Archiv für Juni 2019

Journal Montag, 17. Juni 2019 – Traumhäuser

Dienstag, 18. Juni 2019

Mal wieder von einem Haus geträumt.
Ich wohnte zur Miete in einer ländlichen Gegend in einem einzeln stehenden alten Haus, innen eher dunkel. Jetzt wurde das Grundstück nebenan bebaut, und ich ging nachts mal gucken, wo eigentlich die zaunlose Grenze des weitläufigen eigenen Grundstücks verlief: Anhand der Baustelle und des Grabens, der dort ausgehoben worden war, musste man das ja wohl sehen. Ich entdeckte nicht nur, dass das eigene Grundstück noch viel größer war als ohnehin angenommen, sondern ganz in der Nähe die historischen Brunnen lagen, die ich auf einer Landkarte gesehen hatte. Ich amüsierte mich, dass ich vom Haus aus anscheinend immer nur in die Gegenrichtung spaziert war und deshalb die Brunnen weit weg vermutet hatte. Kurz nachdem ich beschloss, die Brunnen bei nächster Gelegenheit bei Tageslicht zu besichtigen, wurde ich etwas wacher, merkte, dass ich gar nicht auf dem Land wohne, brauchte aber ein paar Sekunden, bis mir einfiel, wo dann.

Wie fragte die letzte Frau Analystin immer zu Träumen: “Was verbinden Sie damit?” Der Traum erinnert mich an den regelmäßigen Impuls, aus Routinen auszubrechen: Mir erst bewusst zu machen, wo ich in immer gleichen Bahnen laufe, und mir dann Alternativen zu überlegen, aus denen ich etwas lernen kann, die mir neue Eindrücke verschaffen. (So wie ich zum Beispiel in den Weihnachtsferien gemerkte habe, dass ich von daheim aus noch nie die Lindwurmstraße Richtung Sendling spaziert war.)

Zu Fuß in die Arbeit, im schönsten Sommermorgenlicht dabei in Gedanken versunken. Ich glaube, für mich ist in der Stadt die einzige Fortbewegungsart, die mich nicht aggressiv macht, Gehen. Im Gegensatz zum Beispiel zum Radeln am Vortag, nach dem ich wie fast immer mit SONNEM HALS heimkam (wie meist waren es andere Radlerinnen und Radler, die mich in den Wahnsinn trieben).

Brotzeit waren mittags Tomaten mit einem Stück Gorgonzola, nachmittags schnitt ich Pfirsiche klein und aß sie mit Hüttenkäse.

Nach der Arbeit Abstecher zum Edeka, dort kämpfte ich so lange damit, dem Leergutautomaten die kleinen, 200ml-Tonic-Flaschen anzudienen, bis ich die Geduld verlor und sie mit Schwung hinter die verweigernde Lichtschranke aufs Laufband hinter den Automaten warf. Hauptsache weg.

Rosenpracht auf dem Heimweg.
Es war ein perfekter Frühsommertag: Sonnig und licht, aber nicht heiß.

Fürs Abendbrot sorgte daheim ich: Es gab Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat.

Des deutschen Spießers Abendbrotidyll.

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Schönes Fotoprojekt:
“Here’s What Kids Eat Every Day Around The World”.

via @sixtus

Journal Sonntag, 16. Juni 2019 – Drinnenschwimmen

Montag, 17. Juni 2019

Früh munter aufgewacht. Die Nacht war ein wenig durchwachsen gewesen, unter anderem, weil mich ein sehr lautes Gewitter geweckt hatte.

Das Wetter kühl und wolkig, kein Balkonkaffeewetter. Ich verlegte meine geplante Schwimmrunde (nach zwei! Wochen! ohne Sport!) ins Olympiabad – vielleicht das letzte Mal ins Übungsbecken, Ende Juni soll die große Halle nach der Renovierung wieder nutzbar sein. Das hieß aber, dass ich bis zur Öffnung um 10 Uhr warten musste, ich wusch Bettwäsche und Handtücher.

Schwimmbahnen angenehm dünn belegt, dennoch fühlten sich die 3000 Meter mühsam an (so ganz frei sind meine Bronchien noch nicht).

Beim Heimradeln schien ein wenig die Sonne, schon wurde es deutlich wärmer. Unterwegs Semmelholen.

