Journal Montag, 1. Juli 2019 – Endspurt zur Reha, Hochsommerende

Dienstag, 2. Juli 2019 um 5:43

Unruhiger Schlaf, zu früh aufgewacht.
Haushaltliche Geschäftigkeit (Spülmaschine ausgeräumt, Wäsche aufgehängt – ausnahmsweise auf dem Balkon, um dem Putzmann nichts in den Weg zu stellen, Pflanzen gegossen), dann erst Morgenkaffee.

Abschied von der Theresienwiese als Wiese. Bereits vor acht war es heiß.

Ein heftiger Arbeitstag – es war eine gute Idee gewesen, für diesen einen Tag ins Büro zu gehen, ich konnte einiges wegschaffen, was mich in drei Wochen in Panik versetzt hätte und mit einer Kollegin Geburtstag feiern.

Schon kurz nach Mittag zog ein Gewitter auf, ich dachte mit Bangen an meine Wäsche auf dem Balkon: Diese Kleidung wollte ich ja in die Reha mitnehmen. Als Herr Kaltmamsell heimkam, stellte er fest, dass der Wäscheständer in den Wohnzimmer gestellt worden war, vermutlich vom lieben Putzmann.

Später Feierabend, auf dem Heimweg wieder ein Gewitter, aber mit nur wenigen Regentropfen. Ich kaufte Proviant für die Reha – ich rechne mit drei Wochen höchstens mäßigem Essen, wenigstens gute Schokolade und Röstnüsschen sollen mich bei Laune halten. Ein wenig Sorge bereitete mir, dass der Atemwegsinfekt, der noch nicht zu hundert Prozent kuriert war, von Neuem die Luftröhre zu attackieren scheint.

Daheim roch es bereits fantastisch, Herr Kaltmamsell kochte aus Ernteanteil-Blumenkohl und -Koriander Alu Gobi. Ich bügelte restliche Wäsche, nach dem Abendessen packte ich für Temperaturen zwischen 15 und 35 Grad.

Im Bett las ich einen Kinderbuchklassiker (?) aus: Ponzl guckt schon wieder von Dagmar Chidolue. Mit seiner Erzählperspektive ganz konzentriert auf die Hauptperson Laura gut gemacht, dadurch auch kunstfertig indirekt erzählt, ungewohnte Themen für ein Kinderbuch (u.a. alleinerziehende Mutter, Büroarbeitswelt), ohne dass es auf erwachsene Leser hin thematisiert würde. Nun kenne ich mich auf dem Kinderbuchmarkt der vergangenen 40 Jahre wirklich nicht aus, doch das hier scheint mir ein besonderes Buch zu sein.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Montag, 1. Juli 2019 – Endspurt zur Reha, Hochsommerende“

  1. Sonni meint:

    Liebe Frau Kaltmamsell,
    wie sind Sie auf das Kinderbuch gekommen?

  2. die Kaltmamsell meint:

    Es war im Chat der Techniktagebuchredaktion aufgetaucht und klang interessant, Sonni, und dann lag es überraschend auf einem Bücherstapel, den Herr Kaltmamsell gerade ausgemistet hatte.

  3. kelef meint:

    also die kuranstalt, in der man mich damals jeweils untergebracht hatte, verfügte über recht gute köche, die durchaus gutes essen zu bereiten und servieren zu lassen imstande waren. da konnte man eigentlich nicht meckern – ausser halt, dass das kochen mit strengen gesundheitlichen vorgaben und für ganz viele verschiedene leute mit ganz vielen verschiedenen problemen, unter anderem auch diverse diäten natürlich, an sich schon eine herausforderung darstellt. aber ansonsten passte alles – und das war nicht nur meine meinung. dass fette, gebratene stelzen und ähnliche gericht in derartigen institutionen nicht auf der speisekarte stehen, und dass die portionen normal und nicht übermässig gross sind, versteht sich von selber. aber z.b. obst konnte man sich in der früh so viel man wollte mit aufs zimmer nehmen, auch kaffee, tee etc. in thermoskannen. ich halte ihnen also die daumen, dass es ihnen da so gut geht wie mir damals – auch ansonsten habe ich diese beiden aufenthalte grundsätzlich durchaus in guter erinnerung. mit den anderen leuten muss man ja nicht reden, wenn es sich nicht zwingend ergibt …

  4. Sebastian meint:

    Alles Gute!

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