Archiv für Februar 2019

Journal Sonntag, 10. Februar 2019 – Schwimmen und Green Book

Montag, 11. Februar 2019

Endlich mal wieder Sport: Ich radelte in milder Luft ins Olympiabad, kraulte mit Genuss 3300 Meter. Dabei gab es trotz geschäftiger Bahnen nur wenig Störung: Zwei schmerzhafte Zusammenstöße mit Horizontalkraulern auf der Nebenbahn (es gibt Menschen, die den Arm fast ausgestreckt parallel zur Wasseroberfläche nach vorne führen, das braucht natürlich Platz), auf der allerletzten Bahn verschluckte ich mich ganz fürchterlich.

Zurückradeln in Sonne und Wärme, daheim wartete der gegangene Teig des Roggenschrotbrots, den ich am Vorabend angesetzt, vor dem Verlassen des Hauses geknetet hatte. Ich frühstückte Granatapfel und Mandarine mit Hüttenkäse und Joghurt, restliche Rote Bete vom Vortag, ein paar syrische Kekse.

Aus dem Ofen geholt wurden die Brote (sehr gut gelungen) von Herrn Kaltmamsell, denn da saß ich schon im City-Kino ums Eck und sah Green Book. Schöne Geschichte um den gebildeten und feinnervigen Klavierspieler, der als Schwarzer Anfang der 60er für eine Tour durch die Südstaaten einen schlichten weißen Nachtclub-Rausschmeißer als Fahrer anstellt. Mahershala Ali hatte schon als Drogendealer in Moonlight eine unglaubliche Eleganz ausgestrahlt, sie und die dazugehörige Schauspielkunst machten ihn zur Idealbesetzung des Dr. Don Shirley. Für Viggo Mortensen freute mich sehr, dass er mal nicht idiotische Heldensätze sagen musste, sondern in vielen Facetten schillern durfte. Auch Linda Cardellini sah ich gerne als Dolores. Insgesamt erzählt der Film aber sehr konventionell – einige Plattitüden in Text und Kamera nahm ich ihm sogar übel. Unerfindlicherweise hatte ich abgespeichert, dass der Film böse endet, und so wartete ich etwas angespannt auf DAS SCHLIMME. Doch er endet ganz im Gegenteil in einem superkonventionellen FriedeFreudeEierkuchen. Die Musik wiederum war ein Highlight, enthielt neben Erwartbarem auch Interessantes.

Das Nachtmahl bereitete ausnahmesweise ich zu; nach Lagem servierte ich mal wieder Cheese and Spinach Pancake Pie, eines der Gerichte, die ich während meines Studienjahrs in Wales von englischen Freundinnen gelernt hatte.

Während Herr Kaltmamsell es immer schafft, das Essen um die angekündigte Zeit pünktlich auf den Tisch zu bringen, hatte ich mich wie so oft verkalkuliert und war eine Viertelstunde zu spät dran. Vorsatz: Künftig bei eigenen Rezepten die Zubereitungszeit von erstem Handgriff bis Servieren aufschreiben.

Journal Samstag, 9. Februar 2019 – Kulinarische Abenteuer

Sonntag, 10. Februar 2019

Unruhiger Schlaf, ich freue mich wirklich sehr auf den Besuch beim Neurologen in zwei Wochen (und fürchte mich davor, dass er ohne Therapievorschlag abwinkt).

Einladung mit Herrn Kaltmamsell zu einem eritreischen Frühstück. Sehr viel gelernt, zum Beispiel über eritreisches Ga’at, Hirsemehl-Porridge mit gewürzter Butter und Joghurt (völlig neuer Geschmack, aber köstlich). Bezaubernde Menschen getroffen, Kaffee in einer eritreischen Kaffeezeremonie bekommen. Neben wundervoll aromatischem, gewürzten Kaffee aus live pfannengerösteten Bohnen gehörte dazu auch viel Weihrauch – ich roch beim Heimgehen höchst charmant wie der Oberministrant nach einem Hochamt.

Einkäufe beim Verdi. Beim Warten an der Kasse steckte ich mal wieder unbekanntes Obst ein (Quengelware für Foodies): Kiwano hieß es, wie mir das Internet beibrachte.

