Journal Dienstag, 27. Oktober 2020 – Reha-Abschiedsrunden
Mittwoch, 28. Oktober 2020 um 7:24Zweite eher gute Nacht in Folge – das Muster ist gebrochen, hurra.
Draußen war es kalt und greislig geblieben, die umliegenden Berge bis weit nach unten schneebedeckt.
Frühstück Tee, vormittags aber Hunger: Getrocknete Aprikosen, Schokolade.
Die Abschlussuntersuchung des betreuenden Arzts war umfassend, es bestand echtes Interesse an meinem Befinden und meinen Fortschritten (anders als nach der Reha im Vorjahr).
Ein letztes Mal Lymphamat (pffffffffff-pschsch) mit Ausblick übern verhangenen Tegernsee.
Noch ein Vortrag, diesmal zu Stress – nichts Neues, wie die Referentin auch erwähnte. Guter Hinweis allerdings: Wir mussten alle am Arbeitsplatz eh gerade einiges umorganisieren, um Zeit für OP und Reha möglich zu machen, das sei doch ein idealer Zeitpunkt für Stress-mindernde Veränderungen.
Nach dem Vortrag war ich schlagartig so müde, dass ich mich eine halbe Stunde hinlegte – und tief schlief.
Als Mittagessen gab Falaffel (leider farblos und unknusprig) mit Gemüsecurry und Reis, davor Suppe, danach Nougatpudding.
Letzte Physiotherapie: Herr Physio überprüfte meinen Zustand, indem er mich Schaulaufen ließ (mehrfach auf dem Gang hin und her), auf dem operierten Bein stehen (auch mit geschlossenen Augen), Treppensteigen. Konnte ich alles zu seiner vollen Zufriedenheit. Dann gab’s noch eine Runde Rumdrücken. (Jetzt kann ich es ja gestehen: Es ist mir deutlich weniger angenehm, von einem fremden Physio-Mann angefasst zu werden als von meiner Anfasserin als fremder Frau. Eigentlich ist es mir sogar ausgesprochen unangenehm, und ich bin froh, wenn’s vorbei ist.)
Abschied von der Bewegungsschiene. Ich nutzte die halbe Stunde bis zum nächsten Termin für einen (wie schon am Vortag krückenfreien) Parkspaziergang in kalter, aber jetzt klarer Luft.
Der Termin war “Gangschule”. Auch in dieser Gruppenstunde wurden wir zum Schaulaufen aufgefordert, Herr Trainer wusste mir keinen Verbesserungsvorschlag zu machen. Ich musste auch Schau-Treppensteigen, was er kommentierte mit: “Wegen guter Führung entlassen.”
Vor dem nächsten Programmpunkt begann ich schon mal mein Bewegungscenter-Training, das ich sonst in der einen Stunde vor Schließung nicht geschafft hätte. Dann ein weiteres Mal Gehen unter Beobachtung, jetzt wieder auf dem aufpumpbaren Laufband mit Anti-Gravitation und Kamera. Diese Trainerin sah so lange hin, bis sie einen verbesserbaren Schlenker um die rechte Zehe zu entdecken glaubte, fand den aber aus anderer Kameraperspektive nicht mehr. Hier ging ich auch eine Weile bergauf, in Kombination mit der doppelten Hose kam ich ins Schwitzen.
Damit haben insgesamt vier verschiedene Fachmenschen mit vier verschiedenen Techniken mein Gangbild für in Ordnung erklärt, Haken dran. Schmerzen habe ich dabei schon noch um die Hüfte herum, doch die ordne ich nun wirklich als vorübergehende Trainigsschmerzen ein.
Abschließendes Training an Geräten und auf dem Boden, ich gab die Karte ab, die für mein Training programmiert worden war.
Auf dem Zimmer machte ich mich kurz frisch und zog mich um. An der Rezeption beglich ich meine Cafeteria-Rechnungen. Abendessen war ein Eiersalat mit viel Gemüse, davor Hühnerbrühe, dazu Butterbrot.
Abendunterhaltung YouTube-Filmchen (ich hatte noch nicht alle Folgen A Stitch in Time gesehen und lernte viel), Lesen.
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Die Süddeutsche unterhält sich mit Mark Bryan, der sich so beschreibt:
Einfach ein heterosexueller, glücklich verheirateter Typ, der Porsches und schöne Frauen liebt und gerne High Heels und Röcke trägt.
“Weder Röcke noch Schuhe haben ein Geschlecht”.
Ich finde, das sieht super aus – ihm stehen Bleistiftröcke mit hohen Schuhen durchwegs besser als mir. Auf instagram folge ich schon lange einem weiteren Herrn, der überhaupt nicht einsieht, dass farbige Fingernägel, lustige Schuhe, bunte Strumpfhosen und Röcke Frauen vorbehalten sein sollen: Dr. Volker Göbbels – immer wieder sehr inspirierende Outfits (u.a., es ist kein so monothematischer Kanal wie der von Mark Bryan).
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Jemand hat Merkel-GIFs für jede Gefühlslage gebastelt.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Journal Dienstag, 27. Oktober 2020 – Reha-Abschiedsrunden“
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28. Oktober 2020 um 8:41
Vielen Dank für die Merkel-GIFs! Das war genau das Richtige für den Start in einen anstrengenden Tag.
28. Oktober 2020 um 9:16
Ja, die Merkel-Gifs sind mega!!!
28. Oktober 2020 um 9:59
Die Merkel Gifs sind top, vielen Dank. Habe ich gleich im Kollegenkreis verbreitet.
28. Oktober 2020 um 13:43
Puh, das klingt gut. Sorgen fast beseitigt. Hüfte hurrah!
28. Oktober 2020 um 13:50
Ha ha ha, wollte grade für die GIFs danken und ver-las mich bei FrauC: … in einen ansteckenden Tag ….
Sehen Sie, verehrte Kaltmamsell, ich hab es Ihnen doch prophezeit: Sie werden springen wie das Rehlein. Weiterhin alles Gute auf dem Weg dahin!
28. Oktober 2020 um 16:53
Die GIF’s sind klasse!
Genauso wie ihre Fortschritte mit der neuen Hüfte. Ich hätte das nicht für möglich gehalten in so kurzer Zeit. Alles Gute weiterhin!
29. Oktober 2020 um 6:50
Ich frage mich (brauche oder erwarte aber keine Antwort): nach jahrelangem Leben mit Schmerz sind die jetztigen Hüftschmerzen bereits geringer als vor der OP?