Journal Samstag, 11. April 2020 – Einkaufen mit Mundschutz

Sonntag, 12. April 2020 um 8:55

Gut und ausgeschlafen.

Diesmal plante ich den Ablauf des freien Tages um: Um nicht zu spät zu letzten Einkäufen zu kommen, machte ich mich nach Morgenkaffee und Bloggen sportfertig, ging dann aber erst mal raus.

Erstes Mal Einkaufen mit Atemschutz: Der Bügel über der Nase verhindert zwar durch dichten Abschluss des Rands ein Anlaufen der Brille – doch es schnauft sich darunter schon arg schwer. Und man verstand mich sehr schlecht beim Einkaufen, unter anderem landete so eine Frühstückssemmel mehr als gewünscht in der Tüte. Ich steuerte die Lebensmittelabteilung des Kaufhofs am Marienplatz an; wegen Sperrung aller anderen Abteilungen des Kaufhauses war sie nur über den Eingang im U-/S-Bahn Marienplatz zu erreichen. Ich bekam alles von der Einkaufsliste inklusive reduzierter Osterschokolade, zum Abstandhalten blieb ich halt immer wieder in den Gängen stehen, bis raumgreifende einkaufende Paare vorbei waren (bitte gehen Sie doch wenn möglich einzeln Einkaufen). Wer mir aber am unangenehmsten zu nahe kam, war das Sicherheitspersonal, das ausnahmslos keinen Mundschutz trug und eigentlich zur Sicherung des Abstandhaltens engagiert war.

Nußbaumpark.

Zurück zu Hause Kraftübungen, Dehnen und ein Stündchen auf dem Crosstrainer. Ein Laugenzopf zum Frühstück, dann war Zeit für Brotmachen: Die Vorteige für die Schwarzwälder Kruste hatte ich am Vorabend angesetzt

Während der einzelnen Schritte der Brotteigbereitung bügelte ich das Stündchen, das sich in den vergangenen Wochen an Bügelwäsche angsammelt hatte. Dazu hörte ich:
“Spiegel liest mit Bov Bjerg
Hinterm ‘Auerhaus’ kommen die ‘Serpentinen'”.

Volker Weidermann unterhält sich mit Bov, dieser liest ein paar Ausschnitte aus seinem neuen Roman. Nervigerweise wurde das Ganze alle fünf Minuten unterbrochen von doppelt so lauten Werbespots immer derselben Firma – noch dazu ein Business-to-Business-Unternehmen, sodass ich nicht mal aus Protest bei denen nicht einkaufen kann, weil ich eh nie in die Lage kommen werde. Obwohl ich die vorgelesenen Stücke sehr genoss (der Roman ist so dicht, dass sich die Hörbuchfassung vermutlich sogar empfiehlt) kann ich deshalb die völlig zerhackte Sendung nicht empfehlen. Empfehlen kann ich allerdings einen Klick auf den Link oben, um das herzallerliebste Foto von Bov Bjerg anzusehen.

Während der einzenen Schritte des Brotteigbackens las ich auf dem Balkon die Wochenend-SZ, mit dem Brotergebnis war ich zufrieden.

Nachdem die Sonne den Balkon verlassen hatte, trug ich meinen Teil zum Abendessen bei: Herr Kaltmamsell bereitete Ensaladilla rusa zu (ein Klassiker der spanischen Küche und der Tapas-Theken meiner Kindheit: Russischer Salat), ich steuerte die Mayonnaise bei, nach idiotensicherer Methode.

Nächste Küchenaktivität: Ich rieb die Rote Bete, die ich morgens gekocht hatte, fürs Osterfrühstück – als typisch polnische Osterbeilage muss sie gerieben sein, Pürieren kommt nicht in Frage. Abschließend knetete ich den Teig für den Osterzopf und stellte ihn zum kalten Über-Nacht-Gehen in den Kühlschrank.

