Journal Sonntag, 2. Juni 2019 – Sommerlicher Erholungssonntag

Montag, 3. Juni 2019 um 6:25

Am Samstag Trost in angenehmster und fröhlicher Gesellschaft zu suchen, war eine gute Idee. Das mit Alkohol zu verbinden, hatte den erwartbaren Preis: nächtliche Migräneattacke. Zum Glück kam sie so früh, dass ich nach der Triptan-Dosis noch genug Zeit zum Ausschlafen hatte.

Am Morgen wurde Herr Kaltmamsell ungewöhnlich energisch und beschloss, dass ich den Tag ohne Sport oder andere Geschäftigkeiten verbringen würde. Zwar hatte ich den angekündigten richtigen Sommertag mit einer Schwimmrunde nützen wollen (und hätte Herrn Kaltmamsell sicher auch davon überzeugen können), doch ich sah ein, dass ein Tag Nichtstun die bessere Wahl sein würde.

Mittags ging ich Semmelholen und stellte fest, dass es tatsächlich heiß war.

Nichtstun sah so aus, dass ich Wohnzimmer räumte, auf dem Balkon die Wochenendzeitung las, meine Fingernägel manikürte, in der Lektüre für die Leserunde las (Gary Shteyngart, Lake Success). Dazwischen holte Herr Kaltmamsell Eis für uns, ich dachte daran, ihm Dessertschüsselchen mitzugeben, um Plastik zu sparen (Tipp des Eisdielers: nächstes Mal vorkühlen). Das beste wie immer: Die angefrorene Sahne.

Die große Erschütterung meines Internets war immer noch Thema, sie hörte ja nicht an den Grenzen der Online-Welt auf. Und die Reaktionen lehrten viel.

Herr Kaltmamsell freute sich, dass er nach langem mal wieder kochen konnte: Er servierte zum Nachtmahl Beef Wellington mit Kartoffelpü.

Abends einen neuen Trick versucht, Ruhe in die Nacht vor dem ersten Arbeitstag nach Urlaub zu bringen: ins Arbeits-E-Mail-Konto geguckt, keine Bomben drin gefunden. Aber die kommende Arbeitswoche hat mich bereits genug beschäftigt, dass ich weiß, was alles anliegt – sie wird heftig.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Sonntag, 2. Juni 2019 – Sommerlicher Erholungssonntag“

  1. Maike Paul meint:

    Liebe Frau Kaltmamsell,

    (danke für alles, woran Sie stille Leserinnen wie mich hier teilhaben lassen, aber heute vor allem:) danke, ich fühle mich verstanden: die angefrorene Sahne! Definitiv immer das Beste! Und ein Anlass so gut wie der nächste, um herzliche Grüße aus dem Wendland gen Süden zu senden.

    Maike Paul

  2. Sabine meint:

    Auch ich möchte danken für die präzisen Beobachtungen und pointierten Meinungen, die anschaulichen Schilderungen und die unaufgeregte Wortwahl, alles Gründe, warum dieses Blog eines der wenigen ist, das ich aus einer früher langen Liste noch lese.

    Das ist sicher einiges zu verdauen. Meine Anteilnahme.

  3. Sabine meint:

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    Gerne gelesen

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  4. Mareike meint:

    Ich lese und liebe Ihren Blog seit so vielen Jahren. Als eher passive Internetnutzerin kann ich das Ausmaß dieser ganzen “Sache” nur schwer einschätzen. Aber ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute, dass Sie einen Umgang und Ihren Frieden damit finden.

  5. Ulla meint:

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    Genau!

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