Alles über orthopädische Reha heutzutage

Donnerstag, 25. Juli 2019 um 6:29

Ein echtes Fazit der drei Reha-Wochen ist ja erst in einigen weiteren Wochen sinnvoll. Hier aber ein paar Dinge, die ich dort gelernt habe:

  • Medizinisches Personal trägt keine Birkenstocks mehr, sondern Croqus.
  • Die Patienten und Patientinnen in solch einer Reha sind sehr divers: In Alter (natürlich tendenziell eher ältere), in Körperform, in Herkunft. Sie verbindet wirklich nur, dass sie Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung sind.
  • Ob und wie sportlich fit sie sind, sieht man an keinem der obigen Faktoren, sondern erst, wenn sie sporteln (wie halt im sonstigen Leben auch).
  • Rehas sind auf einen angenommenen Durchschnittpatienten ausgerichtet, der zum ersten Mal im Leben mit sportlicher Bewegung Bekanntschaft macht und Hintergründe zu Ernährung erfährt. Wer nicht diesem Profil entspricht, geht unter.
  • Reha-Verpflegung mag zwar nicht lukullisch sein, ist aber wunderbar gemüselastig.
  • Bayern 1 klingt heute wie Bayern 3 vor 15 Jahren – inklusive teilweise interessanter Wortbeiträge, Bayern 3 klingt wie Antenne Bayern vor zehn Jahren – inklusive tödlich launiger Mehrfachmoderation. (In fast allen Räumen außer den Einzelzimmern dudelte einer dieser beiden Sender.)

Was ich gerne vorher gewusst hätte: Als Reha-Patientin oder -Patient braucht man eine kleine Tasche, in der man Therapieplan, Handtuch, Zimmerschlüssel, Wasserflasche, Telefon bei sich führt und von Termin zu Termin trägt. Da ich mir nicht eigens eine zulegen wollten (bitte nicht mehr Zeug!), war ich mit meiner riesigen Standardtasche unterwegs, die auch ein paar Kilo Einkäufe fasst.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Alles über orthopädische Reha heutzutage“

  1. Simone meint:

    Sie meinen sicher Crocs?
    Hm, leicht und abwaschbar sind sie ja. Ich habe ein paar für den Garten, aber im Sommer bei Hitze mit nackten Füßen… bäh. Da lob’ ich mir die Birkenstocks.

  2. Boje meint:

    Liebe Kaltmamsell,
    vielen Dank für den Einblick in eine Reha. Im familiären Zusammenhang durfte ich schon einige Male Zeuge davon werden, wie Menschen dort hin und wieder zurück gekommen sind. Nach deren Berichten dachte ich mir immer zusammen, dass dieses System insgesamt wenig effizient und insgesamt wenig hilfreich ist. Aus Ihren Berichten und aus Ihrem Fazit lese ich das auch heraus. Vermutlich könnte man mit gleichem Aufwand mehr erreichen, wenn man individueller auf die Leute eingehen und diese ernst nehmen würde.
    Aber zumindest scheinen Sie nicht zu bereuen, die Reha gemacht zu haben, was ja vielleicht auch schon ein Erfolg ist.
    Sehr gefreut habe ich mich über Ihre Schilderung der Tischgesellschaft. Ich bin beruflich häufig “gezwungen” mit mehreren Leuten zu frühstücken und ernsthaft: Es gibt nichts schlimmeres als Quatschköpfe. Dummerweise werden immer wir etwas ruhigeren Typen als merkwürdig wahrgenommen…
    Schönen Gruß aus dem Münsterland!

  3. U. meint:

    Ich finde das Nicht-Fazit recht deprimierend. Letztlich wird da ja viel Rentenversicherungsgeld und Patientenzeit verbraucht, und für was? Ich hätte mir als Patientin da schon ein individuelleres Programm erhofft (wie Sie ja auch).
    Meine Eltern waren beide wochenlang in Rehas, nachdem sie Hüft-OPs hatten. Bei ihnen war die Rehaklinik aber direkt neben der Hüft-Klinik, so dass ich denke, dass man dort eben vor allem auf Hüft-OP-Patienten ausgerichtet war. Vielleicht funktioniert post-operative Reha auch überhaupt besser?

  4. InaPö meint:

    Ich fand Deine Rehavorträge schon vom Titel allesamt spannender als meine in Oberammergau und Du scheinst mir auch gezielter behandelt worden zu sein. Könnte aber auch daran liegen, dass ich fett bin und man mir nicht mehr als die Grundgruppen zumuten wollte (dabei bin ich eine Nachkommin von Flipper und nem Pinguin, schmeißt mich ins Wasser! Das Bad wurde bei mir dooferweise gerade renoviert und wir wurden von halb 7-8 für 30 Minuten in ne Nachbarklinik gekarrt für ein Minimum). Ich bin dann leider schnell zu sprachlos, für mich einzustehen. Ich hab aber auch bei anderen nicht mehr auf dem Plan gesehen.
    Hab ja vor der Reha schon geäußert, dass Du vermutlich nicht überfordert sein würdest aber ich finde das hast Du schön kombiniert mir individuellen Leistungen. Was mir tatsächlich besonders geholfen/gutgetan hat, waren die Massagen 3x die Woche, da muss ich dringend drauf achten, dass es in ner zukünftigen Reha nicht nur Stühle gibt. Dazu geh ich seit zweieinhalb Jahren konsequent in die Rehamuckibude, hab nach dem IRENA-Programm einfach weitergemacht; das hätt ich mir auch nicht träumen lassen. Vergeben wars bei mir keinesfalls.
    Ina

  5. InaPö meint:

    P.S.: Bei uns gabs Jutebeutel zur Begrüßung, bei meiner Mutter nach neuem Knie sogar eine Jutebeutelrucksackvariante was ich schlauer finde bei den vielen Krückenschwingern. An unserem Beutel seien die Griffe lang genug für den Hals. ALS OB!

  6. Lehmann meint:

    Sie bekommen die nächsten Tage einen langen Fragebogen von der Rentenversicherung, da haben Sie die Möglichkeit alles loszuwerden.
    Hilft zwar im Nachhinein nichts, aber immerhin.

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