Nach dem Frühstück setzte ich mich mit Jacke auf den Balkon und las das SZ-Magazin: Zum 50. Geburtstag des Internets wurden 50 Menschen vorgestellt, die es geprägt hatten, eher aus zweiter und dritter Reihe. Und ich merkte schon beim Durchblättern: Die Hälfte waren Frauen. Ja, so ist das Internet – aber wer hatte das dem sonst extrem männlich geprägten SZ-Magazin verraten? Auch sonst hätte ich interessant gefunden, nach welchen Kriterien diese Menschen ausgewählt worden waren, von den wenigsten hatte ich schon mal gehört.

Sommerzeit ist Bügelzeit; auch an diesem Wochenende hatte sich genug für anderthalb Stunden gesammelt. Anschließend noch mehr Häuslichkeit: Ich bereitete Kartoffelsalat für Montag zu.

Für ganz besondere Speisen und Getränke ist bekanntlich dann die richtige Gelegenheit gekommen, wenn man Lust darauf hat. Gestern hatte ich Lust auf den Luxemburger Cremant Rosé Alice Hartmann, den Joël für uns ergattert hatte.

Er schmeckte sensationell.

Zum Abendbrot machte Herr Kaltmamsell selbst erfundenen Colcannon Pie, ich dazu eine kleine Schüssel grünen Salat, den die Nachbarin zum Dank fürs Blumengießen vom Bauern mitgebracht hatte. Die Blätter selbst schmeckten schon mal sehr gut, das Zitronen-Joghurt-Dressing auch.

Sommersonntagabend im Hause Kaltmamsell.

Abendunterhaltung war die letzte Folge Neo Magazin Royale vor der Sommerpause mit einer großartigen Nummer über den Schwachsinn des Prinzips und Geschäfts mit Homöopathie und einem interessanten Interview mit Rezo.

Journal Samstag, 15. Juni 2019 – Studienfreundbesuch

Sonntag, 16. Juni 2019

Angenehmst ausgeschlafen.

Endlich der erste Morgenkaffee auf dem Balkon, ein echter Sommermorgen.

Vormittags buk ich einen kleinen bodenlosen Käsekuchen, weil ich Besuch erwartete, setzte mich mit der Wochenendzeitung auf den Balkon. Es waren Wolken zugezogen, Wind zerrte immer wieder an den Seiten.

Gegen Mittag kam ein Studienfreund, der vor drei Wochen von weit her fürs große Fest angereist war, direkt nach dem Fest aber wegen eines familiären Notfalls in seine westerwälder Heimat verschwunden.

Er erzählte – über einer Kanne Tee, einem Schnitzel im Schnitzelgarten, einem Spaziergang über dem Alten Südfriedhof und an der Isar entlang, zurück daheim einem Stück Käsekuchen – nicht nur von den 20 Jahren USA und seiner Familie dort, seit wir uns nicht mehr gesehen hatten, sondern auch von der deutschen Bürokratie in Verbindung mit Todesfällen: Auf dass wir vorbereitet sein mögen, wenn es uns trifft. Wenig überraschend drängte er auf das frühzeitige Erstellen von Patientenverfügung und Testament, nicht nur der Eltern, sondern auch selbst; es macht im Sterbens- und Todesfall alles einfacher.

Außerdem war er in der Mission unterwegs, das Grimm’sche Märchen “Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst” lebendig zu halten und zu verbreiten. Ich unterstütze ihn hiermit mit diesem Link.

Abends verabschiedete er sich gen Flughafen, wo er vor seinem Morgenflug zurück in die USA übernachten würde.

Wie meist ließen wir nach der Tagesschau den Fernseher weiterlaufen – und stolperten in den Film Ghostbusters, den ich sehr mit diesem Freund verbinde (und dessen Sexismus den Film leider ausgesprochen veraltet wirken lässt, was haben wir uns damals alles gefallen lassen).

Journal Freitag, 14. Juni 2019 – Hochsommerschwindel

Samstag, 15. Juni 2019

Der noch kühle Morgen (zu kühl für Kaffee auf dem Balkon) wurde zu einem Hochsommertag – mein Kreislauf reagierte im Büro darauf mit Schwäche und Schwindel – sehr unangenehm.

