Journal Montag, 17. Februar 2020 – Solidarisches Olivenöl aus Lesbos
Dienstag, 18. Februar 2020 um 6:08Unruhiger Abschluss der Nacht, wie gut, dass ich mich beim Weckerklingeln auf Yoga freuen konnte.
Die gestrige Einheit hatte explizit die Hüfte als Ziel, ich war sehr gespannt, wie das würde. Ergebnis: Sehr unsymmetrisch wurde das, weil die wehe Seite nur ein Drittel so weit dehnen konnte wie die unwehe. Ich sehe es als Symptom von Arthrose und Entzündung, dass ich beim Dehnen rechts keinen Fortschritt sehe: Jeden Morgen fange ich von vorne an.
Radeln in die Arbeit durch Frühlingsmilde. Überm Bavariapark erst drei Kormorane, dann zwei Enten im Flug.
In der Arbeit Besprechungen, Arbeit und Tumulte. Mittags Kartoffelsalat und ein Fleischpflanzerl vom Samstagabend, nachmittags Granatapfelkerne.
Ich entdeckte, dass ich mich von einem Paar Schuhe verabschieden musste.
Das Leder sah schon lang nicht mehr schön aus, und für einen Erhalt müsste das gesamte untere Drittel des Schuhs ersetzt werden – das ist es nicht wert.
Nach der Arbeit radelte ich durch leichten Regen einen kleinen Umweg, um Olivenöl abzuholen. In unserer Anbaugenossenschaft Kartoffelkombinat hatte es Ende vergangenen Jahres eine Sonderaktion gegeben: Wir konnten Bio-Olivenöl aus einer Solidarischen Landwirtschaft auf Lesbos bestellen. Jetzt war es da.
Ich hatte mich sehr über die Gelegenheit gefreut: Zum einen liebe ich gutes Olivenöl, wir verbrauchen davon eine Menge. Zum anderen weiß ich, dass viele schöne und einfallsreiche landwirtschaftliche Projekte am Vertrieb scheitern: Klasse handwerklichen Käse herzustellen, ausgefallene Körner anzubauen, einen alteingesessenen Olivenhain wiederzubeleben ist das eine – aber erreichen die Produkte die möglichen vielen interessierten Käuferinnen und Käufern? Platanenblatt.de unterstützt die gebeutelte Insel Lesbos durch die Verbindung von Solidarischer Landwirtschaft mit Wiederbelebung alter landwirtschaftlicher Gemeinschaftsstrukturen.
Für eine Verkostung warte ich aber noch auf ein schönes Stück Brot, gestern gab es den zweiten Teil Skifahrsuppe (davor Brandy Alexander, danach viel Süßkram).
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Schwesterfraudoktor, die ich seit einigem Wochen mit Vergnügen lese, schreibt über Stuhl und unterdrückt dabei nur jeden zweiten scheiß Witz zum Thema:
“Im Stuhl vereint”.
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Eine hervorragende Menschenfotografin erzählt:
Oft verändert sich etwas, sobald ich die Kamera anhebe; eben habe ich noch einen entspannten Menschen vor mir, dann kommt die die Kamera dazu – und Zack – ist alles anders: Keiner mehr Zuhause. Eine Kamera ist imstande, Menschen von sich selbst wegzutreiben, sie verlassen quasi fluchtartig ihr eigenes Gebäude und es braucht Zeit bis sie wieder zurückkehren.
Smilla Dankert hat auch Tara fotografiert und gesprochen:
“Präsenz”.
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Wichtige Gedanken zu Feminismus von Helen Lewis im Guardian:
“Fighting the tyranny of ‘niceness’: why we need difficult women”.
via @lyssaslounge
All this is edging towards the same idea, an idea that is imprinted on us from birth: that women are called unreasonable, selfish and unfeminine when they stand up for themselves. “I myself have never been able to find out precisely what feminism is,” wrote Rebecca West in 1913. “I only know that people call me a feminist whenever I express sentiments that differentiate me from a doormat, or a prostitute.”
Bitte gesteht Frauen Komplexität zu, gesteht Feministinnen Komplexität zu.
I’m not talking about being rude, thoughtless, obnoxious or a diva. First of all, difficult means complicated. A thumbs-up, thumbs-down approach to historical figures is boring and reductive. Most of us are more than one thing; no one is pure; everyone is “problematic”. Look back at early feminists and you will find women with views that are unpalatable to their modern sisters. You will find women with views that were unpalatable to their contemporaries. They were awkward and wrong-headed and obstinate and sometimes downright odd – and that helped them to defy the expectations placed on them. “The reasonable man adapts himself to the world: the unreasonable one persists in trying to adapt the world to himself,” wrote George Bernard Shaw in 1903. “Therefore all progress depends on the unreasonable man.” (Or, as I always catch myself adding, the unreasonable woman.)
Lewis analysiert auch die Gefahr, weibliche role modells als eindimensionale Heldinnen zu portätieren.
The real Coco Chanel was clever, prejudiced, talented, cynical – and interesting.
Was passiert, wenn man ständig die Komplexität wegbügelt:
It creates a story of feminism where all the opponents are either cartoon baddies or mysteriously absent, where no hard compromises have to be made and internal disagreements are kicked under the carpet. The One True Way is obvious, and all Good People follow it. Feminists are on the right side of history, and we just have to wait for the world to catch up.
Life does not work like that.
(…)
Feminism will always be difficult because it tries to represent half of humanity: 3.5 billion people (and counting) drawn from every race, class, country and religion. It is revolutionary, challenging the most fundamental structures of our society. It is deeply personal, illuminating our most intimate experiences and personal relationships. It rejects the division between the public and private spheres. It gets everywhere, from boardrooms to bedrooms. It leaves no part of our lives untouched. It is both theory and practice.
(…)
Feminism will never be free of infighting, of personality clashes and contests over priorities. It will never be perfect, or nice. But no wonder sexists and reactionaries are scared of it, because – by God, can it get things done
die Kaltmamsell
1 Kommentar zu „Journal Montag, 17. Februar 2020 – Solidarisches Olivenöl aus Lesbos“
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18. Februar 2020 um 18:25
oha…., ich wollte “gerne gelesen” abschicken
es fehlt?
Dann noch herzliche Grüße dazu!