Journal Mittwoch, 23. Dezember 2020 – Vorweihnachtliches Putzen, Sporteln, Telefonieren
Donnerstag, 24. Dezember 2020 um 7:58Ausgeschlafen bis fast sieben.
Putzrunde, da unsere Putzmänner drei Wochen pausieren, zum Glück diesmal halbwegs frohen Muts mit tanzbarer Musik auf den Ohren. Durch die Monate Pandemie-bedingten Selberputzens im Frühjahr weiß ich, welche Bereiche sie beim Staubwischen auslassen (alles, wofür man auf eine Leiter steigen müsste), auf diese konzentrierte ich mich. Plus Küche und Bad, Herr Kaltmamsell übernahm das ungeliebte Staubsaugen.
Draußen war es so mild, dass ich die ganzen anderthalb Putzstunden die Balkontür offenlassen konnte.
Es ist ja ein gut erforschter Umstand, dass nach Kauf eines Netzes mit Bio-Organgen umgehend die Absprache unter den Früchten beginnt, welche der Orangen über Nacht schimmlig wird. Ich war also überrascht dass vom 2,5-Kilo-Netz, das Herr Kaltmamsell am Montag mitgebracht hatte, auch gestern keine schimmlig war. Von den vier verbleibenden schälte ich mir zwei zum Porridge und entdeckte: Eine war INNEN schwarzschimmlig! Respekt, Bio-Orangen, Respekt.
Frühstück trotzdem Porridge mit Orangen, Joghurt und Ahornsirup.
Völlig überraschend bekam ich die Nachricht, dass eine verschollene und aus Gründen für tot gehaltene Freundin wieder aufgetaucht ist, lebendig. Das muss ich erst mal verarbeiten und hoffe auf direkten Kontakt. (Nachtrag für längstjährige Mitlesende: Es handelt sich um die Freundin mit dem Mahlzeit-Maschinchen.)
Am frühen Nachmittag fuhr ich zum letzten Reha-Sport vor Weihnachten. Ich ging zu Fuß bis zum Odenonsplatz in der Hoffnung, unterwegs an einem Obst-Standl Trauben zu bekommen, aber: An keinem der passierten vier Stellen, an denen ich Standl gewohnt bin, standen sie. Sie hätten auch kein Geschäft gemacht: Bei geschlossenen Läden war die Fußgängerzone leer, Schlangen gab es nur vor Corona-Tests und Schnelltests.
Im Fotoautomaten des U-Bahnhofs Odeonsplatz wollte ich das letzte Automatenfoto des Jahres aufnehmen (hier die Erklärung), ich trug seit Wochen passendes Kleingeld bei mir. Doch wie schon mehrmals fraß der Automat eine Münze ungezählt, behauptete, das sei zu wenig für ein Foto. Und dann gab der Automat das eingeworfene Geld nicht mehr her, es half kein Drücken des Wiederausgabeknopfs. Zum zweiten Mal in der jahrelangen Aktion rief ich die Servicenummer an, die im Automaten verzeichnet ist – und während ich beim ersten Mal nur eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter hinterlassen konnte, meldete sich diesmal eine freundliche Stimme. Wir vereinbarten eine Rückzahlung per Paypal, ich gab die dafür nötigen Infos durch. Mal sehen, ob ich mich dieses Jahr nochmal zu einem Automatenbesuch aufraffe.
Sportrunde im Rehasportzentrum, anstrengend aber wohltuend. Meine LWS-Muskulatur zwickt immer wieder und lässt das Becken unrund laufen, das Nacken-Schulter-Problem will sich ebenfalls nicht bessern, Altern ist nichts für Memmen.
Jeder Epoche ihren Superhelden.
Zu Hause als Snack ein Resterl Bohnennudeln vom Vorabend.
Anruf des spanischen Onkels (älterer Bruder meines Vaters), die gute Seele meldet sich jedes Jahr. Mit meinem schwindenden Spanisch kämpfte ich mich durch einen Austausch von Herzlichkeiten und Informationen, erfuhr unter anderem, dass in Madrid die Restaurants geöffnet sind, mit begrenzter Tischzahl, mein Onkel sagte aber, sie seien fast leer.
Zum Nachtmahl servierte ich, was ich mir sonst gern als Abendessen ohne Herrn Kaltmamsell mache: Spinatsuppe aus gefrorenem Rahmspinat mit verlorenen Eiern.
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Große Freude über das gestrige SZ-Magazin: Z.B. ein Interview mit George Clooney, dieser coolen Socke, der sehr schwer nicht zu mögen ist in seinem glaubwürdigen Understatement. Und dann der herrliche Abschluss:
Aber Ihnen ist auch klar, dass ein Film, den Sie drehen, doppelt so erfolgreich ist, wenn Sie auch die Hauptrolle spielen.
Mag sein, aber ganz ehrlich: Als ich das Drehbuch zu The Midnight Sky gelesen habe, dachte ich, das kann ich nicht Brad Pitt oder Matt Damon anbieten. Die sehen einfach nicht alt genug aus für die Rolle.
Hahaha, buuuuuurn!
Sehr gefiel mir der Text von Alena Schröder, warum sie als Andenken an ihren Vater seine Stofftaschentücher behalten hat. (Folgerichtig kostenlos zu lesen.)
“Was mich die Stofftaschentücher meines Vaters lehren”.
Auch lesenswert: Ein Interview mit Luise F. Pusch über das Deutsche als Männersprache – es freut mich sehr, dass sie derzeit Aufmerksamkeit von großen Medien bekommen (auch eine coole Socke).
