Journal Montag, 16. Dezember 2019 – Überflüssige und neue Beschwerde
Dienstag, 17. Dezember 2019 um 6:48Früher Wecker für eine Runde Crosstrainer und Übungen.
Dann doch erstaunlich viel Räumerei, so dass ich sogar später als sonst das Haus verließ. Und beim Verlassen des Hauses sah ich: Die Treppen waren geputzt! Denn irgendwann war mir dann doch aufgefallen, dass die Außentreppe zum Hauseingang seit Monaten nicht geputzt worden war: Die klebrigen und großen Flecken vom Oktoberfest wurden immer dunkler (dafür weniger klebrig, na gut). Und auf der Treppe im Haus, die sich um den kreisrunden kleinen Aufzug schmiegt, sammelten sich immer mehr Papierfetzen, Herbstblätter, Zigarettenstummel – auch sie wurde offensichtlich nicht geputzt. Gleichzeitig hing an der Wand neben der Haustür ein Blatt mit Unterschriftentabelle für den wöchentlichen Reinigungsdienst der beauftragten Hausverwaltung: vollständig mit Datum und Unterschrift für jede Woche ausgefüllt. Ich hatte bereits die Kontaktdaten auf diesem Blatt notiert (also: fotografiert), um Bescheid zu geben, dass hier was nicht stimmte – schweren Herzens, denn ich beschwere mich ausgesprochen ungern. Die Welt soll bitte von Vornherein nicht so sein, dass man sich beschweren muss. Wie erleichternd, dass mir das erspart blieb.
Mit Tram und U-Bahn in die Arbeit, dabei auf meinem Smartphone Herkunft von Saša Stanišić gelesen. Dass ich mal Romane auf einem so kleinen Bildschirm lesen würde – aber Buchstaben gehen eben immer, wer wie ich ohne sonstiges Angebot die Auschrift auf der Cornflakes-Packung liest, liest dann halt auch ihre Lektüre auf jedem verfügbaren Weg.
In der Arbeit nur mittel Unangenehmes, ich konnte mich lange in eine manuelle Tätigkeit flüchten (die noch dazu ein befriedigend sichtbares Ergebnis hatte). Mittags Käse und Birnen, nachmittags Hüttenkäse, eine Hand voll Nüsse.
Nach der Arbeit fuhr ich zu Dr. Orth 1, um die jüngste Röntgenaufnahme meiner schmerzenden Hüfte für Dr. Orth 2 abzuholen. Ich steckte den Ausdruck unbesehen ein. Daheim stellte ich fest, dass man mir eine Röntgenaufnahme vom April 2011 ausgedruckt hatte, und zwar von der anderen Hüftseite. Zum einen ärgerte ich mich über mich selbst, weil ich nicht nachgeguckt hatte. Andererseits kam ich ins Grübeln, wie jemand wohl auf die Idee gekommen war, dass mich diese Aufnahme mehr als die vom September dieses Jahres interessieren könnte – und nicht mal nachfragte. Mir blüht also das Ganze von vorne, neuer Anruf, neue Fahrt nach der Arbeit in die Praxis.
In der Gegend des Arztpraxis hatte ich weitere Weihnachtsgeschenke besorgt, für mich dann noch im Kaufhaus Strumpfhosen. In der langen Schlange vor der Kasse stand ich im eigenen Saft: Es war ohnehin draußen mild, und ich hatte die Kaufhausheizung unterschätzt.
Daheim servierte Herr Kaltmamsell die restliche Rinderzunge vom Sonntag mit Wirsinggemüse aus Ernteanteil – ein Genuss.
die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Journal Montag, 16. Dezember 2019 – Überflüssige und neue Beschwerde“
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17. Dezember 2019 um 7:24
Ruf in der Praxis an. Die sollen das richtige Röntgenbild für Dich einscannen und Dir per PDF schicken. Die machen das, wenn Du sie auf den Fehler hinweist.
Auch hier sind die Putzdienste nicht besonders zuverlässig. Aber ich selbst mag auch llieber warten, bis ich den gravierenden Vorher-Nachher-Effekt sehen kann.
17. Dezember 2019 um 9:15
Hier auch Team „Müslipackungen lesen“. Aus diesem Grund sind mir auch alle möglichen Zutaten in allen möglichen Sprachen geläufig. Deswegen mag ich (Fremd-) Sprachen. Oder mochte sie vorher schon und entdecke deswegen so gern, was Weizen, Zucker und Co. auf Russisch, Finnisch, Italienisch ect. heißt
17. Dezember 2019 um 19:14
Ich lese ganz gern die Etiketten auf diversen Verpackungen im Bad. Aber was lese ich, wenn ich nach und nach das Plastik eliminiere?
(Frage: Röntgenbilder als PDF — geht das?)
17. Dezember 2019 um 22:25
die haben das doch sicher digital? Dann ist ein Ausdruck eh doof, wenn sie damit zu einem andren Arzt wollen, lassen sie sich das auf cd brennen. Auf diesen Ausdrucken erkennt man max. dass das ne Hüfte ist.
18. Dezember 2019 um 17:17
Bin gespannt, wie Ihnen “Herkunft” gefällt. Für mich das Lieblingsbuch des Jahres, aber ich assoziiere sicher auch viel mit Heidelberg als früherem Lebens- und Studienort.