Geschmack wie Gurke, nur ohne das Bittere und Gurkige. Also nach ungefähr gar nichts. Weiß ich das also auch.

Geschmack holten wir uns aus dem weiteren Einkauf: Beim syrischen Bäcker Nawa hatte es wieder neue Kekse gegeben, von denen wir eine Schachtel mitnahmen.

Unter anderem dieses Blätterteiggebäck – so pretty!

Wir machten uns an weitere Vorbereitungen fürs große Fest, stolperten über einen kleinen Schluckauf. Umgehend Lösung gefunden und umgesetzt, ich ging nochmal aus dem Haus.

Abends spielten wir mit unserem Ernteanteil: Neben klassischem Salat aus Roten und Gelben Beten gab es ofengebackenen Sellerie (der mir in Berlin so gut geschmeckt hatte).

Karamellduft.

War nicht so ganz befriedigend: Schmeckte gut (mit Butter oder Joghurt), aber als müsste man noch etwas damit machen.

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Wie medizinische Fachkenntnisse die Reparatur einer Gastherme erleichtern. (Ob eine Heilpraktikerin auch so schnell…? Egal.)
“Gasthermennotfallerlebnis.”

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Es ist Februar, es ist Berlinale – und ein Zauber erlöst auch dieses Jahr das Blog von Julie Hinterstübchen Guttmann aus seinem Schlaf. Hier geht’s los:
“Berlinale 2019 – Das Wunder von Manhattan”.

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“This Mom Spent 17 Years Documenting Her Son Growing Up And The Pictures Are Very Powerful”.

Nein, nicht was Sie denken. Gar nicht.

Journal Freitag, 8. Februar 2019 – Kurzgetaktet

Samstag, 9. Februar 2019

Früh aufgewacht, zu einem trockenen Tag.

Arbeit sehr kurz getaktet, fast ausschließlich reaktiv, sehr anstrengend. Lichtblick: der neue Rückenspezialschreibtischstuhl. Allerdings muss ich mir dafür laut ärztlicher Einweisung eine neue Arbeitshaltung antrainieren, nämlich leicht nach hinten gelehnt (ich bin seit Jahrzehnten darauf gedrillt, möglichst aufrecht zu sitzen). Meine Rückenmuskulatur quittiert das bislang mit Fragezeichen.

Ich hätte den Heimweg zu Fuß in Temperaturen leicht über Null gerne verlängert, aber mir fiel keine Besorgung ein, für die das gegangen wäre.

Daheim erlaubte mir Herr Kaltmamsell ein Glas Wein (ich habe ihn schon vor Längerem zu meinem Migränewächter ernannt), ich las ein wenig herum, bis er das Nachtmahl servierte:

Italienische Dim-Sum-Dampfnudeln, die ausgesprochen gut gelungen waren.

Im Fernsehen fand ich nichts G’scheits zum nebenher Laufenlassen, ging früh zum Lesen ins Bett.

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Selbstbestimmtes Sterben, ein schwieriges Thema. Die NZZ schildert ein konkretes Beispiel, das viele Facetten abdeckt:
“Wenn die Eltern gemeinsam aus dem Leben scheiden”.

Konkretes Beispiel heißt auch, dass jedes Detail bei jemand anderem anders sein kann. Vor allem: Die Einordnung, ob ein Leben lebenswert ist, kann nur der Mensch selbst treffen. An der Umgebung ist es, diese Einordnung auszuhalten.

1000 Fragen 601-620

Freitag, 8. Februar 2019

601. Worauf achtest du bei jemandem, dem du zum ersten Mal begegnest?
Ob er auch mir begegnet.

602. In welcher Hinsicht könntest du etwas aktiver sein?
Weltverbesserung.

603. Spielst du in deinem Leben die Hauptrolle?
Leider ja.

604. Welcher Lehrer hat einen positiven Einfluss auf dich gehabt?
Griechischlehrer Richard Nusser.

605. Was würdest du am meisten vermissen, wenn du taub wärst?
Völlig gehörlos? Das käme vermutlich darauf an, ob ich mein Gehör langsam verlieren würde oder schlagartig. In ersterem Fall würde ich wohl Töne nach und nach vermissen, Vogelgezwitscher zum Beispiel. Vor allem aber hätte ich wahrscheinlich nach und nach gelernt, in meiner Gesamtwahrnehmung auf andere Sinne auszuweichen. Bei schlagartigem Verlust des Hörens würde ich am meisten vermissen, mich durch Geräusche orientieren zu können und würde ständig zu Tode erschrecken.