Nach Feierabend hatte ich einen Termin zur Fußpflege bei der neuen Kosmetikerin; ich kam zu Fuß gut hin, hatte aber keine Freude an der Bewegung. Angenehme Pediküre, Ergebnis sehr schöne Füße.

Ein paar Einkäufe im Vollcorner, zu Hause der immer noch kranke Herr Kaltmamsell: Er fühlte sich nicht fit genug für Biergarten (wir waren diese Saison noch kein einziges Mal im Schnitzelgarten!), machte uns statt dessen Pasties mit Spinatfüllung aus Ernteanteil. Zu Feier des Wochenendes gab’s Gin Tonic.

Im Bett brach ich die Lektüre von Pinocchio ab, die Geschichten sind ja noch bösartiger und schlimmer, als ich sie aus Kindheitslektüre in Erinnerung hatte: Schon damals hatten sie mich verstört und abgestoßen; ich hatte das Buch aus der Pfarrbibliothek geliehen, nachdem mich die sehr freie Fernsehverfilmung mit Gina Lollobrigida sehr bewegt hatte (die Musik!). Statt dessen griff ich zur Jubiläumsausgabe Granta.

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UK hat ja eigentlich andere Probleme (als YOUKNOWWHAT), zum Beispiel Kinderarmut – oder überhaupt Armut, nachdem die Sozialleistungen in den letzten Jahren immer weiter gekürzt wurden. Gleichzeitig haben in UK Privatinitiativen und bürgerliches Engagement zum Ausgleich von Missständen Tradition. Dieser Twitter-Faden erzählt mit originellen Mitteln von einer interessanten.

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queer.de schlägt Alarm:
“LGBTI-Gegner wollen queer.de zum Schweigen bringen”.

Die Redaktion wird immer häufiger mit Abmahnungen angegriffen: Die Abwehr (fast immer erfolgreich, nur ein Prozess ist noch offen) kostet nicht nur Geld, sondern bindet auch die Energie der Redaktion – sehr wahrscheinlich die eigentliche Absicht.

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Den Twitter-Account @OnThisDayShe schätze ich sehr (“Putting women back into history, one day at a time.”). Hier erzählt Mitgründerin Alisa Holland (mit schönem nordenglischen Akzent), wie es dazu kam und welche Wirkung sie sich erhofft.

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https://youtu.be/qijE01uxdfY

Journal Donnerstag, 13. Juni 2019 – Echter Mensch an der Hotline

Freitag, 14. Juni 2019

Am Vorabend noch bis deutlich nach Mitternacht geräumt, dennoch den Wecker auf sechs: Nach so vielen Nächten mit gutem Schlaf kann eine auch mal kürzer ausfallen, ohne dass der Preis dafür zu hoch ist.

Herr Kaltmamsell war krank genug, dass ich ihm den Morgenkaffee ans Bett brachte und er auch erst mal im Bett blieb. Ich unterstellte ihm, dass er gar nicht mit richtigem Kranksein umgehen kann, weil er das seit mindestens 15 Jahren nicht kennt, und versuchte es mit konkreten Anweisungen – unter anderem mit der, bei bleibender Schwäche seine Verabredung für den Abend abzusagen.

Dieses Jahr auf der Theresienwiese zwischen all der Kamille auch Kornblumen – die ich in der Vergangenheit mit Wegwarten verwechselt hatte.

Ein leuchtender Sommertag mit milden Temperaturen. In der Arbeit eher ruhig, ich glaubte die Pfingsferien zu merken. Zu Mittag eine große Portion restliches Ofengemüse vom Vorabend mit etwas Brot.

Unter andrem hatte ich gestern mit der Service-Hotline eines börsennotierten Großkonzerns zu tun und war völlig überrascht, als ich dort auf einen echten Menschen stieß, will heißen: Keine glatte, auf freundlich geschulte Servicestimme, sondern eine ältere, männliche mit deutlichem bayerischen Akzent. Der Herr recherchierte, wusste nicht alles, vermittelte – und rief später mit einer Lösung zurück.

Abend allein daheim, weil sich Herr Kaltmamsell fit genug für seine Verabredung gefühlt hatte. Der herrliche Salat aus frisch abgeholtem Ernteanteil gehörte mir ganz allein!

Abendvergnügen: Mani- und Pediküre, Wäschewachen und -aufhängen.