Nachtmahl also Ensaladilla rusa, der hervorragend schmeckte, dazu ein interessanter Cannonau die Sardegna von Sella & Mosca. Im Fernsehen entdeckten wir bei RTL II Das Leben des Brian – jetzt wurde es richtig österlich.

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Journal Samstag, 11. April 2020 – Einkaufen mit Mundschutz“

  1. engl meint:

    bov, der schmunzelhase. : )))

  2. marthe meint:

    Zuhilf! Jetzt auch hier diese Ausgrenzung!
    “Idiotensicher”! Haha! Wer oder was bin ich? Bei mir klappte diese Methode nie, – wie oft hab ich es versucht, nach Ursachen geforscht – ich hab es aufgegeben und rühre nur noch mit Schneebesen oder Mixer mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit. Aber immer mal wieder von der “idiotensicheren Methode” zu lesen tut weh, Aua!!

  3. Margarete meint:

    “Alles eine Sache der Auslegung!” würde der intellektuelle Osterhase sagen.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Lassen Sie sich doch bitte beim nächsten Versuch filmen (von ganz von Anfang), marthe, und schicken mir das Video: Ich biete Analyse an.

  5. Ruth P meint:

    Noch nie ist mir eine Mayonnaise misslungen. So lecker, viel besser als alle gekaufte. Meine Tochter beschwert sich aber, wenn ich sie mit Zitronensaft anstatt Essig mache.

  6. miss_ada meint:

    marthe, das Problem ist mir zur Genüge bekannt. Die interne Forschung hat nach jahrelangen Experimentenreihen (Teile des Haushalts sind Physiker) ergeben: Es sind nicht wir, es ist der Pürierstab. Mein (WWF??) Stab ist gewölbt – von der Form wie eine Zitrone, von der man ein Drittel unten abgeschnitten hat. Er sitzt ausserdem ziemlich patt in seinem dazugehörigen Mixbecher.
    Theorie a) durch die Form erreicht das Messer die geringe anfängliche
    Flüssigkeitsmenge nicht ausreichend
    Theorie b) Luft kann nicht an die Masse gelangen.

    Ich habe in anderen Haushalten mit Pürierstäben der Bauart “nur ganz leicht gewölbt, und Löcher drin seitlich” erfolgreich Mayonnaise nach der Methode hergestellt.
    Falls allerdings andere Theorien bestehen, nehmen wir diese dankend zur Kenntnis (der Pürierstab ist sonst großartig, und ich werd mir keinen Zweitpürierstab nur für Mayonnaise zulegen, wenn ein Schneebesen für normal 2 Personen schon auch taugt)

  7. marthe meint:

    Vielen Dank für das Angebot Kaltmamsell, vielleicht komme ich mal darauf zurück.
    Wie geschrieben, mit Schneebesen oder Mixer und kleinstem Strahl Öl dazu klappt es bei mir gut gut, es ergibt leckere Mayo. Ich habe keine Lust mehr auf geronnene Eigelb Öl Pampe und habe meine Experimente eigentlich abgeschlossen. Schmolle noch etwas…..
    Danke auch miss_ada, ich benütze einen Kenw…d Stab
    Zu a) ich hatte die Menge auch schon verdoppelt um den Kontakt zur Flüssigkeit
    sicherzustellen
    b) der Stab hat seitliche Öffnungen

  8. Elfe meint:

    Meine Mutter hat mir beim (silvesterlichen) Mayonnaise-Rühren gleich noch den Rettungstrick beigebracht, falls die Emulsion mal nicht gelingt: neu im sauberen Gefäß anfangen mit einem Eigelb, Senf und Öl und das geronnene Gemisch langsam zur dann schön gelungenen Mischung rühren, dann merkt das keiner.
    Kam in Handrührgerät-Zeiten gelegentlich vor, mit Mixer eigentlich nicht mehr (dieser passt allerdings auch zu den physikalischen Erkenntnissen von miss_ada).

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