Journal Mittwoch, 30. Oktober 2019 – Beruhigung und Kälte

Donnerstag, 31. Oktober 2019 um 6:56

Dann halt doch wieder eine schlechte Nacht, zum einen wegen Hüft- und Beinschmerzen, zum anderen wegen Bürosorgen – Aktuelles erinnert mich an Schlimmes vor vier Jahren.

Die einzige Idee, die ich zur Beruhigung hatte, war: Listen. Wenn ich Panik vor Kontrollverlust habe, schreibe ich Projektpläne. Die interessieren zwar niemanden, doch das Erstellen eines Projektplans bedeutet, die Aufgabe einmal im zeitlichen Verlauf durchdacht zu haben, nach vergleichbaren Vorläuferprojekten zu recherchieren und daraus zu lernen, Fehler nicht nochmal zu machen (sondern ganz neue). Und im besten Fall das Ganze mit einer erfahrenen Kollegin durchzusprechen, die bereit ist mitzudenken.

Arbeitsweg per Bus, der Tag blieb düster grau, doch es regnete nicht. Meine Arbeitspanik konnte sich zum Glück legen.

Mittags Rote Bete mit Joghurtsoße, die ich mir am Vorabend aus Ernteanteil gekocht hatte und zum größten Teil verarbeitet – den kleineren Teil gab es zum Nachtmahl. Nachmittags nochmal ein Stück Nusstorte, immer noch sehr gut.

Nach Feierabend spazierte ich nach Hause, Abstecher beim Vollcorner. Mit meiner mitgebrachten Milchflasche stand ich vergeblich vor der stählernen Kuh: Sie war außer Betrieb und musste repariert werde. Es war ganz schön kalt geworden, es ist Zeit für Mütze und Handschuhe (die ich nicht dabei hatte und vermisste).

Das letzte Stück meines Heimwegs war dann wieder arg schmerzhaft und beschwerlich, ich will jetzt dann doch langsam bitte mal echte Besserung.

Abends hatte Herr Kaltmamsell auf meine Bitte Spaghetti mit Roter Bete gemacht, nach einem Rezept, das ich bei Frau Bruellen gefunden hatte.

Ich mochte es gern, dem Koch war es zu süß: “Das ist Nachtisch.” Dazu gab es ein Glas Abschiedswein: Ab Donnerstagabend verschwindet der Herr wieder auf ein tagelanges Rollenspiel-Abenteuer (CoC, Pen&Paper).

Im Bett Juan Moreno, Tausend Zeilen Lüge: Das System Relotius und der deutsche Journalismus zu Ende gelesen. Ein fesselndes Zeitdokument mit klugen Abschlusskapiteln zu Storytelling und der Berechtigung verschiedener journalistischer Gattungen.

§

Vanessa Giese hat einen ausführlichen und nützlichen Serviceblogpost verfasst: Wie man als Freiberuflerin auf den passenden Tagessatz kommt.
“Eine Fahrt nach Frankfurt und ein #serviceblog-Beitrag: Wie man einen Tagessatz ausrechnet”.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 30. Oktober 2019 – Beruhigung und Kälte“

  1. Madame Graphisme meint:

    Dem Herrn Kaltmamsell viel Spaß!
    Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn!
    (auf jeden Fall GS würfeln)

  2. Joe meint:

    Erschreckend, dass diese einfache grundlegende Freiberufler-Kalkulation von vielen übersehen wird.

    Das ist auch der Grund dafür, dass ich nicht freiberuflich arbeite, obwohl ich das schon gemacht ahbe und gerne würde – und auch Kunden hätte. Wenn ich dasm was ich als Angestellter bekomme, freiberuflich erwirschaften müsste, wären wir bei Tagessätzen von rund 1500 Euro. Da wird die Luft dünn.

  3. Nina meint:

    Hier auch immer Projektpläne als Strategie gegen Kontrollverlustpanik. Nicht nur beruflich, sondern auch privat (aktuell: anstehender Einbau der neuen Heizung, was sehr viel logistisch durchdachtes Hin- und Herschieben von Möbeln und Zeug erfordert).

  4. Sigourney meint:

    Sehr interessante Berechnung, Danke! Macht man sich ja auch nicht so klar, wenn man Leistungen kauft.

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