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Silicon Valley ist mal wieder Vorreiter: Dort hat man jetzt ein Mittel gegen den Frauenmangel in den Führungsriegen von Technikkonzernen gefunden. Oder zumindest gegen die peinlichen Gruppenfotos von Führungskräften ohne Frauen.

Journal Mittwoch, 12. Juni 2019 – Nifftenkochkurs

Donnerstag, 13. Juni 2019

Zu Weihnachten hatte ich den Nifften einen ganz privaten Kochkurs geschenkt: Zum einen wollte ich ihnen die Möglichkeit geben, etwas fürs Leben nach dem Elternhaus zu lernen. Zum anderen bin ich ja mit einen erfahrenen Koch und Kochlehrer befreundet: Der war zu meiner großen Freude so nett, sich für einen Tag Kochkurs bei uns daheim buchen zu lassen (was er sonst grundsätzlich nicht macht: beruflich in anderer Leute Privatküche kochen).1

Meine Idee: Die Bruderfamilie würde am frühen Nachmittag nach München kommen, die Nifften sollten sich mit dem Kochlehrer zum Einkaufen treffen (Warenkunde!) und mit den Einkäufen in unserer Küche verschwinden. Die Eltern würden sich am Nachmittag anderweitig vergnügen, zum Abendessen würden wir dann alle bei uns zusammenkommen und die Ergebnisse des Kochens verspeisen.

Wenig überraschend war es nicht einfach einen Termin zu finden, er fiel auf gestern. Der Koch hatte sich zuvor schon mit den Nifften abgesprochen, kennengelernt hatte sich die vier auf unserem großen Fest. Es traf sich gut, dass die Nifften seit Weihnachten vegetarisch essen: Die Bedingung des Kochs war “kein Fleisch, kein Fisch” gewesen. Teil des Geschenks war bereits zu Weihnachten ein Grundlagen-Kochbuch des Kochs, für den gestrigen Kurs hatte ich drei Schürzen besorgt: So mit Material und Kenntnissen ausgestattet sollten die drei im Anschluss praktisch auszugsreif sein.

Zum Abendessen waren wir um sieben bestellt. Ich verabredete mich nach der Arbeit mit Bruder und Schwägerin um sechs auf einen Aperitif im Stadtcafé (Herr Kaltmamsell war leider noch schlimmer krank, hielt sich beim Essen tapfer, aber nur mit Mühe aufrecht).

Die Synagoge auf dem Jakobsplatz spiegelt das gestrige gemischtwolkige Wetter mit frischen Temperaturen.

Bei uns daheim wurden wir der Küche fern gehalten, durften aber Geschirr zum Tischdecken rausholen. Eingekauft hatten die vier auf dem Viktualienmarkt und beim Eataly, die erste Vorspeise gab’s zu Prosecco.

Bruschetta mit frischen Shiitake-Pilzen, angemacht mit Zitronensaft und Dill: Wunderbar pilzig allein schon der Duft, ich nahm mir mal wieder vor, mehr mit Pilzen zu kochen.

Salat aus verschiedenen Tomaten, Gurke, Melone, Bundbasilikum (Empfehlung des Kochs: Im Bund angebotener Basilikum schmeckt intensiver als der im Topf verkaufte) mit Mozzarella. Dressing aus aufgefangenem Saft der Bestandteile und etwas Olivenöl sowie Salz und rosa Pfeffer. Sehr köstlich. (Dazu ein schlichter Bio-Soave.)

Als Hauptgang gab es einen Risotto mit frischen Erbsen und Brennnesseln, dazu aus dem Ofen Zucchini, bunte Bete, grünen Spargel und Mangold. Sehr parmesanig-reichhaltiger Reis, die Brennnesseln darin waren mir neu, überzeugten mich aber sofort. Die Nifften hatten unter anderem gelernt, aus allen Gemüseabschnitten und -resten der Vorbereitung die Brühe für den Risotto zu kochen.

Aufwendiger Nachtisch: Mandel-Eiweiß-Törtchen mit Himbeeren, dazu Apfelsaft-Sabayon (da der Koch hessisch geprägt ist, natürlich Ssábayoh ausgesprochen). Gebacken in den geerbten galicischen Weißweinschalen – einen nützlicheren (und dekorativeren) Einsatz hatten sie noch nie. Und dann schmeckte das auch noch hervorragend.

