Journal Samstag, 27. April 2019 – Schwimmen, Radeln nach Haar
Sonntag, 28. April 2019 um 8:54Gestern war eigentlich Theresienwiesenflohmarkt – aber dieses Jahr hatte ich überhaupt kein Interesse. Das lag nicht mal daran, dass es morgens regnete (endlich! aber viel zu wenig), ich mochte einfach nicht.
Statt dessen radelte ich ins Olympiabad (um 10 Uhr war der Regen bereits vorbei), denn am schwimmfreundlicheren Sonntag würde ich keine Zeit haben. Diesmal war ich darauf vorbereitet, dass nur zwei der fünf Bahnen im Trainingsbecken beschwimmbar sein würden, weil die anderen drei bis 12 Uhr von Sportturmspringern gebraucht wurden. Doch diese beiden Bahnen waren wirklich elend voll.
Ich schwamm 3300 Meter – vielleicht, denn ich wechselte so oft die Schwimmrichtung in der Bahn, um Pulken von Langsamschwimmenden auszuweichen, dass das Bahnenzählen sehr vage wurde. Erst am Ende meiner Strecke lichtete sich die Bahn, weil nun alle fünf geöffnet waren; jetzt legte ich noch einige Runden drauf.
Auf dem Heimweg ein paar Einkäufe, zu Hause gab’s zum Frühstück Reste vom Vorabend (Kichererbsen und Spinat), Toast sowie Blutorangen mit Hüttenkäse. Ich bereitete als Nachtisch für Sonntagsgäste Flan de queso (habe die Variante einfach in meinem Flan-Rezept ergänzt) und bügelte den restlichen Wäscheberg nieder.
Auf Twitter der Hinweis, dass auch die Süddeutsche die Aktion und das Buch Kunstgeschichte als Brotbelag aufgriff. (Titus Arnu sieht das Blog Read on my Dear, read on. als “kuriose Kurzgeschichen”? Dass Bloggen in seiner ursprünglichen Form völlig an ihm vorbeigegangen ist, hatte ich nicht erwartet.)
Abends war ich bei einer Freundin in Haar eingeladen. Diese Gegend des Münchner Ostens kenne ich gar nicht, außerdem hatte ich Lust auf mehr frische Luft, also beschloss ich, die 14 Kilometer dort hinaus zu radeln (für den Rückweg konnte ich mein Rad ja bei Müdigkeit in die S-Bahn packen). Die lange Wasserburger Landstraße ist jetzt nicht gerade Sightseeing-tauglich, ich genoss die Fahrt dennoch – und ließ mir von meiner Gastgeberin den Tipp geben, das nächste Mal zwischen Ostbahnhof und Haar ein Stück des Isar-Inn-Panoramawegs zu radeln.
Ich bekam köstliche Empanada mit Thunfisch und schöne Gespräche bis in die Nacht. Dazwischen regnete es wieder ein bisschen, doch als ich den Heimweg antrat, war es schon wieder trocken, ich sah sogar Sterne am Himmel. Die Wasserburger Landstraße/Kreillerstraße war nicht aufregender geworden, doch wieder genoss ich die Bewegung.
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Was Abschiebung mit Menschen macht:
“Die Kinder des Bosnienkriegs – 23 Jahre später”.
https://youtu.be/s53nwHYA3O0
6 Kommentare zu „Journal Samstag, 27. April 2019 – Schwimmen, Radeln nach Haar“
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28. April 2019 um 9:30
Der Bericht über die Kriegsflüchtlinge ist sehr interessant und berührt auch mein persönliches Umfeld. Allerdings befürfen die am Schluss genannten Zahlen mMn einer Erklärung. Deutschland hat knapp 400.000 bosnische Kriegsflüchtlinge aufgenommen, das waren knapp 10% der Bevölkerung Bosnien-Herzegowinas vor Kriegsbeginn. Auch andere europäische Staaten haben massiv geholfen. Heute leben in Deutschland noch rund 20.000 bosnische Kriegsflüchtlinge aufgrund von Härtefallregelungen. Das sind 5% der ursprünglich aufgenommenen. Asyl ist politisch verfolgten Menschen vorbehalten und trifft auf Kriegsflüchtlinge allgemein nicht zu. Darüber kann man geteilter Meinung sein, Tatsache ist aber, dass in der akuten Situation sehr vielen Menschen geholfen wurde.
4. Juni 2019 um 12:10
Zitat: “(Titus Arnu sieht das Blog Read on my Dear, read on. als „kuriose Kurzgeschichen“? Dass Bloggen in seiner ursprünglichen Form völlig an ihm vorbeigegangen ist, hatte ich nicht erwartet.)”
Tja, so kann man sich täuschen, was?
Aber meine Aussagen in Ihrem Blog immer bekriteln (und herabwürdigend belächeln) und Beweise und Beispiele fordern, weil ich ja ein alter, katholischer Mann bin, dessen Deutsche Vorfahren alle den II. Weltkrieg überlebten (sogar als Soldat in Stalingrad, dafür aber existierten und zu 100% belegbar sind).
Manchmal sind die Konservativen doch die Guten (auch wenn es weh tut).
4. Juni 2019 um 14:04
Manchmal ist der Drang, “hab ich’s doch gewusst” zu sagen, offensichtlich unwiderstehlich. Si tacuisses…
4. Juni 2019 um 14:38
@Sabine:
Was unterstellen Sie mir? Ich sagte nur, dass man manches nicht unbesehen hochjubeln, anderes dagegen, aus Vorverurteilung, nicht sofort abwerten solle.
Und bitte: Auch ich habe einen akademischen Titel. Nicht mit lateinischen Sinnsprüchen protzen! Sie sind bestimmt der bessere Philosoph, aber das macht nichts.
4. Juni 2019 um 14:47
Si tacuisses zu verwenden ist jetzt eher so Asterix-Niveau (nix gegen Asterix). Aber gut, nochmal auf Deutsch: Nachtreten und “Ätschibätschi” sagen ist einfach nicht fein.
4. Juni 2019 um 15:15
@Sabine:
Das ist im Allgemeinen richtig, aber einen renommierten Autor wie Herrn Arnu, wegen seiner Kritik an dem besagten (Geschichten)-Werk, mal einfach so als unwissend und dumm hinzustellen (so nicht gesagt, aber doch aus dem Kontext herauszulesen), ist auch nicht unparteiisch oder hohe Prosa.