606. Über welche Nachricht warst du in letzter Zeit erstaunt?
Ich staune täglich über den US-Präsidenten.

607. Wärst du gern wieder Kind?
Nein!

608. Was kannst du stundenlang tun, ohne dass es dir langweilig wird?
Lesen. Wandern. VG-Wort-Meldungen erstellen. Arbeiten. (Mit Nachdenken fiele mir noch eine ganze Menge ein – ich kenne Langeweile praktisch nicht.)

609. Wann warst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort?
1992 im Hiwi-Job am Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft der Uni Augsburg.

610. Denkst du oft darüber nach, wie Dinge hergestellt werden?
Ja.

611. Welchen kleinen Erfolg konntest du zuletzt verbuchen?
Ich konnte eine berufliche Anfrage beantworten, weil ich den Fehler in der Basis der Anfrage fand. Ich freute mich, dass der Anfrager mit “darauf wäre ich wirklich nie gekommen” reagierte.

612. Wirst du am meisten jünger oder älter geschätzt?
Ich hatte schon “älter” geschrieben, als mir auffiel, dass ich das doch gar nicht weiß: Es ist sehr viele Jahre her, dass jemand eine Schätzung meines Alters geäußert hat. Was damit zusammenhängen mag, dass ich nie mit meinem Alter kokettiere.

613. Wann hast du zuletzt Sand zwischen den Zehen gespürt?
August 2017 am Strand in Galicien. Nicht schön.

614. Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt?
Keinen konkreten.

615. Welches Gerät von früher fehlt dir?
Mir fällt kein Gerät ein, dass nicht durch etwas Besseres ersetzt worden wäre – aber das Kofferradio (Telefunken?) in der Küche meiner Eltern war schon sehr schön.

616. In welcher Hinsicht denkst oder handelst du immer noch wie ein Kind?
Innerlich bin ich immer noch ungefähr so bockig wie als Dreijährige.

617. Heilt die Zeit alle Wunden?
Nein, nur manche.

618. Bist du romantisch?
Nein.

619. Was würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?
Das habe ich hier aufgeschrieben.

620. Was machst du mit Souvenirs, die du bekommen hast?
“Souvenir” im Sinne von Reiseandenken? Die der vergangenen Jahre habe ich alle aufgegessen.
Von früher habe ich noch eine Tasse und einen Haarschmuck aus Alpakasilber, die mir 1986 aus Andalusien mitgebracht wurden; die Tasse steht ganz hinten bei den Notfalltassen, der Schmuck liegt beim nicht mehr tragbaren (zwischen einzelnen Ohrringen und geerbtem Talmi). Solange ich mich noch erinnere, wer sie mir wann geschenkt hat, werfe ich beides nicht weg.

Quelle: Flow-Magazin.

Zu den Fragen 581-600
Zu den Fragen 621-640.

Journal Donnerstag, 7. Februar 2019 – Migränepause

Freitag, 8. Februar 2019

Hiermit hat mir die Migräne endgültig bewiesen, dass sie als Ausrede nicht den kleinsten Tropfen Alkohol braucht (der jüngste war ein Schluck Sekt zum Anstoßen auf den Geburtstag am Sonntag gewesen): Ich wachte gestern kurz vor sechs von brutalen Kopfschmerzen auf – die ich erst mal (u.a. wegen Alkoholverzicht) als reine Kopfschmerzen verbuchen wollte. Doch dafür hat der Mensch ja erfahrene Partner, die bald diagnostizieren: “Du hast Migräne.” (Dabei hatte er nicht mal gesehen, wie ich mich neben Laptop und Kaffetasse halb auf den Tisch legte.)

