Journal Dienstag, 10. März 2020 – Verhalten in Zeiten von Corona
Mittwoch, 11. März 2020 um 6:01Da ich eine Stunde später als sonst ins Bett gegangen war und mich immer wieder Schmerzen geweckt hatten, verzichtete ich auf frühes Aufstehen und Yoga und absolvierte nur das Pflichtprogramm in Form von Rumpfkräftigung und Schulterdehnen.
Nach sattestem Morgenrosa verdunkelte sich der Himmel, unter dem ich in die Arbeit radelte. Emsiges und vielfältiges Arbeiten, während es draußen immer stärker regnete. Mittags viel Radicchio und eine Breze. Nachmittags Nüsse und hochprozentige Schokolade.
Der Regen hielt sich hartnäckig stark. Ich ließ mein Fahrrad stehen und fuhr mit der (um diese Zeit immer Infektionsrisiko-arm spärlich besetzten) U-Bahn heim.
Ich blieb an den (Fach!)Informationen zu den Auswirkungen des Corona-Virus dran und dachte erstmals über Planänderung nach (nachdem ich schon lange Anweisungen zu Händewaschen und Entfernunghalten berücksicht hatte, das mit dem Niesen – ich niese viel – mache ich eh): Eigentlich hatte ich abends an einer Einführungsversanstaltung Qi Gong teilnehmen wollen (verschoben von Oktober), doch viel dringender will ich am Samstagabend auf eine Familienfeier – an der auch alte Menschen teilnehmen (selbst wenn sie sich selbst nicht so wahrnehmen). Und die möchte ich nicht als mögliche Infektionsquelle gefährden. Also nahm ich die Empfehlung ernst, jeden Menschenkontakt zu vermeiden, der vermeidbar ist: Ich blieb daheim – und rief statt dessen meine Eltern an, um, wie ich scherzte, zu überprüfen, ob auch sie brav daheim blieben. Zwar bekam ich zu hören, man lasse sich nicht! verrückt! machen! War aber beruhigt, dass auch dort Vernunft herrschte, also viel Händewaschen und Vermeiden von Menschenkontakt.
Herr Kaltmamsell machte uns Shakshuka und dazu Corn Bread.
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 10. März 2020 – Verhalten in Zeiten von Corona“
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11. März 2020 um 7:08
Wenn nur meine Ü70-Eltern auch so vernünftig wären! Befeuert vom … wohl Altersstarrsinn … meiner Ü80 Tante (Humanmedizinerin im Ruhestand mit Erfahrung aus Krisengebieten – die es also wirklich besser wissen sollte!), die weiterhin fröhlich mit ÖPNV (sie hat ein Auto) zum Einkaufen fährt. “So schlimm kann’s ja also nicht sein.”
Da weiß ich wirklich nicht, wie ich dagegen angehen soll!
11. März 2020 um 15:57
“Krisengebiete”? – Oh ja, das kann eventuell von einigen nachempfunden werden. Und dann das gefühlte Überleben zweier Weltkriege … Macht einfach immun.