @ingrid
    Diese Wetterlage mit den Schneemassen passiert alle paar Jahre. Bevölkerung und Einsatzkräfte haben die Lage im Griff. Alles andere als “Chaos”.

  5. Trulla meint:

    Seit gut 15 Jahren bin ich frei von Migräne (auch dafür Dank den Wechseljahren), die mich seit der Pubertät plagte. Es hat lange gedauert, bis ich erkannte, auf welche Trigger ich reagierte: Schokolade gehörte übrigens auch dazu. Rotwein war ganz übel, aber der absolute Verzicht darauf half und edler trockener Weißwein war eine wunderbare Alternative. Triptane kamen für mich etwas zu spät auf den Markt, bis dahin litt ich mitunter ganz furchtbar und glaube, kein Mensch kann es nachvollziehen, der diese Schmerzen nicht kennt.
    Mein Ärger über die verlorenen Lebenstage war immens, wurde nur erträglich durch die Euphorie und Arbeitslust nach Abklingen des Anfalls.
    Sie haben also mein volles Mitgefühl. Vielleicht wirkt sich der Wechsel auch bei Ihnen eines Tages günstig aus.

    Als Hamburger kann man nichts Kluges zum Winter sagen, von Hörensagen kennt man Schnee (obwohl es hier sogar die sogenannten Skiferien gibt), aber sollte es Probleme zum Thema Regen geben: wir stehen gern mit Rat und Tat bereit.

  6. Joël meint:

    Das Foto von der Terrasse vom Mariandl ist großartig!

  7. Regina meint:

    Danke für die schönen Bilder des verschneiten München.
    In den Bergen ist die Lage wohl teilweise schon ernst. Immerhin soll es schon vorgekommen sein, dass es im Januar schneit. Heutzutage ist scheinbar alles immer gleich Chaos und furchtbar, normal ist nix mehr. (Ist ja auch nicht mehr viel normal :)
    Gute Besserung für die Kopfschmerzmigräne
    Mit sonnigen aber Nullgradgrüssen aus Südfrankreich
    (ab morgen dann leider Regen, warum immer am Wochenende ? …)

  8. Nina meint:

    Migräne ist die Hölle. Das musste ich letztes Jahr noch mal in ganz neuer Qualität feststellen, als bei mir plötzlich Triptane nicht mehr halfen und ich nach fünf Tagen Dauerschmerzen den Notarzt rief, der dann Opiate spritzte. Zum Glück trifft sie mich nur zwei bis drei Mal im Jahr. Sie haben jeden falls alle mein vollstes Mitgefühl, die Sie auch unter dieser Plage leiden.

  9. Conny meint:

    Wunderschöne Bilder – scharfer Blick!
    Gibt es Wege, auf denen man – in München – damit rechnen muss, dass einen Schlitten kreuzen? Oder ist nur auf solchen Wegen Schlittenfahren erlaubt? Rätsel noch herum, wer Vorfahrt hat: Fußgänger oder Schlitten? Bitte teilen Sie uns mit, sollten Sie demnächst mit dem Schlitten zur Arbeit rodeln :-)

  10. Sebastian meint:

    Schnee ist schöne Scheiße

  11. Margrit meint:

    @Joel
    +1

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