Also Krankmeldung per E-Mail in der Arbeit, mit einer Dosis Triptan-Nasenspray zurück ins Bett – wo ich stückweise bis halb eins schlief. Der vertraute Zyklus der Arbeitstagsmigräne: Im Halbschlaf Listen gebastelt, was ich dann alles daheim erledigen würde, wenn ich schon nicht in die Arbeit könnte, wann ich dazwischen eine Runde an der frischen Luft machen würde – um nach dem Aufwachen schwach und siech über Kaffe und Wasser zu hängen und einen Punkt nach dem anderen auf der inneren Liste zu löschen wegen Nixgeht. Herr Kaltmamsell kam schon um eins heim – letztendlich jagte ich ihn sogar um ein paar Semmeln aus dem Haus, weil ich selbst mit Duschen und Anziehen noch überfordert war.

Um halb vier ging aber auch das, ich wagte mich zu einem Spaziergang aus dem Haus.

Natürlich an die Isar. Den Schirm hatte ich eigentlich nur als Talisman dabei – wir wissen ja wohl alle, dass sich die Wahrscheinlichkeit eines Regengusses durch Mitführen eines Schirms halbiert. Doch das wusste der Regen nicht und regnete trotzdem. Wie praktisch, dass ich einen Schirm dabei hatte!

Diesmal ging ich Richtung Deutsches Museum – und entdeckte schöne Malerei unter der Ludwigsbrücke.

Die frische Luft (da war sie wieder) tat mir tatsächlich gut, ich fühlte mich annähernd gesund. Über den Viktualienmarkt, wo ich nach Jahren mal wieder frisch gepressten Saft trank (Gemüse-Apfel-Ingwer), ging ich noch ein wenig einkaufen.

Und abends machte ich Kaiserschmarrn, endgültige Genesung.

Journal Mittwoch, 6. Februar 2019 – Endlich wieder Theater: Toshiki Okada, No sex

Donnerstag, 7. Februar 2019

Fester Vorsatz war gestern: Spätestens um 15.30 Uhr Feierabend machen, um genug Energie für den abendlichen Theaterbesuch zu erübrigen. Und wie es bei solchen Vorsätzen gerne mal ist: Ich stand unter Aufgaben- und Telefondauerbeschuss. Doch zum Glück hatte ich meine Pläne laut geäußert, so stupste mich jemand nach halb vier an: “Wolltest du nicht gegangen sein?” Das brachte mich dazu, an relevanter Stelle zu fragen, ob etwas gegen mein Gehen spräche – tat es nicht.

Noch vor vier spazierte ich in Sonnenlicht und mit Schulschwänzgefühl Richtung Zuhause. Begegnete an der vielspurigen Garmischer Straße einem flauschigen Ratz, der sich durch meine Nähe überhaupt nicht stören ließ.

Sah die Theresienwiese bei Tageslicht.

Da ich großen Nachmittagshunger hatte, kaufte ich auf dem Heimweg Krapfen, die ich mit einer großen Tasse Milchkaffee genoss.

Telefonat mit meiner Mutter: Von ihrer Schwester in Italien hat sie erfahren, dass der Christstollen angekommen ist. Diesmal hat er also zweieinhalb Monate von München nach Latio gebraucht. (Scherze mit Zu-Fuß-Gehen bitte selbstständig ergänzen.) Meine Mutter meinte, das könne ich also zukünftig lassen, doch in den Jahren davor hatte es ja gut funktioniert. Und Lassen brächte Unglück.

Abends Theater, wirklich und tatsächlich. Eigentlich wäre ich mit Doktor Alici dran gewesen, hatte die Besprechung der Uraufführung vor ein paar Wochen auch aufgehoben (lese ich lieber nachher) – doch letzte Woche war ich per Brief informiert worden, dass wegen Krankheit statt dessen No sex von Toshiki Okada gegeben werde. Auch recht, Hauptsache Theater und nicht zu lange. (Bei zehn Stunden Dionysos Stadt hatte ich gekniffen, da geht’s mir wie mit kinky Sex: Finde ich theoretisch ausgesprochen begrüßenswert, praktisch bin ich zu faul.)