Wir saßen noch bis spät in die Nacht zusammen (minus armem kranken Herr Kaltmamsell), die Nifften bekamen die Rezepte des Abends als Seminarmappen mit. Hoffnungsglitzern in den Augen der Eltern, dass ihre drei jugendlichen Kinder sich künftig um die Bereitstellung der Familienmahlzeiten drängeln werden.

§

Emma Thompson kommt Ende August mit dem Film Late Show aus der Feder von Mit-Schauspielerin Mindy Kaling in die Kinos, und ich kann es kaum erwarten.

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https://youtu.be/SqgKDsUg898

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https://youtu.be/XE7OVnets4g

  1. Hm – übers Internet verbandelte Fotografin macht für mich Ausnahme für Privatfeier, befreundeter Koch macht für mich Ausnahme beim Kochkurs: Vielleicht bin ich dann doch beim “Da gehst’ zum Harry beim Elektro Müller, sogst’ eam an schena Gruß vo mir, dann kriegst’ Prozente” meines Handwerker-Vaters angekommen. []

Journal Dienstag, 11. Juni 2019 – “Gesundes Essen”: Suppe

Mittwoch, 12. Juni 2019

Schon Montagabend hatte der Infekt das Zusatz-Feature Reizhusten freigeschaltet, mit perfektem Slapstick-Timing mitten im Telefonat mit meiner Mutter, der ich eine röchelnd ersterbend klingende Tochter präsentierte.

Bis gestern war dann ein normaler Husten daraus geworden, dessen Ende absehbar ist. Im Gegenzug war Herr Kaltmamsell so richtig krank geworden – und ich nicht daheim, um ihn zu pflegen.

Der Arbeitstag war auf der ruhigeren Seite, Pfingstferien. Dennoch dabei: absurde Anrufe. Doch niemand springt auf meinen Vorschlag an, gebrandete Aluhüte ins Merchandise-Sortiment aufzunehmen. Mittags Gurkensalat und selbstgebackenes Brot, nachmittags Flachpfirsiche. Dass ich um die Mittagszeit mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, schob ich auf die Erkältung.

Nach Feierabend Einkäufe im Kaufhaus, am heutigen Mittwoch steht nämlich die Einlösung des Nifftengeschenks zu Weihnachten bei mir in München an. Als ich wieder auf die Straße trat, hatte es geregnet: Entladung des warm-schwülen Tags.

Daheim holte ich Herrn Kaltmamsell ab und lud ihn zum Gesundessen ein: Suppe bei Max’s Beef Noodles.

Ich hatte die Version mit scharf. Die Leute sagen ja zu allem möglichen Essen “oh, gesund!”, doch es gibt nichts, was für mich einen solch umgehend genesenden und stärkenden Effekt hat wie kräftige Brühe. Entsprechend beschwingt kehrte ich heim.

Dort werkelte ich noch ein wenig in der Küche, um sie für den Mittwoch gästefein zu machen (wegen Feiertags war am Montag der Putzmann nicht gekommen), außerdem hobelte ich einen Kohlrabi zu Salat als Brotzeit, zum selben Zweck schnitt ich eine Mango und mischte sie mit Joghurt.

§

Auf Twitter postete @mosaikum (DEN GIBT’S NOCH! Teilnehmende des Blogmich 2005 werden sich erinnern) etwas, was mich freute. Noch mehr freute mich der Hinweis von @LiVolkert auf diesen botanischen Rundgang über die Theresienwiese:
“Oktoberfest – Ein weites Feld”.

Er rupft ein großflächiges Blatt ab und hält es sich ans T­Shirt. Die Klette bleibt am Stoff hängen. “Irgend­ einen Dünger scheint es hier zu geben”, sagt er nachdenklich, und diesmal hilft ein wenig Münch­ner Insiderwissen: Er steht mitten in dem Bereich, den man hier auch “Kotzwiese” nennt. Hierhin verziehen sich die Oktoberfestbesucher, die keine Lust aufs Schlangestehen vorm Klohäuschen haben oder die speien müssen.

“Kotzwiese”, sagt Feder nachdenklich und nickt zufrieden: “Daran wird es liegen.”