Journal Mittwoch, 10. April 2019 – Pizza und die Wirksamkeit von Selbstverpflichtung statt Quote
Donnerstag, 11. April 2019Sehr müde aufgewacht. Ich brauchte bis nachmittags, um richtig da zu sein.
Ein grauer, kühler Tag, nicht mehr mild.
Doch nochmal Menstruation. Seit Jahren denke ich bei jeder, das könnte doch jetzt mal die letzte sein. Diesmal kam ich mit ein paar Tagen PMS-Brustschmerzen davon – er kann es noch, der Zyklus. Zumindest werden die Abstände länger. Und um Krämpfe bin ich die letzten Male auch rumgekommen.
Auf dem Heimweg kam ich wieder an diesem Wohlplakat vorbei, wieder lächelte ich.
Ich finde, Die Partei hat der Europapolitik gut getan und sich deutlich konstruktiver als nur als Hofnarr gemacht, der halt alles sagen darf, auch mal die Wahrheit.
Im Vollcorner eingekauft: Birnen, gemischte Nüsse fürs Büro, Darjeeling, Dickmilch, Joghurt.
Langsamer Abschied von der Magnolienblüte.
Zum Nachtmahl durfte ich aus dem Dienstagabend angesetzten Teig Pizza machen (sonst hat Herr Kaltmamsell meist schon andere Ideen ausgebrütet, bis ich den Vorschlag Pizza anbringen kann).
Schmeckte gut, das nächste Mal Temperatur auf 280 Grad hoch und von Anfang an in der Mitte einschieben – dann könnte auch der Teig richtig gut werden.
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Vielleicht erinnern Sie sich: Die damalige Familienministerin Kristina Schröder hatte 2011 eine Frauenquote für DAX-Konzerne abgewendet, indem sie eine freiwillige Selbstverpflichtung einführte, nach der Konzerne eine “verbindlicher Zielvorgabe” für Frauenbeteiligung in ihren Vorständen vorlegen müssen. Sie hatte sich gegen die damalige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen durchgesetzt.
Die Albright-Stiftung hat sich diese Zielvorgaben für 2019 angesehen und festgestellt, dass zahlreiche Konzerne die verbindliche Selbstverpflichtung erfüllen, indem sie als Zielvorgabe einfach Null eintragen. Keine Pointe.
Und das geht quer durch alle Branchen und Unternehmensarten, da können sie sich noch so hip und offen geben. Sogar das Handelsblatt meint:
“Start-ups sollten auch bei der Frauenquote Vorreiter sein”.
via @fraeulein_tessa
Die Gründer, alles junge, weiße Turnschuhträger, können sehr schön präsentieren, wie sie mit ihren Produkten die Welt, mindestens aber eine ganze Branche revolutionieren wollen. Sie scheren sich nicht um Dresscodes oder übermäßige Regeln. Wenn sie es nicht schaffen, ein längst überholtes Rollenmodell umzukrempeln, wer denn dann?
(…)
Gründe dafür gibt es viele. Einer davon ist, dass auch die Geldgeber zum überwiegenden Teil männlich sind. Die Investoren waren früher oft selbst Gründer, sie haben an den gleichen Unis studiert wie die Männer, an deren Ideen sie glauben. Sie vermitteln einander Deals, Jobs und das gute Gefühl, es schon alles richtig zu machen. Es ist ein Buddy-Netzwerk, so, wie das bei ihren Vätern schon war.
Sie können nichts dafür, sagt die Psychologie, es ist der „unconscious bias“, der Männer und übrigens auch Frauen in Stereotypen denken lässt. Aber, Moment mal: Wer eine Künstliche Intelligenz programmieren kann, der wird doch wohl einen Bias in den Griff kriegen.
Der muss doch begreifen, dass er auch die Frauen braucht, wenn er die besten Ergebnisse erzielen will. Und dass er die Guten nur gewinnt, wenn er eine Kultur schafft, in der sie sich wertgeschätzt und beteiligt fühlen. Und auch auf der obersten Ebene repräsentiert sehen.
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Den Klimawandel zu bremsen oder gar zu stoppen, wird sich auf viele unserer Annehmlichkeiten auswirken. Der Spiegel hat die Geldseite von einigen ausgerechnet:
“Forderungen von “Fridays for Future”
Langstreckenflüge würden bis zu 2000 Euro teurer”.
Fernreisen, Benzin, Fleisch: Die von “Fridays for Future” geforderte CO2-Steuer würde klimaschädliche Güter drastisch verteuern. Was würde das für Verbraucher bedeuten?
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Jetzt aber noch was Schönes: Es gibt eine Web-Application, die alle blühenden Bäume in Washington anzeigt.