Und dann sah ich in einer Anzeige (!) ein Sofa, das mir ausgesprochen gefiel. Es passt zu keinem Einrichtungsgegenstand, den wir derzeit besitzen, aber möglicherweise ist mir das mangels Geschmack völlig egal. Darf ich vorstellen: Bubble 2, Dunkelgrün finde ich am passendsten. Stelle ich mir großartig in der neuen Wohnung vor (Vertrag ist immer noch nicht da, der zuständige Herr entschuldigte sich wegen Überarbeitung).
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Maik und Pierre – wen Glumm so trifft, wenn er mal wen trifft.
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Vorbildlicher Aushang einer Hausarztpraxis in Neu-Ulm, der über die Covid-19-Impfung informiert.
die Kaltmamsell13 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 23. Dezember 2020 – Vorweihnachtliches Putzen, Sporteln, Telefonieren“
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24. Dezember 2020 um 8:11
“The Midnight Sky” habe ich zufällig gestern angeschaut, ein sehr sehenswerter, spannender Film-
24. Dezember 2020 um 12:34
Danke für den Taschentücher-Link – der hat mir sehr gefallen!
Und nun: ein frohes, gesegnetes, gesundes Weihnachtsfest für Sie und Herrn Kaltmamsell!
24. Dezember 2020 um 13:15
Ich hatte gar nicht mitbekommen, das sie komplett umziehen, ich hatte es als umfassende Renovierung der bestehenden Wohnung verstanden. Das ist ja nochmal spannender!
Liebe Frau Kaltmamsell, ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben frohe und besinnliche Feiertage!
24. Dezember 2020 um 13:18
Eine Grundsanierung der Wohnung (Küche, Bad, Klo, Parkett und El. Leitungen überall), während ich drin wohne, mache ich nicht mit, Berit. Auch Ihnen besinnliche Tage!
24. Dezember 2020 um 14:02
Herzlichen Dank für den Link zum Taschentuch-Artikel. Auch ich habe mir ein paar Stofftaschentücher als Andenken an meinen vor 3 Jahren verstorbenen Vater aufbewahrt. Aus dem gleichen Grund. Es gab immer eins in seiner Hosentasche, für MEINE Tränen.
24. Dezember 2020 um 14:19
Interessantes Sofa. Ganz schön schwer da einen Preis rauszubekommen. Aber wenn man bedenkt, dass eine kleine Hermes Tasche teurer ist, geht das in Ordnung.
24. Dezember 2020 um 14:53
Danke für den link mit den Stofftaschentüchern. Sehr berührend und aus einer vergangenen Zeit. Wie habe ich es als Kind gehasst Dutzende dieser Stofftaschentücher bügeln zu müssen bei meiner Oma, mit strengem Blick, dass ja kein Knitter mehr zu sehen war. Wehmut erfasst mich ( zwinker ). Das Sofa löst bei mir allerdings eher Augenkrebs aus, puh. Aber wie gut, dass nicht alle Menschen denselben Geschmack haben ( auch zwinker ). Ihnen und ihrem werten Gatten ein frohes Weihnachtsfest.
24. Dezember 2020 um 15:27
Verständlich, aber da München auch nicht grad für seinen großzügigen Wohnungsmarkt bekannt ist, hatte ich gedacht es geht wahrscheinlich nicht anders. Wie dem auch sei, so wie es jetzt ist, ist es viel besser :)
24. Dezember 2020 um 16:27
Ja, wir haben uns auch für ein RocheBobois-Sofa interessiert. Fixe Preise gibt es da nicht, da es aus unterschiedlichen Stoffen gemacht sein kann. Aber wahrscheinlich wird es irgendwo im Bereich 6000€ liegen. Es wird ein Angebot erstellt bei Interesse. Die Beratung in Stuttgart war ausgesprochen freundlich.
Aber es ist preislich schon recht weit oben angesiedelt-aber es sieht cool aus und ich würde einfach mal Probesitzen gehen, sobald es Corona wieder zulässt…
Gemütliche Weihnachten wünsche ich allerseits,
Eva
24. Dezember 2020 um 18:11
Werte Blogbetreiberin und Gatte,
ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit.
Bleiben Sie gesund!
24. Dezember 2020 um 20:07
Diese Aushänge sollten flächendeckend verteilt werden und in jeder Praxis verpflichtend aushängen. Ich würde sie sicherheitshalber auch noch als Postwurfsendung verteilen (Impfgegner spammen gerade meinen Briefkasten mit ihren Wahrheiten).
Frohe Weihnachten Ihnen, bleiben Sie gesund!
24. Dezember 2020 um 20:32
Das Bubble ist ein geiles Teil, ich freu mich auf die Version in Grün.
Das Spontanschimmeln der Orangen ist tatsächlich ein Phänomen.
25. Dezember 2020 um 2:54
Ein Bekannter, der früher in der Großmarkthalle gearbeitet hatte, erzählte mir, dass beim Abpacken der Netze immer ein Exemplar einer älteren Charge dazugepackt werde, um die auch loszuwerden. Das passiere bei anderen Zitrusfrüchten auch so. Ich kontrolliere seither gekaufte Netzware täglich und muss fast jedes Mal mindestens eine aussortieren. Dadurch relativiert sich auch der Preisvorteil von Netzware etwas. Erstaunlicherweise halten die übrigen meistens trotz direktem Kontakt mit der verdorbenen Frucht.