Der Zuschauerraum war nur zu einem Drittel besetzt, wohl der Stückänderung geschuldet – man setzte sich einfach auf den schönsten freien Platz. Stefan Merki kam als Wirt einer Karaokebar auf die Bühne, sagte, er habe die Zukunft gesehen, und dann hatte ich einen sehr schönen Abend. Toshiki Okada, der auch Regie geführt hat, ließ vier junge Männer diese Karaokabar betreten, dabei seltsame Kleidung des Stereotyps “japanisches Modedesign” tragen und ihre Gefühle beim Singen und Bierausprobieren analysieren – in geschraubter Achtsamkeitssprache mit selbst definierten Begriffen, begleitet von ausladend gekünstelten Turn- und Sportbewegungen ohne Zusammenhang mit dem Gesagten. Das war komisch, klug und stimmig.

Die ältere Putzfrau des Etablissements, gespielt von Annette Paulmann (*Fangirlgeste*), holt die vier aus der Analysebene herunter zu ihren Erinnerungen an Love Hotels, der Wirt Stefan Merki versucht die jungen Männer zu verstehen. Alle singen Karaoke – erkannt habe ich Pointer Sisters’ “I’m so excited”, Madonnas “Like a virgin”, Nirvanas “Smells like teen spirit”, Donna Summers “I feel love” – jeweils in musikalisch interessanten Versionen und mit luziden Übersetzungen ins Deutsche.

Frenetischer Applaus, von mir Empfehlung.

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Nadia Pantel schrieb in der Südeutschen Zeitung die Reportagenseite (€):
“Frankreichs obdachloser Twitter-Star”.
Darin eine Beobachtung zum Mitschreiben (was ich hiermit getan habe):

Der Obdachlose ist zum Rorschachtest der Gesellschaft geworden. (…) Hier, dieser Mann auf der Parkbank, sehen Sie einen faulen Säufer, ein Opfer des Kapitalismus oder einen, dem von den Migranten der Platz in der Notunterkunft weggenommen wurde?

§

Stephan Nollar erzählt von seinem Zivildienst 1989 (die Jahreszahl ist wichtig) beim Leiter der Klinikseelsorge an der Uniklinik Köln (der Ort ist wichtig). Ich empfehle für die Lektüre eine ruhige Minute und geborgene Umgebung.
“Als die Hölle aufging”.

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Da das Technikttagebuch von Technikfreundinnen und -freunden geschrieben wird, überwiegen Faszination und Optimismus in den Geschichten. Manchmal aber sind sie auch traurig:
“Mai 2015
‘Eine Maschine, die dich einfach ersetzt’“.

Journal Dienstag, 5. Februar 2019 – Dann halt doch erkältet

Mittwoch, 6. Februar 2019

Die Erkältung fühlte sich durch meine montäglichen Ausführungen über ihre Zahmheit unterschätzt und lieferte böse Nebenhöhlenschmerzen, die meine Konzentration und meine Gelassenheit gestern ziemlich störten. Arbeitsfähig war ich durchaus, fühlte mich auch nicht schwach, lediglich unleidlich.

Sportzeug hatte ich mit in die Arbeit genommen, um mir die Möglichkeit eines Trainings am Abend offen zu halten. Doch obwohl ich wusste, dass ich bei vernünftig ungesporteltem Heimkommen keineswegs bettschwer kränklich sein würde, sondern frustig wach, ließ ich es bleiben.

Montag hatte ich mir einen Termin beim Neurologen geholt, gestern holte ich mir einen Beratungstermin bei der Deutschen Rentenversicherung. Dann schaun wir mal, wie die Zukunft Ende Februar aussieht.

Das Wetter war kalt und sonnig, die Wege waren geräumt. Auf dem Heimweg lag über der Theresienwiese eine Nebelbank, die die Lichter der Laternen und Häuser um die große Freifläche herum zu Krimiausstattung machte.

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell dicke weiße Bohnen in Tomatensoße. Im Fernsehen lief Galaxy Quest, den ich tatsächlich vergessen hatte – wo er doch eine der besten Grundideen für einen Science Fiction-Film überhaupt hat (UND Alan Rickman UND Sigourney Weaver). Dass der Film schon 20 Jahre alt ist und man schon damals einen Blockbuster auf der Basis von Nerd- und Fandom-Kultur machen konnte, überraschte mich.

§

“And it’s January; again”.

Allein schon wegen des Fotos von den Eiskristallen, die Stacheldraht nachäffen.