Journal Sonntag, 14. Juli 2019 – Ruhetag mit Pizza
Montag, 15. Juli 2019Sehr gut und ausgeschlafen. Nach dem Bloggen Tee und großes Muesli im Speisesaal. Um halb elf kam Herr Kaltmamsell und stellte sein Gepäck in der Klinik ab. Ich hatte ihn überredet, noch bis nach dem Mittagessen in Bad Steben zu bleiben, wie setzten uns in den Aufenthaltsraum und lasen traulich nebeneinander.
Zu diesem gemeinsamen Mittagessen gingen wir in eine Pizzeria.
Ich hatte eine Pizza mit gegrillten Zucchini und Auberginen, die mir sehr gut schmeckte (und die ich schon wieder nicht ganz schaffte, seltsam).
Nach einem guten Espresso brachte ich Herrn Kaltmamsell zum Bahnhof und spazierte zurück zur Klinik – mein einziger Spaziergang des Tages, ich schaffte es, meinen Plan eines echten Regenerations- und Ruhetags umzusetzen.
Mit meiner Sporkleidung war ich in den knapp zwei Wochen meines Aufenthalts nun doch durch, ich musste Wäsche waschen. Wie das geht, hatte ich mir am Freitag am Empfang erklären lassen, die erforderlichen Münzen für Waschmaschine und Trockner bei dieser Gelegenheit gleich gekauft. Waschpulver hatte ich von daheim mitgebracht. Jetzt fand ich den Waschraum mit nur einer Ehrensuchrunde, von den drei Waschmaschinen darin war eine bereits in Betrieb, die zweite defekt, aber mehr als die eine übrige brauchte ich ja nicht. Auch den Wäschetrockner bediente ich anschließend erfolgreich. (Die ganze langweilige Geschichte gibt es im Techniktagebuch.)
Das Abendessen in der Klinik kam für meinen Pizza-gefüllten Bauch zu früh, ich aß nur ein wenig Rohkost und Hering mit Roter Bete. Dafür bekam ich zur Tagesschau Hunger, dagegen hatte ich noch Banane und Hüttenkäse auf dem Zimmer.
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Schon bald nach Start von “Fridays for Future” fiel mir auf, dass immer nur von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten hinter der Initiative die Rede zu sein schien. Ich fragte mich, wie es mit den jungen Menschen an anderen Schularten aussah: Im schlimmsten Fall nahmen sie die Demos als Eliteveranstaltung wahr, die sie – wie meist – nicht meinte oder gar ausschloss. Helena Ott ist dem erfreulicherweise für die Süddeutsche nachgegangen (zu lesen leider nur für 1,99 Euro):
“Unerhört”.
Jeden Freitag gehen Hunderttausende Schüler für den Klimaschutz auf die Straße. Auf der Suche nach denen, die nicht demonstrieren.
Ott war drei Tage lang in der 10. Klasse der Pestalozzischule in Karlsruhe. Sie sprach mit den 14 Mädchen und 12 Jungen der Klasse der Werkrealschule (so heißen in Baden-Württemberg die ehemaligen Hauptschulen). Sie fand heraus, dass die Schülerinnen und Schüler sehr wohl politisch interessiert sind, dass sie aber kein so verbindendes Anliegen wie “Fridays for Future” haben. Der Artikel enthält auch Filmchen mit ihren Protestplakaten und den Erklärungen der jungen Leute.
Ihre Eltern sind nicht Anwälte, Ärztinnen und Musiker, sondern Krankenpfleger, Reinigungskräfte, Verkäuferinnen und Hausmeister. 70 Prozent der Schüler stammen aus Migrantenfamilien. Für die Schulart liegt das im Mittel, sagt Kühn. Manche leben erst seit drei oder fünf Jahren in Deutschland und mussten in der 7. Klasse lernen, den Unterrichtsstoff in einer neuen Sprache zu verstehen.
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Fragt man die Zehntklässler, warum sie nicht demonstrieren, sagt eine Schülerin: „Wir dürfen ja noch nicht mal in der Pause zum Bäcker eine Straße weiter.“ Man merkt, dass viele in der Klasse nicht vertraut damit sind, sich politisch stärker einzubringen als mit dem Gang zur Wahlurne.
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Ein Vater macht sich Sorgen, weil seine bewegungsfreudige Teenagertochter zunimmt und bitten Kummerkastentante Blair Braverman um Rat.
“How Not to Talk to Your Child About Body Image”.
via @stedtenh0pp1A
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Es gibt DOCH Aufnahmen von mir bei der Wassergymnastik!
via @ankegroener