Journal Montag, 20. Juli 2020 – Spät aber doch: Biergarten

Dienstag, 21. Juli 2020 um 6:06

Schlimme Nacht, Einschlafen verzögert durch Schmerzen, mehrfaches Aufwachen später wegen diffuser Sorgen und Angst.
(Was die Angst verursacht hatte, fiel mir im Lauf des Vormittags ein und war schlimm.)

Aber Gymnastik und Crosstrainer gingen problemlos.

In der Arbeit verschärften die immer schmerzhafteren Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich mein körperliches Unwohlsein, der beengte Nackennerv machte sich inzwischen wieder bis in die rechte Hand bemerkbar. #wasichechtnichtauchnochbrauchenkann

Da mochte draußen die Sonne noch so strahlen, eine Verabredung mit Herrn Kaltmamsell nach Feierabend locken: Gestern war mein Gemüt arg schattig.

Mittagessen waren Nudeln mit Karottenpesto vom Vorabend und ein Pfirsich.

Eigentlich hatte mich Herr Kaltmamsell mit dem Rad an der Arbeit anholen wollen, doch sein Rad hatte einen Platten. Also radelte ich allein zum Hirschgarten, er ließ sich mit den Öffis fahren. Ich hatte sicher mehr Freude am Weg durch herrliche Sommerluft.

Es gab Radlermaßen, ein halbes Hendl für mich, zum mitgebrachten Radi aus Ernteanteil holte sich Herr Kaltmamsell eine große Breze.

Wir saßen wieder direkt am Hirschgehege, sahen Krähen und Kaninchen, wurden von Hirschen angesehen.

Wussten Sie, dass Rehe einen Laut von sich geben, der zwischen Rülpsen und Schafblöken liegt? Ich erst seit gestern.

Es war perfektes Biergartenwetter, nachdem wir fertiggegessen und getrunken hatte, saßen wir eine Weile einfach nur herum.

Inzwischen hat man vom Fütterverbot umgeschwenkt zu Füttererziehung:

Auf dem Heimweg nochmal Mauersegler gesehen.

§

Erin L. Thompson, @artcrimeprof, erzählt auf Twitter von einem der vielen Museumsexponate, das aus weißem Überlegenheitsgefühl rücksichtslos den nicht-weißen Vorbesitzern entwendet wurde – und von den schlimmen Folgen: vom Ahnighito Meteorite im American Museum of Natural History (NYC). Eigentlich war dieser Meteorit für eine Gruppe Inuit seit dem 12. Jahrhundert die einzige Eisen-Quelle gewesen.

§

Diese Zeiten brauchen Glitzer. Wie ich ja regelmäßig beichte, haben mich die GoFug-Autorinnen dazu verführt, Angehörige von Königshäusern zu gucken – einfach schon indem sie für diese Menschen Persönlichkeiten und Leben erfinden (das tun Klatschblätter zwar auch, doch die behaupten sie als Realität). Und so weiß ich nicht nur, wer die englische Princess Beatrice ist, sondern finde tatsächlich interessant, dass sie zu ihrer Hochzeit im ganz kleinen Kreis (Pandemie-Vorschriften eingehalten) ein umgearbeitetes Kleid ihrer Großmutter trug, der Königin Elisabeth II. Womit sie ausgesprochen zeitgemäß ist. Mehr darüber und über ihre TIARA!1 hier:
“Princess Beatrice in Queen’s Vintage Gown for Private Wedding”.

  1. Verzeihung, aber das deutsche Wort Diadem klingt mir für diese Art Juwelen zu mickrig. []
die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Montag, 20. Juli 2020 – Spät aber doch: Biergarten“

  1. Christoph meint:

    Liebe Frau Kaltmamsell,

    ich wünsche Ihnen, dass nach den unangenehmen Teilen des Tags gestern, Ihnen heute gesundheitlich und auch sonst ein schöner und leichter Tag begegnet.

    Beste Grüße!

  2. engl meint:

    mir fehlt dieser tage auch jegliche leichtigkeit im gemüt, vom körper ganz zu schweigen. das sind planetenkonstellationen, erdwellen oder das große kollektive unbewusste. wetten?!

  3. FrauC meint:

    Danke für den Glitzer-Hinweis! Das war genau das Richtige für eine Pause in einem anstrengenden Tag.

  4. Margarete meint:

    Ich fühle mich jeden Tag dem Leben gegenüber verpflichtet, Augenblicke der Freude und Dankbarkeit zu sehen und zu fühlen. Manchmal ist das sehr schwer, aber allein der Versuch lohnt sich – oft. Das mache ich seit 73 Jahren.

  5. Gaga Nielsen meint:

    Gute Idee, die schneewittchenhaften Puffärmelchen der im Träger-Bereich doch eher wie ein schlichteres Sommer-/Gartenkleid wirkenden Abendrobe von Oma LIzzie hinzuzufügen. Wenn schon Märchen-Prinzessin, dann richtig. Auch der üppige Blumenschmuck am Kirchenportal lässt keine Wünsche offen. Hier wurde nicht gespart, so soll es sein!

    (Da ich bei den meisten Themen hier im Blog keine hervorragendere Kompetenz als die Autorin und die Kommentatoren besitze, melde ich mich eher selten zu Wort, hier kann auch ich einmal qualifiziert mitreden!)

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.